Wenn die Blase oft Probleme bereitet
Die siebenjährige Fiffi litt bereits zum dritten Mal in sechs Monaten unter einer Blasenentzündung. Wie schon zuvor sah man die schwarze Katze immer wieder in typischer Harnabsatzstellung im Katzenklo scharren und pressen. Dabei schrie das arme Tier immer wieder auf. Bei der Kontrolle der Streu waren in dieser Zeit, wenn überhaupt, lediglich kleine Mengen blutiger Flüssigkeit zu finden. Mit einer sofort angesetzten Behandlung gegen die Blasenirritation konnte sie wenigstens wieder kleine Mengen an scheinbar normalem Harn ablassen. Mithilfe einer speziellen Streu zur Probengewinnung konnte ein bisschen davon eingesammelt werden.
An der dunkelgelben Farbe und der fast schleimigen Beschaffenheit war zu erkennen, dass Fiffis Urin sehr konzentriert war, und die Teststreifenuntersuchung wies Hinweise auf ein schweres Entzündungsgeschehen auf. Aber weder die mikroskopische Untersuchung in der Praxis noch die weiterführenden Analysen eines unter Sedierung direkt aus der
Blase gewonnenen Harnes durch ein externes Labor ergaben Aufschluss über die Präsenz von Krankheitserregern. Fiffis Urin schien schlichtweg steril zu sein. Auch Röntgen und Ultraschalluntersuchung der Blase lieferten keine Auffälligkeiten, wie etwa Harnsand oder Blasensteine.
Nach Ausschluss aller klassischen Ursachen stand demnach fest: Fiffi litt an einer idiopathischen Zystitis (Blasenentzündung ohne erkennbare Ursache), einer FIC. Man nimmt an, dass Stress die Hauptursache für FIC-Krankheitsschübe ist. Und Stress hatte Fiffi in dieser Zeit im Übermaß.
Da ihr Besitzer wegen eines Gesundheitsproblems sich für längere Zeit nicht um sie kümmern konnte, wurde sie im Haushalt seines Sohnes, der selbst vier Katzen hat, mitversorgt. Und Fiffi schien die Gesellschaft der anderen Katzen gar nicht zu goutieren. Meistens hielt sie sich unter Möbeln auf, fressen wollte sie wenig – und auch nur, wenn die anderen Tiere nicht in der Nähe waren. Zudem war die verwöhnte Fiffi an die Trockenfütterung im Mehrkatzenhaushalt nicht gewöhnt.
Sie erhielt nun eine Behandlung gegen ihre Schmerzen und die Entzündung. Und seit sie wieder zu Hause ist, wo sie von einer Nachbarin mehrmals täglich besucht und versorgt wird, ist ihre Blasenentzündung spurlos verschwunden.