Damit „Brill-Kinder“nicht alleine bleiben
Pilotprojekt „Bildungslandschaft im Brill-Viertel“soll verschiedene Angebote verzahnen
Esch/Alzette. Dass das Brill-Viertel eines mit besonderen Bedürfnissen ist, ist hinlänglich bekannt. Die Brillschule an der Place de la Résistance ist mit knapp 800 Schülern nicht nur die größte Schule in Luxemburg, sondern auch ein Ort der kulturellen Vielfalt. Viele Schüler aus Einwandererfamilien lernen hier. Diese Kinder außerhalb des Schulbetriebs zu erreichen, sei mitunter eine schwierige Angelegenheit, ebenso deren Eltern, erklärt Schul- und Sozialschöffe Christian Weis (CSV) im Gespräch mit dem LW. Deshalb habe die Stadt Esch in Zusammenarbeit mit der „UP Foundation“eine Lenkungsgruppe
für die Einrichtung einer Bildungslandschaft im Stadtteil Brill ins Leben gerufen.
Mit dem Pilotprojekt Bildungslandschaft sollen verschiedene Bildungseinrichtungen rund um das Brill-Viertel vereint werden. Ziel dieser Initiative sei es, alle Personen und Institutionen zusammenzubringen, die mit der Förderung oder Begleitung von Kindern und Jugendlichen betraut sind. „Es geht darum, die Betreuung der Kinder im Brill zu stärken“, ergänzt Emmanuel Cornelius, der gemeinsam mit Daniel Strock und Annick Magermans die Koordination des sozialen Projekts anführt. Vorbild sei unter anderem der Kannersummer Wiltz.
„Es ist schwierig, Kinder außerhalb der Schule zu erreichen“, sagt Schul- und Sozialschöffe Christian Weis.
Der Grundgedanke ist, dass Kinder und Jugendliche von verschiedenen Menschen umgeben sind, die sie fördern, begleiten, betreuen und bilden. Die Bildungslandschaft soll diese Menschen vernetzen, um allen Kindern eine gerechte Chance auf eine umfassende Bildung ermöglichen zu können. Schule, Eltern, Maison Relais, Vereine, Jugendhäuser oder Theater: All diese Akteure sollen sich austauschen. Die Bedürfnisse der Kinder sollen dabei an erster Stelle stehen. Deshalb sei das Projekt auch partizipativ.
„Wir werden die Kinder befragen, was gut für sie ist, wo sie sich gerne aufhalten und das berücksichtigen“, so Cornelius. „Was sind die Plätze, an denen die Kinder gerne ohne Eltern hingehen?“In diesem Zuge erwähnt Cornelius die Rolle der Spielplätze. „Ein Spielplatz muss zugänglich sein, weshalb wir den Schulhof der Brillschule in der letzten Woche wieder aufgemacht haben“, ergänzt der Gemeindemitarbeiter. Seit Corona war der Schulhof geschlossen, nun können sich Kinder wieder auf dem Hinterhof treffen.
Ab der Rentrée sollen Workshops angeboten werden, in denen weitere Ideen gesammelt werden. Auch der Familientag am 10. September soll weiteren Input geben. Im Oktober wolle sich die Projektgruppe zudem mit der Brillschule austauschen.