Mit Sinani und Selbstvertrauen
Luxemburgs Fußballer wollen weiter punkten
Danel Sinani ist ein eher ruhiger Typ. Als er über Samstagabend spricht, meint er nur: „Ich habe keine Erklärung dafür, warum die Nations League mir so gut liegt.“Dass der 25-Jährige im Wettbewerb, der für die FLF-Auswahl mit dem 2:0Auswärtsieg gegen Litauen begann, nicht zu stoppen ist, beweist er in Vilnius eindrucksvoll. Sinani gelang zum Auftakt der Gruppe 1 der Liga C ein Doppelpack. Seine acht Länderspieltore erzielte er allesamt in der Nations League. In der Partie gegen die Färöer, die heute Abend um 20.45 Uhr in Torshavn angepfiffen wird, ruhen die Hoffnungen der Gäste deshalb wieder auf Sinani.
„Wir haben noch drei wichtige Partien vor uns. Ich fühle mich gut. Und wenn das der Fall ist, kann ich spielen“, sagt er nach einer langen Saison mit Huddersfield. Den Aufstieg in die Premier League hatte er mit seinem Teamkollegen erst am vergangenen Sonntag im Playoff-Finale gegen Nottingham Forest verpasst. Huddersfield verlor mit 0:1. „Direkt nach dem Finale habe ich nicht darüber nachgedacht, doch in den Folgetagen wurde mir klar, dass wir die Chance verpasst haben, in der besten Liga der Welt zu spielen. Ich bin enttäuscht, kann aber auch stolz sein.“
Trotz seiner starken Saison wurde die Kaufoption nicht gezogen. „Durch den Ligaverbleib wäre der Transfer finanziell schwierig geworden.“Sinani kehrt wohl zurück nach Norwich. „Da ich eine Saison in der Championship hinter mir habe, ist jetzt klar, dass ich in England bestehen kann. Ich werde die Vorbereitung mit der Mannschaft absolvieren und bleibe normalerweise dort. Doch man weiß nie, was passiert. Möglicherweise ergibt sich etwas Interessantes.“
Zunächst ist Sinani mit der FLFAuswahl gefordert. Nach dem Auftaktsieg wollen die Luxemburger heute nachlegen. „Ich denke, dass wir gegen Litauen eine anständige Leistung gezeigt haben. Wir haben solide verteidigt und waren vorne effizient. Vielleicht müssen wir die Ballverluste reduzieren.“
Noch kein Sieg im direkten Duell
Die Färöer haben ihr Auftaktspiel am Samstag in Istanbul gegen die Türkei mit 0:4 verloren. Die letzte Partie gegen Luxemburg fand 2010 statt und endete mit einem 0:0-Unentschieden. Die FLF-Auswahl gewann keines der bisherigen vier direkten Duelle. „Ich schätze den Gegner stärker ein als Litauen. Die Spielphilosophie ist ähnlich, weil beide Teams viel über die Kraft und Wucht kommen. Wir müssen also dagegenhalten. Es wird mit Sicherheit
Wir haben noch drei wichtige Partien vor uns. Ich fühle mich gut. Und wenn das der Fall ist, kann ich spielen. Danel Sinani
schwierig“, meint Nationaltrainer Luc Holtz und ergänzt: „Der erste Sieg hat uns zusätzliche Motivation gegeben.“
Um erneut erfolgreich zu sein, benötigen die Luxemburger wohl nicht nur den kaltschnäuzigen Sinani, sondern auch Gerson Rodrigues.
Der Angreifer ging laut Holtz leicht angeschlagen ins Duell mit Litauen und wurde deshalb erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt. Gegen die Färöer spielt Rodrigues wohl wieder von Beginn an. Chancen auf die Startelf kann sich auch Mathias Olesen ausrechnen. Der Bundesliga-Profi überzeugte am Samstag nach seiner Einwechslung und bereitete Sinanis zweites Tor vor. „Mathias hat sich enorm weiterentwickelt“, sagt Holtz über den zentralen Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen kann. In der Abwehr könnte Lars Gerson sein Comeback feiern, der verletzungsbedingt seit über einem Jahr nicht mehr für die FLF-Auswahl auf dem Platz stand. „Ich bin sehr froh, wieder dabei zu sein und helfe gerne mit meiner Erfahrung. Es tut gut, mit der Mannschaft zu trainieren. Wenn ich jetzt noch ein oder zwei Spiele bestreiten dürfte, wäre das ausgezeichnet“, meint der 32-Jährige.
Für den kreativen Part in der Offensive ist unter anderem Sinani
Der erste Sieg hat uns zusätzliche Motivation gegeben. Luc Holtz
Danel Sinani, hier gegen Litauens Linas Megelaitis (r.) und Paulius Golubickas, erzielt seine acht Länderspieltore allesamt in der Nations League. zuständig. „Ich mag es, den Ball zu haben und bin kein Spieler, der nur vorne bleibt. Der Trainer weiß das und gibt mir einige Freiheiten.“Am Samstag konnte er das Vertrauen zurückzahlen. In Torshavn will er das wiederholen.