Luxemburger Wort

Schritt für Schritt

Die großen Ambitionen der Speerwerfe­rin Noémie Pleimling

- Von Jacob Bjurström

An diesem Wochenende wurden im Stade Jean Jacoby in Schiffling­en die nationalen Leichtathl­etikMeiste­rschaften ausgetrage­n. Bis auf Mittelstre­ckenläufer Charel Grethen, der sich momentan auf die Weltmeiste­rschaften in den USA vorbereite­t, gingen die prominente­sten Athletinne­n und Athleten des Landes allesamt an den Start.

Eine von ihnen ist Speerwerfe­rin Noémie Pleimling. Die 28-Jährige konnte sich am Sonntag mit einer Saisonbest­leistung von 50,74 m über den Titel freuen. Dass Pleimling bei ihrem Auftritt fast sieben Meter hinter ihrer nationalen Rekordweit­e von 57,46 m aus dem Jahr 2020 zurückblie­b, führt sie auf eine bestimmte Ursache zurück. Die rutschige Tartanbahn habe für etwas schwierige­re Bedingunge­n gesorgt.

Doch Pleimling lässt den Kopf nicht hängen. Ganz im Gegenteil: „Bis auf ein paar kleinere Blessuren, die ich mir im Laufe der Saison zugezogen habe, geht es mir ganz gut. Natürlich bin ich immer noch sieben Meter hinter meiner persönlich­en Bestmarke, aber ich habe in letzter Zeit auch viel an meiner Technik gefeilt“, so die Athletin des CA Düdelingen.

„Die kleinen Änderungen funktionie­ren noch nicht so optimal, wie ich mir das vorgestell­t hatte. Trotzdem sind meine Trainerin und ich zuversicht­lich, was den Rest der Saison angeht.“Obwohl sich das Mitglied des COSL-Elitekader­s weder für die WM in Eugene

(USA) noch für die EM in München qualifizie­rt hat, stehen in den kommenden Wochen und Monaten gleich mehrere hochkaräti­ge Wettbewerb­e an. Zunächst geht Pleimling im belgischen Spa an den Start, Ende Juli ist sie bei den Open de France in Épinal dabei. Im September neigt sich ihre Saison schließlic­h mit der Coupe des Dames dem Ende zu.

Bis zu elf Trainingse­inheiten pro Woche

Da Pleimling neben ihrem Sport fast Vollzeit in einer Bank arbeitet, hat sie viel zu tun. Je nach Saisonphas­e trainiert die Speerwerfe­rin sieben bis elf Mal die Woche. Aufgrund des Zeitmangel­s fällt es ihr deshalb manchmal schwer, richtig zu regenerier­en. „Da ich zu 85 Prozent bei einer Bank angestellt bin, fehlt mir zur Regenerati­on oft die nötige Zeit. Trotz Physiother­apie und regelmäßig­en Terminen beim Osteopathe­n kann es deshalb zu kleineren Verletzung­en kommen, die man im schlimmste­n Fall während der kompletten Saison nicht los wird. Ich versuche aber, stets das Bestmöglic­he aus der Situation zu machen.“

Neben dem Speerwerfe­n hält Pleimling noch in diversen anderen Diszipline­n – vor allem in den Nachwuchsk­ategorien – nationale Bestmarken. Denn bevor sie sich 2012 auf ihr jetziges Spezialgeb­iet fokussiert hat, war sie noch im Hochsprung und Diskuswerf­en aktiv.

Einen großen Anteil an dem steilen Werdegang der Leichtathl­etin hat Sonia Ilieva. Die Trainerin konnte Pleimling sogar davon überzeugen, nach einer zweijährig­en Pause zwischen 2015 und 2017, wieder mit dem Speerwerfe­n anzufangen. In dieser Zeit lag der Fokus der mittlerwei­le 28-Jährigen auf ihrer Bachelorar­beit und dem Berufslebe­n. Doch ein Anruf von Ilieva während der Arbeit bewegte Pleimling zum Comeback. Seitdem hat sie zahlreiche Rekorde gebrochen. „Es war die richtige Entscheidu­ng, nach der zweijährig­en Pause zurückzuko­mmen. Ich habe

Die kleinen Änderungen funktionie­ren noch nicht so optimal, wie ich mir das vorgestell­t hatte. Noémie Pleiming

meiner Trainerin viel zu verdanken. Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich im Moment stehe.“

Verbesseru­ngspotenzi­al in einigen Bereichen

Pleimling ist davon überzeugt, dass sie sich in den Bereichen Kraft und Technik noch am meisten verbessern kann. Steigen die Kraftwerte, muss die Technik wiederum an den

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