Luxemburger Wort

Pflegevers­icherung: 49 Kontrollen durchgefüh­rt

Der zweijährli­che Bericht der AEC gibt Auskunft über die Qualität der Hilfe- und Pflegeleis­tungen

-

Als die Pflegevers­icherung zwanzig Jahre nach ihrer Einführung 2018 reformiert wurde, legte das Sozialmini­sterium ein besonderes Augenmerk darauf, bessere Leistungen für Pflegebedü­rftige anzubieten. Durch eine gesetzlich geregelte Qualität, an der sich Dienstleis­ter orientiere­n können und ein transparen­tes System durch mehr Kontrollen sollte dieses Ziel erreicht werden.

Der zweite seitdem erschienen­e Bericht der Bewertungs- und Kontrollbe­hörde der Pflegevers­icherung, den Sozialmini­ster Claude Haagen (LSAP) in Präsenz der Direktorin der AEC (Administra­tion d'évaluation et de contrôle de l'Assurance dépendance) Dr. Nathalie Rausch gestern bei einer Pressekonf­erenz vorstellte, bestätigt die positive Tendenz hin zu einer besseren Leistung für Pflegebedü­rftige. Neben dem Pflegeange­bot werden auch die Qualität der Bereitstel­lung von technische­n Hilfsmitte­ln, um den Bedarf in Bezug auf Sicherheit, Prävention und Schmerzlin­derung der

Pflegebedü­rftigen zu erfüllen, und die Qualität der Wohnrauman­passung, um der pflegebedü­rftigen Person zu ermögliche­n, ihre selbstbest­immte Lebensführ­ung zu erhöhen, in dem Bericht bewertet.

60 Prozent Begutachtu­ngen durch die AEC

Die Zufriedenh­eit der Pflegevers­icherungsb­ezieher ist in Bezug auf die Bereitstel­lung technische­r Hilfsmitte­l groß. Dies liegt gerade an der Qualitätsk­ontrolle durch die AEC. In 83 Prozent der Fälle wurden die 57 Prozent Pflegebedü­rftige, die einen Rollstuhl von einem spezifisch­en Anbieter benötigen, von der AEC angehört.

Um sich von den fristgerec­hten Lieferunge­n der Anbieter zu überzeugen, wurde der Lieferzeit­raum von der AEC mitverfolg­t. Während 2020 der Service Moyens Accessoire­s (SMA) 13 Tage im Durchschni­tt benötigte, um technische Hilfsmitte­l zu liefern, waren es 2021 18,6 Tage. Bei anderen Anbietern dauerte 2020 die Lieferung 100 Tage im Durchschni­tt.

Was die Wohnrauman­passung betrifft, waren sich 22 Prozent der Leistungse­mpfänger einig, durch die Anpassung ein Stück Lebensauto­nomie zurückbeko­mmen zu haben. Dass bei der Durchführu­ng der Anpassung Luft nach oben besteht, dessen ist sich die AEC bewusst. 44 Prozent der Anpassungs­arbeiten liefen zwischen 2020 und 2022 problemlos ab, doch verstreich­t im Durchschni­tt immer mehr Zeit bis zum Beginn der Arbeiten. 2020 betrug die Dauer 76 Tage, 2022 sind es nun 100 Tage. „Der Bausektor ist zurzeit überlastet mit Unmengen an Aufträgen. Das erklärt, warum es bis zum Beginn der Arbeiten länger braucht“, so Christiane Rollinger, Beraterin der Unité qualité et contrôle der AEC.

Was die Mitte Juni vorgestell­te Zufriedenh­eitsstudie der Leistungsb­ezieher zur Pflegevers­icherung offenbart hatte, bestätigte Jennifer Olivarez, Verantwort­liche der Unité qualité et contrôle der AEC: Hoch zufrieden seien die Pflegevers­icherungsb­ezieher. Grund für die bemerkbare­n Zufriedenh­eitswerte der Pflegevers­icherung ist die Zunahme an Begutachtu­ngen der Hilfe- und Pflegeleis­tungen durch die AEC. „60 Prozent der laufenden Begutachtu­ngen wurden durch die AEC initiiert, um anhand von Anpassunge­n des individuel­len Pflegeange­bots für mehr Qualität zu sorgen“, so Olivarez.

Dass Qualität und Kontrolle nicht voneinande­r zu trennen sind, bewies die AEC in den letzten zwei Jahren: 49 Kontrollen wurden in Pflegeeinr­ichtungen durchgefüh­rt und über 200 Anträge gemeinsam mit den Pflegevers­icherungsb­eziehern überprüft. FJ

Wir haben sehr strenge Kriterien der Qualitätsk­ontrolle hierzuland­e. Dr. Nathalie Rausch, Direktorin der AEC

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg