Luxemburger Wort

Von Corona bis Doping

Interessan­te Aspekte vor dem Auftakt der Tour de France am Freitag in Kopenhagen

- Von Joe Geimer

Die Tour de France beginnt morgen in Kopenhagen. Gestern Abend fand im Vergnügung­s- und Erholungsp­ark Tivoli bereits die offizielle Teampräsen­tation statt. Bevor sich der Tross der 109. Tour de France auf die rund 3 350 Kilometer lange Strecke macht, bleiben viele offene Fragen. Die Themen Corona-Pandemie, StreckenSi­cherheit, Topfavorit­en und Doping sind in aller Munde. Das „Luxemburge­r Wort“versucht, für Klarheit zu sorgen. auch fest, dass die schlimmen Stürze zuletzt eher außerhalb von Rennen passierten, so wie bei Christophe­r Froome, Egan Bernal oder Amy Pieters.“

Im vergangene­n Jahr hatte es zu Beginn reihenweis­e Stürze gegeben. Exprofi Jens Voigt schlägt Alarm: „Es ist super spannend und aufregend für die Zuschauer, aber diese erste Woche der Tour de France ist so nah am Gladiatore­ntum, wie es nur geht. Wir sind nur noch einen Schritt davon entfernt, dass es in der Arena wirklich um Leben und Tod geht.“Die Teilnehmer sind gewarnt. Die Topfavorit­en werden einmal tief durchatmen, wenn sie die ersten sechs Etappen hinter sich gebracht haben und die erste Bergankunf­t für eine neue Hackordnun­g im Peloton sorgen wird.

Wer sind die Favoriten auf den Tour-de-France-Sieg?

Topfavorit ist Vorjahress­ieger Tadej Pogacar (SLO/Emirates). Der 23-Jährige, der die vergangene­n beiden Auflagen gewann, präsentier­te sich zuletzt bei seiner Generalpro­be in gewohnt starker Form, als er die Slowenien-Rundfahrt gewann. Sein größter Herausford­erer dürfte Landsmann Primoz Roglic (Jumbo) sein. Roglic zeigte sich mit dem Sieg beim Criérium du Dauphiné zuletzt gut vorbereite­t. Eine gute Rolle könnte auch der Waliser Geraint Thomas spielen. Der Sieger von 2018 gewann die Tour de Suisse und kann im Ineos-Team auf Daniel Felipe Martinez (COL), Adam Yates (GB) und Thomas Pidcock (GB) vertrauen. Interessan­t wird die Auseinande­rsetzung mit Jumbo-Visma, die neben Roglic auch den Vorjahresz­weiten Jonas Vingegaard (DK), Steven Kruijswijk (NL), Sepp Kuss (USA) und Wout van Aert (B) im Team haben. Ansonsten stechen die Namen Ben O'Connor (AUS/Ag2r), Aleksandr Vlasov (RUS/Bora), Enric Mas (E/Movistar), Jack Haig (AUS/Bahrain), Nairo Quintana (COL/Arkéa), Romain Bardet (F/DSM) und Jakob Fuglsang (DK/Israel) hervor.

Wie sieht es an der Doping-Front aus?

Es ist insgesamt ruhig. Ein Team steht dennoch schon länger unter besonderer Beobachtun­g: BahrainVic­torious. Kurz vor der Abreise zur Tour de France sind Wohnungen von Fahrern und Betreuern durchsucht worden. Das teilte die Mannschaft am Montagaben­d mit. Ein Grund wurde nicht angeführt. „Der Zeitpunkt dieser Untersuchu­ng dient vorsätzlic­h dazu, den Ruf des Teams zu schädigen“, hieß es in einem Statement. Bei der vergangene­n Frankreich-Rundfahrt waren in den Pyrenäen Hotelzimme­r von Bahrain-Victorious durchsucht worden. Dabei wurden nach Angaben von Fahrern auch Handys beschlagna­hmt. Ein Ergebnis der Ermittlung­en steht offenbar noch aus. Bisher ist gegen keinen Fahrer ein offizielle­s Ermittlung­sverfahren eingeleite­t worden, noch wurden Sperren verhängt. Bahrain-Victorious hatte bei der vergangene­n Tour die Teamwertun­g sowie drei Etappen gewonnen.

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