„Zauberdoktor des Theaters“
Britischer Theaterregisseur Peter Brook im Alter von 97 Jahren in Paris verstorben
Paris. Der britische Theaterregisseur Peter Brook, der mit Inszenierungen wie „Sommernachtstraum“und „Die Tragödie der Carmen“international bekannt wurde, ist tot. Er sei im Alter von 97 in Paris am Samstag gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Brooks privates Umfeld am Sonntag schrieb. Der Regisseur, Schauspieler und Autor gilt als einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen europäischen Theaters. Peter Brook, war neben Konstantin Stanislawski der einflussreichste Regisseur des 20. Jahrhunderts, dem wir das Theater, wie wir es heute kennen, zu verdanken haben.
Von den Kritikern wurde er immer wieder als „Zauberdoktor des Theaters“bezeichnet. In seinen Inszenierungen verzichtete er auf Bühnendekoration und optische Effekte und stellte den körperlichen Ausdruck in den Vordergrund.
Der am 21. März 1925 in London geborene Sohn litauisch-jüdischer Einwanderer führte mit 17 Jahren zum ersten Mal Regie. Anfang der 70er Jahre zog er nach Frankreich, wo er am Théâtre des Bouffes du Nord das „Centre international de recherche théâtrale“gründete. Brook leitete das Pariser Theater bis 2010.
Der Theaterregisseur, der in Großbritannien geboren wurde und die britische Staatsbürgerschaft besaß, obwohl er einen Großteil seiner Karriere in Frankreich verbrachte, erfand die Bühnenkunst neu, indem er traditionelle Formen überwand und zu den Grundlagen zurückkehrte: Ein Schauspieler, der seinem Publikum gegenübersteht.
„Mein ganzes Leben lang war das Einzige, was zählte, das, was direkt in der Gegenwart lebt. Deshalb arbeite ich im Theater“, erklärte Peter Brook im Interview.
Peter Brook war regelmäßig im im Grand Théâtre de Luxembourgzu Gast war, wo er zum Beispiel 2014 „The Valley of Astonishment“und im Januar 2017 „Battlefield“inszenierte. dpa/AFP/thi