Aussichtsreiche Zukunft
Luxemburgs Radsport-Talente präsentieren sich in starker Verfassung
Für Luxemburgs Radsporttalente geht es momentan Schlag auf Schlag. Vergangenes Wochenende fanden die nationalen Meisterschaften in Nospelt statt. Gestern gingen die Junioren beim GP Luxembourg und die U23 bei der Drei-Länder-Meisterschaft jeweils in Diekirch an den Start. Kommende Woche wartet mit der Nachwuchs-EM in Portugal der nächste Höhepunkt auf die jungen Fahrer.
Mathieu Kockelmann war die Enttäuschung über die verpasste Titelverteidigung im Juniorenrennen der nationalen Meisterschaften nicht mehr anzusehen. Beim GP Luxembourg setzte sich der 18Jährige im Sprint gegen den Belgier Jarno Widar durch und sicherte sich somit nach 94 Kilometern den Sieg. Der Brite Mark Lightfoot komplettierte das Podium. Kockelmann war zufrieden. „Es ist immer schön, vor heimischer Kulisse zu gewinnen. Da ich mich bei den Landesmeisterschaften im Sprint nicht optimal gefühlt habe, wollte ich mir selbst beweisen, dass ich doch sprinten kann. Das ist mir gelungen“, meint er. „Jetzt liegt mein Fokus komplett auf der EM.“
Was seine Zukunft betrifft, habe Kockelmann, der für Auto Eder (Entwicklungsteam von Borahansgrohe) fährt, noch keine Entscheidung getroffen. Der Kontakt zu mehreren Profimannschaften bestehe jedoch bereits seit einiger Zeit. Dementsprechend fällt ihm der „ganze Prozess auch äußerst schwer“.
Der frisch gebackene Landesmeister der Junioren, Mil Morang (UC Dippach), passierte das Ziel in Diekirch als Achter. Für ihn überwiege vor allem die Freude über das Gesamtresultat des Nationalteams. „Wir können wirklich zufrieden sein. Besonders mit Mathieus Triumph“, erklärt der Sportlycée-Schüler. „Es gab immer wieder kleinere Ausreißergruppen, die wir wiederum als Mannschaft eingeholt haben. Durch Mathieus Angriff eine Runde vor Schluss konnten wir im Peloton einen Gang zurückschalten.“
Momentan versucht der 17-Jährige, einen Vertrag bei einer Kontinentalmannschaft zu ergattern. Konstruktive Gespräche mit einem Team sollen bereits laufen. Die Schule will er jedoch nicht vernachlässigen, deshalb würde Morang gerne in der Nähe von Luxemburg bleiben.
Bettendorff vor Kluckers
Beim Höhepunkt des gestrigen Tages waren Kockelmann und Morang nicht dabei. Die 149,1 km lange Drei-Länder-Meisterschaft in Diekirch fand vor den Augen von Erbgroßherzog Guillaume statt. Die besten U23-Fahrer Luxemburgs traten gegen Fahrer aus Deutschland und der Schweiz an.
Loïc Bettendorff (Riwal) hatte aus einheimischer Sicht am Ende die besten Beine. In einem fulminanten Endspurt sicherte sich der 21-Jährige mit dem fünften Platz im Generalklassement den Titel vor Arthur Kluckers (Leopard) und Mats Wenzel (Leopard).
„Der Anfang war ziemlich kontrolliert. Als wir auf die kürzere Runde gewechselt sind, ging es richtig los. Obwohl ich oben an der Steigung gestürzt bin, haben sich meine Beine weiterhin gut angefühlt. Im Sprint hat es dann glücklicherweise auf den letzten Metern zum Sieg gereicht“, erzählt Bettendorff.
Kluckers gab sich mit Platz zwei zufrieden. Der 22-Jährige wird bei der EM versuchen, auf sich aufmerksam zu machen. Denn auch er hat noch keinen Profivertrag für die nächste Saison unterschrieben. Doch Kluckers bleibt optimistisch. „Wenn ich so weiterfahre, wird sich schon etwas ergeben.“