Mit dem Rad durch die Kirche fahren
Brüssel. Kurioses Projekt im belgischen Opgrimbie: In der grenznahen Gemeinde Maasmechelen in der Provinz Limburg sollen ab 2024 Fahrräder die Kirche durchqueren können. In einem großen Umbauprojekt soll die historische Sint-Kristoffel-Kirche multifunktional umgestaltet werden und „frischen Wind und neuen Schwung nach Opgrimbie bringen“, berichtet das Portal catho.be.
Für das sogenannte „Pray and Ride“-Konzept sollen etwa der Altar versetzt werden, eine Galerie und ein Versammlungsraum entstehen und ein durch eine Glaswand abgetrennter Fahrrad- und Wanderweg durch die Kirche führen. Die Pläne der örtlichen Kirchenfabrik von rund 20 Bürgern stammen laut Bericht bereits aus dem Jahr 2019, stießen jedoch in der Gemeinde nicht nur auf Zustimmung. Nun solle ein neuer, endgültiger Anlauf genommen werden.
Weiterhin Gottesdienste
Die Idee ist laut dem Stadtrat und Tourismusbeigeordneten Herbert Coox, die Gottesdienste in der Kirche fortzusetzen, aber zugleich auch für andere Gruppen und Aktivitäten attraktiv zu sein, etwa für Konzerte und Aufführungen. Die Kosten für den Umbau werden auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Man suche noch nach Finanzierungsquellen. Noch fehle die Hälfte der Mittel; doch der Gemeinderat wolle in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen.
In der Nähe der Passage soll hinter Glas ein Bild des heiligen Christophorus ausgestellt sein; er ist der Pfarrpatron und zugleich Schutzpatron der Reisenden. An der Andachtsstelle sollen sich Gemeindemitglieder wie Passanten versammeln, beten oder eine Kerze anzünden können. Unterhalb einer neu eingebauten Tribüne bietet laut den Plänen eine Öffnung nach außen Zugang zu einer Terrasse; ein Treffpunkt für Einheimische und Touristen. KNA
Und sie verschweigt nicht die Gegensätze, die zum Leben gehören. Astrid Lindgren sparte weder Leid noch Schuld aus. Sie erzählte alles so liebevoll, dass die Lasten niemanden erdrücken. Diese Schriftstellerin muss geahnt haben, was Versöhnung sein kann.
Auf den letzten Seiten ihres Buches „Ferien auf Saltkrokan“berührt mich der Abend vor der Abreise aus den Inselferien. Da haben der Vater Melcher Melcherson und seine Kinder ganz und gar nicht unbeschwerte Ferien verlebt. Es waren Wochen, in denen nichts richtig rund lief: Ein Fuchs hat gewildert. Malin, die geliebte, nun erwachsene Schwester, die ihrer Familie die verstorbene Mutter lange Jahre ersetzt hat, findet ihre große Liebe. Ein Fremder tritt in die Familie ein. Die kleinen Brüder müssen nun den Abschied von der großen Schwester fürchten. Und das alte, verwunschene Ferienhaus soll nun auch noch verkauft und abgerissen werden. Den Melchersons fehlt das Geld, es
Das Evangelium vom 12. Sonntag berichtet: Jesus betete in der Einsamkeit und die Jünger waren bei ihm. Umgeben – und dennoch allein … eine Erfahrung, die auch Jesus nicht erspart blieb. Dazu kommt noch, dass er betete – also im Gespräch war mit Gott. Dennoch, so wage ich den Text zu interpretieren, machte auch er die schmerzvolle Erfahrung von spiritueller Leere.
Durch die Pandemie wurde die Erfahrung von Einsamkeit noch belastender. Manchmal ist es dann hilfreich, den Kopf einzuschalten, um das Erlebte mit der reellen Wirklichkeit abzuwägen, selber zu kaufen. Doch wie durch ein Wunder kommt es doch noch zum Hauskauf auf der Ferieninsel.
Am letzten Tag auf der Insel steht Melcher Melcherson mit der Angel an der Felsenküste. Pelle und Tjorven kommen zu ihm. „Weshalb sitzt du denn hier?“, fragt Tjorven. Und Melcher sagt mit einer träumerischen Stimme ein Gedicht auf: „Die Abendsonne sank, er sah in ihren goldenen Glanz . ... Am liebsten wollte er die Hand ausstrecken und alles streicheln.“„Ich bleibe die ganze Nacht hier sitzen“, sagt Melcher, „und schaue mir die Morgenröte an.“
Und dann zitiert er die Bibel: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und machte mir eine Wohnung zu äußerst am Meer.“
Astrid Lindgren hat über ihren eigenen Glauben nur selten gesprochen. Doch hier klingt der Psalm 139 an. Die Familie, in der alles auf Veränderung angelegt ist, besitzt jetzt auf der Insel ein altes Haus. Sie werden alle wieder zurückkehren. Auch wenn sich in der Familie alles verändert, so bleibt die Geschichte der „Ferien auf Saltkrokan“erhalten.
Die großen Veränderungen werden das Vergangene nicht verdrängen können. Im Gegenteil, Vergangenes beflügelt die Zukunft. So zeigt die Schriftstellerin die vier Menschen am Strand, sie taucht sie in das Licht des Sonnenuntergangs. Sie bleiben bis in die Morgenstunden, um auch die neue Morgenröte zu sehen.
Astrid Lindgren sparte weder Leid noch Schuld aus. Sie erzählte alles so liebevoll, dass die Lasten niemanden erdrücken.