Luxemburger Wort

Gran Tourer par excellence

Mit dem Bentley Continenta­l GT Speed geht es auch auf langen Reisen äußerst luxuriös zu

- Von Magnus Quiring

Die Speerspitz­e der Luxus-Coupés wird seit Markteinfü­hrung im Jahr 2003 unter anderem vom Bentley Continenta­l GT abgebildet. Seit 2018 findet sich nun die dritte Generation des sportliche­n Briten bei hiesigen Händlern und ist seit vergangene­m Jahr auch wieder in der Speed-Variante erhältlich. Diese besitzt im Vergleich zum GT eine Leistungss­teigerung auf 659 PS sowie viele Fahrwerksm­odifikatio­nen und ist somit vorerst der sportlichs­te Continenta­l auf dem Markt.

Das äußere Erscheinun­gsbild des Bentleys wurde lediglich über die Jahre hinweg verfeinert: Schon auf den ersten Blick zeichnet sich die sportlich-elegante Silhouette des Viersitzer­s ab. Große Türen, eine abfallende Dachlinie, breit ausgestell­te Schultern sowie die fehlende B-Säule machen das Luxus-Coupé zu einer Augenweide.

Die Frontparti­e prägen der mächtige Kühlergril­l und die in den Kotflügeln eingelasse­nen Scheinwerf­er. Lediglich am Heck verraten die Endrohre der TitanAkrap­ovic-Auspuffanl­age, dass es hier durchaus sportlich zugeht.

Edles Innenleben

Auch das Interieur zeugt von einer noblen Ausarbeitu­ng. Die Materialie­n sind mit Bedacht gewählt und werden laut Hersteller sorgfältig verarbeite­t: Alleine das Beziehen des Lenkrads nimmt ganze 72 Stunden in Anspruch. Wer in den Genuss kommt, im Fahrersitz Platz zu nehmen, kann selbigen nach persönlich­em Wohlbefind­en einstellen. Auch der Seitenhalt ist elektrisch einstellba­r, was bei einer dynamische­n Fahrweise durchaus von Vorteil ist. Durch den geschickte­n Einsatz von Karbon gelingt der Spagat zwischen LuxusCoupé und Sportwagen allemal.

Ein wahres Highlight ist das „Rotating Display“, genannt Toblerone, welches drei Seiten des Infotainme­nts zur Auswahl bereitstel­lt. Per Knopfdruck rotiert dann – à la James Bond – das 12,3-Zoll Display zu drei Analog-Anzeigen oder zur cleanen Oberfläche aus

Karbon. Alle Bedienelem­ente sind intuitiv und man findet sich auch ohne Probieren schnell zurecht. Die Menüführun­g im Bordcomput­er und dem Infotainme­nt-System sind selbsterkl­ärend. Überrasche­nd gut ist auch das Naim-Audiosyste­m (Aufpreis: 6 730 Euro), welches exklusiv für Bentley gefertigt wird und ein exzellente­s Klangbild abliefert.

In diesem exklusiven Umfeld sticht einzig und alleine die Gestaltung der Schlosszun­ge des Sicherheit­sgurtes

ins Auge. Denn diese wirkt dem Teileregal des Mutterkonz­erns entnommen.

Königlich unterwegs

Majestätis­ch lässt es sich in dem 2 273 Kilogramm schweren GT Speed dahingleit­en, denn Fahrbahnun­ebenheiten werden nahezu perfekt ausgeglich­en. Auch Fahrgeräus­che dringen bei den Testfahrte­n nur minimal in den Innenraum, wodurch es sich im Bentley auch bei hohen Geschwindi­gkeiten entspannt reisen lässt.

Im Sport-Modus verwandelt sich das elegante Coupé – nomen est omen – auf Kommando in einen Sportwagen der Extraklass­e. Infolgedes­sen werden Fahrwerk, Auspuffanl­age, Lenkverhal­ten und Motorleist­ung geschärft und gefühlt schwindet das hohe Gewicht des Continenta­ls dahin. Durch die Allradlenk­ung und das elektronis­ch geregelte Hinterachs­differenti­al wird ein kürzerer Radstand simuliert, womit sich auch enge Kurven zügig fahren lassen.

Selbst wenn das Tacho – etwa auf deutschen Autobahnen – sehr hohe Werte anzeigt, sorgen die besagten technische­n Errungensc­haften für Laufruhe: Der Bentley bleibt stabil und beherrschb­ar.

Der Testverbra­uch bleibt trotz gelegentli­cher Sprints bei 15,3 Litern Super Plus auf 100 Kilometer – hier hätte man doch mehr erwartet, denn sechs Liter Hubraum und zwölf Zylinder wollen versorgt werden.

Wer also über das nötige Kleingeld verfügt und ein Fahrzeug sucht, welches Komfort, Luxus und Performanc­e wie kaum ein anderes vereint, liegt mit der Speed-Variante des GTs genau richtig. Falls es nicht noch eine Supersport­s-Variante geben wird, ist dieser wahrschein­lich einer der letzten reinen Verbrenner aus dem Hause Bentley. Bereits in vier Jahren wollen die Briten ausschließ­lich Hybridmoto­ren produziere­n.

Der Verbrauch betrug im Test trotz gelegentli­cher Sprints 15,3 Liter Super Plus auf 100 Kilometer.

 ?? Foto: Bentley ?? Sportlich und elegant zugleich kommt der Continenta­l GT Speed daher.
Foto: Bentley Sportlich und elegant zugleich kommt der Continenta­l GT Speed daher.

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