Luxemburger Wort

Schnecken, die begeistern

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Die Begeisteru­ngsfähigke­it unsere Tochter zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Generell ist sie tierlieb. Aktuell sind es Schnecken. Ja, genau, diese kleine Tierchen, die im Garten rumkrieche­n und ihr eigenes Haus mittragen. Viele ekeln sich vor den Weichtiere­n, wollen nicht, dass sie den Salat oder sonstiges Gemüse im Garten wegfressen. Bei uns ist es umgekehrt. Wir nehmen den Salat aus dem Garten, um die Schnecken zu füttern. Sechs sind es aktuell. Sie haben alle einen Namen bekommen. Die Schnecken wurden markiert, um sie wiederzuer­kennen. Die Namen stehen auf einem Zettel, der auf dem speziell gekauften

Jede Schnecke hat einen Namen und ein Haus.

Terrarium klebt. Eine Schnecke heißt Lochi. Die hat ein Problem mit ihrem Gehäuse. Es war kaputt. Das sorgte für ein wenig Traurigkei­t bei meiner Tochter. Aber Lochi geht es wieder gut. Ob es die Streichele­inheiten waren, der Salat, die Gurke oder was auch immer … Am vergangene­n Wochenende saß meine Tochter auf jeden Fall am frühen Morgen im Wohnzimmer, mit der Schnecke in ihrer Hand. Sie sollte wegen des Wochenende­s eigentlich nicht vor 8 Uhr aufstehen. Ich hatte erwartet, dass sie sich irgendwelc­he Comics auf dem Fernseher ansieht. Nein, sie hatte Lochi aus dem Terrarium genommen, die Schnecke auf ein Stück Gurke gesetzt und sie sich einfach nur angeschaut.

Die Tiere haben auch speziell gebastelte Häuser bekommen, die sie laut Aussagen unserer Tochter sehr gerne benutzen. Und es kommen auch immer neue Schnecken hinzu. Auf dem Nachhausew­eg aus der Schule fand sie immer wieder welche, bis die aktuelle Zahl erreicht war. Auch die Nachhaltig­keit ist garantiert, denn irgendwann werden wir die Schnecken wieder freilassen. Der Begeisteru­ngsfähigke­it wird dies aber keinen Abbruch tun. David

ren, erhielt der Bach dann doch mehr Raum. Derzeit wird eine Bucht geschaffen, wodurch sich das Wasser weiter ausbreiten kann. Der Vorteil einer solchen Verbreiter­ung: Je breiter der Bach ist, desto langsamer fließt das Wasser. In einem engen Kanal, wie dies bislang der Fall war, ist die Fließgesch­windigkeit deutlich höher und reißt, insbesonde­re bei Starkregen und Hochwasser, alles mit. Erkennbar ist dies etwa aktuell an noch unbearbeit­eten Stellen, wo unter anderem das Gestein am Kanalrand sich gelöst hat.

Apropos Hochwasser: Kam es im Juli 2021 noch zu heftigen Überschwem­mungen in diesem Bereich, ist man zuversicht­lich, dass die Situation sich künftig deutlich verbessern wird. „Wir haben unsere Simulation­en mit jenen des Hochwasser­s 2021 verglichen. Dort, wo die Petruss bereits renaturier­t ist, liegen wir auf gleicher Ebene“, erklärt Ralph Moelter. Im vergangene­n Juli sei im bereits renaturier­ten Bereich nichts passiert, während das Wasser sich dort, wo die Arbeiten noch liefen und das Baumateria­l sich befand, seinen eigenen Weg gesucht habe. Um künftig für zusätzlich­e Sicherheit zu sorgen, ist ebenfalls ein mobiler Hochwasser­schutz geplant. „Bei Hochwasser­risiko können wir diesen punktuell schließen und

Statt grüner Idylle prägen derzeit Bagger und Lastwagen im Petrusstal das Bild.

Schlimmere­s vermeiden“, so Moelter.

Bis Ende des Jahres sollen die Tiefbauarb­eiten fertiggest­ellt sein. So wird derzeit in Höhe der Rue St-Ulric an der Umgestaltu­ng der Petruss gearbeitet, das Flussbett wird ausgebagge­rt, die Mauer stabilisie­rt. Im Herbst bis Ende Frühjahr kommenden Jahres kommt die Landschaft­sarbeit mit der Bepflanzun­g an die Reihe. Auch die Brückenarb­eiten werden nach und nach abgeschlos­sen. Lediglich bei einem Übergang aus Stahl, gleich gegenüber der Quirinus-Kapelle, könnte es zu Verzögerun­gen kommen.

Ferner werden noch ein Holzpodest zwischen Spielplatz und Fitnesszon­e sowie ein Kiosk nahe der Minigolfan­lage installier­t. Der breite, befahrbare Weg entlang der Seite der Freizeitan­lagen sowie der geschlänge­lte Gehweg auf der gegenüberl­iegenden Seite erhalten ihren endgültige­n Belag, sobald die schweren Gefährte von der Baustelle sind. Schließlic­h wird der provisoris­ch angelegte Parkplatz an der Rue St-Qurin zu einem definitive­n Parkplatz gestaltet.

Zukunft des Zichelchen­s

Doch ein Punkt wurde bislang nicht abgehakt: die Zukunft des Zichelchen, der seit 2004 seine Runden im Tal drehte. Waren anfangs noch der Parc Odendall und der Parc Laval als Alternativ­standorte im Gespräch, wurden diese Möglichkei­ten jedoch verworfen. „Die Suche nach einem neuen Standort läuft noch“, erklärt Sonja Fandel.

Wir wollten die zweireihig­e Baumallee unbedingt erhalten. Sonja Fandel, Service des Parcs

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 ?? ?? Im Eingangsbe­reich zum Park befindet sich die neue Minigolfan­lage.
Im Eingangsbe­reich zum Park befindet sich die neue Minigolfan­lage.

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