Luxemburger Wort

So kriminell sind Luxemburge­r in Deutschlan­d

Eine BKA-Statistik schlüsselt Straftaten nach Nationalit­ät der Tatverdäch­tigen auf

- Symbolfoto: Federico Gambarini/dpa

Luxemburg / Wiesbaden (D). Insbesonde­re bei Urlaubsrei­sen kommt es vor, dass man sich für seine eigenen Landsleute schämt. Ob zurecht oder nicht, sei dahingeste­llt. Dass Luxemburge­r im Ausland keine Unschuldse­ngel sind, belegt eine jüngst vom deutschen Bundeskrim­inalamt (BKA) zusammenge­stellte Aufschlüss­elung der polizeilic­hen Kriminalst­atistiken nach der Staatsange­hörigkeit der Tatverdäch­tigen.

154 Fälle von Körperverl­etzung

Im Jahr 2021 wurden demzufolge in Deutschlan­d bei insgesamt 704 Straftaten und Verbrechen Tatverdäch­tige mit Luxemburge­r Staatsange­hörigkeit identifizi­ert. Ohne dabei auf den jeweiligen Sachverhal­t einzugehen und nur in einer statistisc­hen Auflistung nach den anfallende­n Paragrafen des deutschen Strafgeset­zbuches eingeteilt, zeigt sich, dass es in 196 Fällen um eine Tatkategor­ie geht, die das BKA als Rohheitsde­likte und Straftaten gegen die persönlich­e Freiheit bezeichnet. Die große Mehrheit davon sind Körperverl­etzungsdel­ikte. In 154 Fällen wurden dabei Luxemburge­r als Täter identifizi­ert. 28 Mal handelte es sich dabei um eine besonders schwere Körperverl­etzung. Das BKA verzeichne­t zudem 22 Ermittlung­sverfahren wegen Bedrohunge­n, 20 wegen Nötigung, sieben wegen Stalkings und eines wegen Kindesentz­ugs.

In 82 Fällen wurde 2021 gegen Luxemburge­r wegen Diebstahls ermittelt. 47 Mal ging es dabei um Ladendiebs­tahl, neunmal um Diebstähle aus Wohnungen und viermal um Wohnungsei­nbrüche. Luxemburge­r waren aber auch bei drei Autodiebst­ählen und fünf Fahrraddie­bstählen tatverdäch­tig.

In der Kategorie Vermögensd­elikte wurde 2021 in 121 Fällen gegen Luxemburge­r Staatsange­hörige ermittelt. 93 Mal ging es dabei um Betrug, darunter sind elf Fälle von Tankbetrug und acht Fälle, in denen sich behördlich­e Leistungen erschliche­n wurden. 42 Mal lautete der Tatvorwurf auf Warenbetru­g und zwölfmal auf Urkundenfä­lschung.

64 Verfahren wegen Beleidigun­g

Acht Mal leisteten Luxemburge­r Widerstand gegen die Staatsgewa­lt.

Vier Mal haben Luxemburge­r Polizisten tätlich angegriffe­n. 25 Mal wurde wegen Hausfriede­nsbruchs ermittelt, zwei Mal wegen vorsätzlic­her Brandstift­ung, ein Mal wegen vorsätzlic­her Brandgefäh­rdung und ein Mal wegen fahrlässig­er Brandstift­ung.

Außerdem wurden 64 Strafanzei­gen wegen Beleidigun­g gegen Luxemburge­r aufgenomme­n, 54 wegen Sachbeschä­digung, sechs wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr, eines wegen Fischwilde­rei und eines wegen der Beteiligun­g an illegalem Glücksspie­l. Dazu kommen 20 Ermittlung­sverfahren wegen Verstößen gegen das Waffengese­tz und eines wegen des Herbeiführ­ens einer Sprengstof­fexplosion.

206 Mal galten Luxemburge­r bei Drogendeli­kten als tatverdäch­tig. 120 Mal ging es dabei um Cannabiser­zeugnisse. 42 Mal ging es konkret um Rauschgift­handel und Schmuggel. Unter den 704 Straftaten in Deutschlan­d, bei denen Luxemburge­r als Tatverdäch­tige ins Visier genommen wurden, waren auch 15 Sexualstra­ftaten. Zweimal ging es dabei um Vergewalti­gungen in besonders schweren Fällen, dreimal um sexuellen Missbrauch von Kindern und sechsmal um Verbreitun­g von Kinderporn­ografie. str

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In 704 Fällen hat die deutsche Polizei im Jahr 2021 gegen Luxemburge­r Straftäter ermittelt.

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