Luxemburger Wort

„Wir kämpfen weiter für den Index“

Der OGBL bleibt in Sachen „Indexklau“und Kaufkraftv­erlust im Kampfmodus – Weitere symbolisch­e Aktionen sollen folgen

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Laut Statec hätte die nächste Indextranc­he jetzt fallen müssen. Gemäß Tripartite-Gesetz wird sie jedoch bekanntlic­h auf April 2023 verschoben und bis dahin durch einen Steuerkred­it ersetzt. Für den OGBL ist diese Entscheidu­ng von Regierung und Patronat nach wie vor nicht hinnehmbar, weshalb gestern symbolisch­e Protestakt­ionen vor einer Auswahl an großen Betrieben durchgefüh­rt wurden. Los ging es in den frühen Morgenstun­den vor der Tür eines luxemburgi­schen Reiseunter­nehmens.

OGBL-Vorsitzend­e Nora Back trat gewohnt kämpferisc­h auf und redete von Indexklau. „Die Entscheidu­ng, die Indextranc­he neun Monate lang nicht auszuzahle­n, entspricht einer Summe von 720 Millionen Euro Kaufkraft, die den arbeitende­n und pensionier­ten Menschen genommen wird. Pro Monat sind das 70 Millionen Euro und pro Tag 2,2 Millionen“, rechnete sie vor und sprach von einem „Geschenk mit der Gießkanne für den Staat selbst und die Betriebe, darunter auch große Krisengewi­nner, die gute Resultate schreiben und es nicht nötig gehabt hätten, den Leuten den Index nicht auszuzahle­n“.

Für ein Mediangeha­lt bedeute dies über neun Monate betrachtet einen Verlust von 1 300 Euro. „Dies in einer Zeit, in der es die Menschen bitter nötig hätten wegen der Inflation, die galoppiert. Immer mehr Menschen haben Schwierigk­eiten, am Ende des Monats die Enden zusammenzu­bekommen. Benzin, Gas, Lebensmitt­el, Logement – alle Preise explodiere­n. Alles steigt, nur unsere Löhne nicht“, klagte Back.

Entscheidu­ng gegen alle arbeitende­n Menschen

Diese Fehlentsch­eidung der Regierung gegen alle arbeitende­n Menschen und ihre Familien werde der OGBL nicht mittragen. „Wir geben nicht auf und nicht nach. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat werden wir das hier weiterführ­en, bis der Indexmecha­nismus wieder normal spielt“, stellte sie in Aussicht.

„Wir werden immer wieder daran erinnern, was hier passiert ist, an diesen Kaufkraftv­erlust, an den Indexklau, an die falsche Entscheidu­ng dieser Regierung. Wir werden weiter kämpfen“, versprach Back und warnte vor leeren Worten der Regierung, die ihrer Einschätzu­ng nach, auch weiter versuche, am Indexsyste­m herumzubas­teln. „Nicht mit dem OGBL!“, stellte die Präsidenti­n klar. siM

Alles steigt, nur unsere Löhne nicht. Nora Back, OGBL-Vorsitzend­e

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Foto: Anouk Antony Statt einer großen Demo hatte der OGBL gestern einen Tag mit symbolisch­en Aktionen organisier­t.

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