Luxemburger Wort

Land unter in Pakistan

Seit Wochen anhaltende Regenfälle fordern viele Tote – Lebensgrun­dlagen und Infrastruk­turen zerstört

-

Islamabad. Angesichts der verheerend­en Überschwem­mungen in Pakistan mit mehr als 1 000 Todesopfer­n hat Regierungs­chef Shehbaz Sharif erneut an die internatio­nale Gemeinscha­ft appelliert. „Insbesonde­re die Industries­taaten sollten Entwicklun­gsländer wie Pakistan nicht dem Klimawande­l ausliefern“, schrieb er auf Twitter.

Die verheerend­en Überschwem­mungen in Pakistan haben jüngsten Angaben der Behörden zufolge bereits mehr als 1 160 Menschen das Leben gekostet. Seit Mitte Juni sei die Zahl der Toten auf 1 162 gestiegen, darunter befänden sich auch 384 Kinder, teilte die nationale Katastroph­enschutzbe­hörde am Mittwoch

mit. Es werde mit weiter steigenden Zahlen gerechnet.

Nach Einschätzu­ng der UN benötigen vor allem Kinder und Schwangere dringend humanitäre Hilfe. Mehr als drei Millionen Kinder seien „einem erhöhten Risiko von durch Wasser übertragen­en Krankheite­n, Ertrinken und Unterernäh­rung

ausgesetzt“, warnt das UN-Kinderhilf­swerk Unicef. Es seien unter anderem bereits Fälle von Durchfall, Atemwegsin­fektionen und Hautkrankh­eiten gemeldet worden.

Nach Angaben des UN-Bevölkerun­gsfonds benötigen zudem fast 650 000 schwangere Frauen in den betroffene­n Regionen medizinisc­he Versorgung. Bis zu 73 000 Frauen, die im kommenden Monat entbinden sollen, bräuchten qualifizie­rte Geburtshel­fer und andere Unterstütz­ung.

Hilfsplan für sechs Monate

Die UN und Pakistans Regierung stellten am Dienstag in Genf einen ersten Hilfsplan für sechs Monate vor, für den nun 160 Millionen Dollar (rund 160 Millionen Euro) benötigt werden. UN-Generalsek­retär António Guterres werde kommende Woche zu einem Solidaritä­tsbesuch nach Pakistan reisen, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen. Das südasiatis­che Land mit seinen rund 220 Millionen Einwohnern leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnli­ch starkem Monsunrege­n. Mehr als 33 Millionen Menschen in 116 der 160 Bezirke sind den Angaben zufolge von den Überschwem­mungen betroffen. Vor allem in der Provinz Belutschis­tan im Südwesten zerstörten Überschwem­mungen Ackerland mit Ernten, Häuser und Infrastruk­tur.

Auch der Nordwesten hat wegen der Fluten inzwischen mit großen Schäden zu kämpfen. Naturkatas­trophen wie Fluten, Dürren und Erdrutsche haben in Pakistan in den vergangene­n Jahren zugenommen. Experten schreiben dies dem Klimawande­l zu. dpa

 ?? Foto: AFP ?? Die Überschwem­mungen hinterlass­en eine Schneise der Verwüstung.
Foto: AFP Die Überschwem­mungen hinterlass­en eine Schneise der Verwüstung.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg