Neue Anlage und neues Mitglied
Gemeindesyndikat Minett-Kompost weiht erweiterte Einrichtungen in Monnerich ein
Monnerich. Es waren gleich zwei Neuerungen, die Jeannot Fürpass (CSV), Bürgermeister der Gemeinde Monnerich und Präsident des kommunalen Syndikats MinettKompost, am vergangenen Freitag vorstellen durfte.
Zum einen konnte das Syndikat, unter Anwesenheit von zahlreichen Gästen, darunter Umweltministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng), die modernisierte Kompostanlage zur Behandlung von Biomüll in der Industriezone „Um Monkeler“in Monnerich einweihen und in Betrieb nehmen.
Stadt Luxemburg tritt Syndikat bei
Zum andern ist das Gemeindesyndikat seit Freitag um ein Mitglied reicher. Kein Geringerer als die Stadt Luxemburg schließt sich Minett-Kompost an. Durch den Beitritt der größten Gemeinde des Landes bedient Minett-Kompost künftig mehr als 350 000 Einwohner, also mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung Luxemburgs. „Damit bekommt dieses Syndikat fast schon einen nationalen Charakter“, kommentierte Fürpass den Beitritt der Hauptstadt.
„Wir wissen heute, dass das Syndikat sich so aufstellen muss, dass es in Zukunft 65 000 Tonnen organische Abfälle pro Jahr behandeln kann“, fuhr Fürpass fort. Ein Schritt, um diesen steigenden Anforderungen, denen der MinettKompost-Standort in Monnerich ausgesetzt ist, gerecht zu werden, ist der Bau der neuen Kompostanlage.
Die frühere Anlage nahm 1997 den Betrieb auf und zeigte deutliche Verschleißerscheinungen, die teilweise in Ausfällen des Werkes mündeten, wie der Monnericher Bürgermeister erläuterte. Bereits 2011 entstand daher eine Vergärungsanlage,
in der getrennt gesammelte Bioabfälle zu Bio-Methan und Kompost verarbeitet werden. Das am Freitag eingeweihte Werk soll hingegen zur Verarbeitung von Grünabfällen wie Baumschnitten zu Kompost und Holzhackschnitzeln genutzt werden. Eine maximale Kapazität von 20 000 Tonnen Abfällen pro Jahr steht hierfür in der neuen Anlage zur Verfügung. Das Herzstück der Einrichtung sind die insgesamt acht Rottetunnel, die eine Länge von jeweils 42 Meter aufweisen.
Kosten von 18 Millionen Euro
Die Kosten für den Bau der neuen Kompostanlage, der 22 Monate in Anspruch nahm, belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. Zwei Drittel davon, also zwölf Millionen Euro, werden über den Umweltfonds des Umweltministeriums gefördert, weitere 280.000 Euro werden durch die EU im Rahmen des Feder-Programms kofinanziert.
Den Blick hat Fürpass jedoch schon in die Zukunft gerichtet. So soll die Methanisierungsanlage des Werkes ausgebaut werden. Geplant ist zudem der Bau einer eigenen Heizzentrale, in der Holzhackschnitzel verbrannt werden. Hierbei könnten bis zu 18 000 Megawattstunden Wärmenergie erzeugt und in das Fernwärmenetz der Sudcal eingespeist werden. Das Dach der am Freitag eingeweihten Halle ist indes groß genug, um in Zukunft eine rund einen Hektar umfassende Photovoltaikanlage zu installieren.