Luxemburger mit Metallica-Gen
René Clement aus Schifflingen ist aufgrund seines besonderen Hobbys weltweit in Fan-Kreisen der US-Band bekannt
Fast 70 000 Menschen haben am vergangenen Freitag auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg die einzige Metallica-Show im östlichen Nachbarland bei der ersten deutschen Ausgabe des „Download“-Festivals miterlebt. Für Rene Clement war das riesige Open-Air-Event nur eine von mehreren Stationen dieses Jahr, bei welcher er die Band aus San Francisco live zu Gesicht bekommt.
Über 50 Metallica-Konzerte hat der Schifflinger schon besucht, die genaue Anzahl wisse er gar nicht mehr. Erst Ende des vergangenen Jahres war er nach San Francisco gereist, um dort die beiden Jubiläumsshows zum 40. Geburtstag der Band zu besuchen. Ganz so weit hat es der Rock-Fan diesen Sommer nicht, aber ganz schön rum kommt er dennoch.
Station Nummer eins war am 15. Juni das erste Europa-Konzert der Band nach der Corona-Pandemie beim dänischen Festival „Copenhell“in – nomen est omen – Kopenhagen. „Ich wollte unbedingt die erste Show der Tour besuchen,
René Clement trägt ein T-Shirt mit einem Motiv aus eigener Feder.
um bei der Setlist wirklich überrascht zu werden“, so Clement. Am vergangenen Freitag folgte dann die einzige Deutschland-Show der Band.
Schluss ist danach noch nicht, an diesem Freitag geht es für René Clement weiter beim belgischen „Rock Werchter“-Festival, bevor es eine Woche später zum Tourabschluss nach Portugal geht. „Das ganze Metallica-Universum ist ein Teil von mir ... das wissen auch meine Frau und meine Kinder und auch mein ganzer Freundeskreis ... bis hin zu den Arbeitskollegen und meinen Chefs“, sagt Clement mit einem Lachen.
Dass er unter Metallica-Fans mittlerweile so bekannt ist wie ein bunter Hund, hat aber noch einen weiteren Grund. „Seit ich denken kann, male ich“, erzählt Clement. Da sei es nur naheliegend gewesen, dass dieses Hobby auch irgendwie mit dem Metallica-Kosmos verschmelze, mit welchem der Luxemburger erstmals 1988 in Berührung kam. Seitdem sind unzählige Fan-Art-Motive des Luxemburgers entstanden, die ihren Weg weit über die Landesgrenzen hinaus gefunden haben.
Vor allem in Fanclub-Kreisen sind Clements Motive beliebt, so dass er mittlerweile Aufträge aus aller Welt bekommt. Von Australien über Chile und Costa Rica, von San Antonio bis Toronto, auf der ganzen Welt tragen Metallica-Fanclubs mittlerweile die Fan-Art-Motive des Schifflingers. Im Zentrum ist dabei fast immer der „Scary Guy“, den Metallica-Frontmann James Hetfield 1992 erstmals selbst zeichnete. Clement achtet bei seinen Designs immer darauf, dass die Motive auch ohne den Bandnamen nach Metallica aussehen.
Fan-Art & Copyright
Geld verdient er mit seinem Hobby nicht, zu riskant sei die Copyright-Problematik in Verbindung mit Bandnamen und Logos. „Ich mache das ganze Metallica-Ding aus Liebe zur Musik“, so Clement. Schon bei seiner Fan-Art müssten die Fanclub-Motive vom Metallica-Management abgesegnet werden. Doch nicht nur das Management, auch die Band selbst kam bereits des Öfteren mit Clements Kunst in Berührung und wird auch immer wieder bei Fanclub-Kontakten darauf aufmerksam. Aktuell hat Gitarrist Kirk Hammett sogar ein Blechschild in seiner Gitarren-Transportbox, welches der Luxemburger ihm nach einem Ausrutscher auf der Bühne gestaltet hat: „Slippery when wet“(Rutschgefahr bei Nässe).
Der größte Traum des 46-jährigen Post-Mitarbeiters ist es, mit seinen Motiven in Zukunft wirklich auf offiziellen Metallica-Shirts zu landen. Die ersten Kontakte sind jedenfalls geknüpft.
Und wer weiß, vielleicht schafft es der Luxemburger Künstler ja auch, die Aufmerksamkeit der Band auf das Großherzogtum zu lenken. Denn während das Quartett schon alle Kontinente inklusive der Antarktis bespielt hat, steht ein Konzert in Luxemburg noch aus. Tatsächlich war ein solches im Zuge der monumentalen „Black Album“-Tour im Jahr 1992 geplant und stand sogar schon auf den Tour-Shirts, wie Rene Clement beisteuert. Der Termin musste dann aber abgesagt werden.
Das ganze MetallicaUniversum ist ein Teil von mir ... das wissen auch meine Frau und meine Kinder.