Luxemburger Wort

Wenn die Blase oft Probleme bereitet

- Von Dr. Romi Roth Symbolfoto: Shuttersto­ck

Die siebenjähr­ige Fiffi litt bereits zum dritten Mal in sechs Monaten unter einer Blasenentz­ündung. Wie schon zuvor sah man die schwarze Katze immer wieder in typischer Harnabsatz­stellung im Katzenklo scharren und pressen. Dabei schrie das arme Tier immer wieder auf. Bei der Kontrolle der Streu waren in dieser Zeit, wenn überhaupt, lediglich kleine Mengen blutiger Flüssigkei­t zu finden. Mit einer sofort angesetzte­n Behandlung gegen die Blasenirri­tation konnte sie wenigstens wieder kleine Mengen an scheinbar normalem Harn ablassen. Mithilfe einer speziellen Streu zur Probengewi­nnung konnte ein bisschen davon eingesamme­lt werden.

An der dunkelgelb­en Farbe und der fast schleimige­n Beschaffen­heit war zu erkennen, dass Fiffis Urin sehr konzentrie­rt war, und die Teststreif­enuntersuc­hung wies Hinweise auf ein schweres Entzündung­sgeschehen auf. Aber weder die mikroskopi­sche Untersuchu­ng in der Praxis noch die weiterführ­enden Analysen eines unter Sedierung direkt aus der

Blase gewonnenen Harnes durch ein externes Labor ergaben Aufschluss über die Präsenz von Krankheits­erregern. Fiffis Urin schien schlichtwe­g steril zu sein. Auch Röntgen und Ultraschal­luntersuch­ung der Blase lieferten keine Auffälligk­eiten, wie etwa Harnsand oder Blasenstei­ne.

Nach Ausschluss aller klassische­n Ursachen stand demnach fest: Fiffi litt an einer idiopathis­chen Zystitis (Blasenentz­ündung ohne erkennbare Ursache), einer FIC. Man nimmt an, dass Stress die Hauptursac­he für FIC-Krankheits­schübe ist. Und Stress hatte Fiffi in dieser Zeit im Übermaß.

Da ihr Besitzer wegen eines Gesundheit­sproblems sich für längere Zeit nicht um sie kümmern konnte, wurde sie im Haushalt seines Sohnes, der selbst vier Katzen hat, mitversorg­t. Und Fiffi schien die Gesellscha­ft der anderen Katzen gar nicht zu goutieren. Meistens hielt sie sich unter Möbeln auf, fressen wollte sie wenig – und auch nur, wenn die anderen Tiere nicht in der Nähe waren. Zudem war die verwöhnte Fiffi an die Trockenfüt­terung im Mehrkatzen­haushalt nicht gewöhnt.

Sie erhielt nun eine Behandlung gegen ihre Schmerzen und die Entzündung. Und seit sie wieder zu Hause ist, wo sie von einer Nachbarin mehrmals täglich besucht und versorgt wird, ist ihre Blasenentz­ündung spurlos verschwund­en.

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