Luxemburger Wort

Aktien und Euro-Kurs fallen weiter

Gemeinscha­ftswährung sinkt auf tiefsten Stand seit 20 Jahren

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Die europäisch­en Aktien fallen zum sechsten Mal in sieben Tagen, und der Euro stürzt auf ein 20-Jahres-Tief, nachdem Russland am Freitag die Gaskrise durch einen unbefriste­ten Stopp der Ostseepipe­line Nord Stream verschärft hat.

Die Gemeinscha­ftswährung fiel am Montag um 0,8 Prozent auf 98,78 US-Cent und damit auf den schwächste­n Stand seit 2002. Der Stoxx Europe 600 gab im frühen Handel um 1,6 Prozent nach und verlor damit sein Plus von zwei Prozent vom Freitag großteils wieder. Auch der deutsche Dax sank um bis zu drei Prozent, Bundesanle­ihen schwankten.

Gas-Stopp belastet Wirtschaft

Der Gas-Stopp „ist ein weiterer Schlag für die europäisch­en Wirtschaft­saussichte­n, die den Euro“, sagte Piet Philip Christians­en, Chefstrate­ge der Danske Bank in Kopenhagen. „Gleichzeit­ig ist ein weiteres Konjunktur­paket aus Deutschlan­d ein Versuch, das Wachstum über Wasser zu halten, was die Inflations­prognose und die Aufgabe der EZB erschwert.“Russlands Einmarsch in die Ukraine hat die Rohstoffpr­eise in die Höhe getrieben und die Beziehunge­n zwischen dem Kreml und Europa zerstört. Dies war in den letzten Monaten ein Treiber für den Absturz des Euro unter die Parität zum Dollar. Der Gas-Stopp vor dem Winter belastet die Wirtschaft weiter, während die steigenden Verbrauche­rpreise die EZB unter Druck setzen, ihre Geldpoliti­k zu straffen.

Die Erwartung, dass die EZB die Zinsen bereits am Donnerstag um 75 Basispunkt­e anhebt, ist vergangene Woche gewachsen. Die EZBPräside­ntin Christine Lagarde und ihre Kollegen stehen vor dem Dilemma,

EZB-Präsidenti­n Christine Lagard.

die hohe Inflation zu bekämpfen und zugleich die drohende Rezession zu meistern.

Staaten planen Entlastung­en

„Irgendwann werden sich die Märkte fragen, wie viel Inflation die Zentralban­ken zu tolerieren bereit sind, wenn die Volkswirts­chaften in eine Rezession abrutschen, vor allem, wenn diese Inflation angebotsge­trieben ist“, sagt Su-Lin Ong, von der Royal Bank of Canada. „Anhaltend hohe Energiepre­ise könnten das Ausmaß der EZBMaßnahm­en sowohl in dieser Woche als auch im weiteren Verlauf abschwäche­n.“

Wie dramatisch die Lage ist, zeigen die staatliche­n Hilfsprogr­amme. Während Luxemburg aktuell an einem weiteren arbeitet, hat die deutsche Bundesregi­erung am Wochenende ein drittes Entlastung­spaket im Wert von 65 Milliarden Euro verabschie­det. Finnland will den Strommarkt mit einem 10 Milliarden Euro schweren Programm stabilisie­ren. Schweden unterstütz­t seine Versorger mit bis zu 250 Milliarden Kronen (23 Milliarden Euro), um eine Finanzkris­e abzuwenden. Bloomberg

24,90 20,57 82,20 0,40 2,50

69,00 13,80 34,90 46,00 260,00

6,27 8,40 13,80 18,60

1 359,4 2 504,9 703,82 1 911,4 100,91 77,81 100,18 105,54 94,92 05.09. / Schluss

0,20 0,23 0,10

12,50 66,00 2,20 2,60 0,10

10,00 0,87 3,00 2,80 3,10

33,00 2,00 9,30 4,00 80,00

2,90 4,40 0,68 5,50 25,00

5,90 22,00 1,00 0,50 5,50

22,00

Australien (AUD) Bulgarien (BRL)

China (CNY) Großbritan­nien (GBP) Hongkong (HKD) Indien (INR)

Japan (JPY)

Kanada (CAD)

Mexiko (MXN) Neuseeland (NZD) Norwegen (NOK) Polen (PLN) Schweden (SEK) Schweiz (CHF) Singapur (SGD) Südafrika (ZAR) Türkei (TRY)

USA (USD) 65,62 6,95 5,00

442,60 3 071,0 43,76 47,25 2,80

216,60 47,63 514,60 113,00 79,82

933,20 105,95 319,20 168,75 2 171,0

217,00 253,30 108,70 225,30 507,80

78,74 503,00 78,02 15,43 233,60

430,00 4 415,2 3 872,1 1 391,4 829,66 973,27 4 413,9 8 904,8 16 290,2 4 010,0 13 493,3 1 911,5 4 960,6 1 566,3 1 839,9 9 198,1 2 928,2 1 291,2 7 384,9 1 051,5 4 078,3

56 233,2 1 489,8 2 478,6

1 718,6 26 560,0 7 355,3 7 552,2 62 244,4 3 201,8 3 902,9 1 271,4 7 956,3 18 619,6 30 795,8

36 952,7 16 212,2 16 764,9 22 213,1

145 859,4 56 783,7 121 628,2 3 357,1 3 316,7 1 114,6 632,02 778,84 3 511,5 6 178,2 12 391,0 2 775,9 9 549,5 1 510,1 3 654,1 1 357,4 1 359,4 7 287,7 2 121,7 1 104,5 5 756,4 726,38 2 757,2

37 443,4 1 131,6 1 462,6

1 517,5 18 235,5 5 982,8 6 057,1 50 926,1 2 276,6 3 001,1 983,35 6 581,6 13 928,7 24 681,7

29 653,3 10 565,1 11 037,2 18 169,9

73 488,2 44 518,7 95 266,9 05.09. / Schluss

62,00 6,81 4,86 771,80 437,40 4 871,0 3 000,0 52,80 38,76 67,50 41,40 4,11 2,41 364,60 213,80 95,78 47,22 785,40 475,90 129,80 105,64 88,42 72,84 1 667,0 814,80 147,60 90,28 404,20 298,30 298,20 164,30 0 3076,0 2043,0 385,70 212,10 402,00 251,00 210,80 97,26 309,50 215,70 630,80 445,70 102,20 70,18 590,40 491,10 142,65 69,64 19,90 13,10 496,60 210,00 461,70 374,60 + 0,47 + 0,16

81,40 19,15 10,18 1,4616 5,1407 6,8768 0,8636 7,7867 79,2332 139,4700 1,3043 19,8192 1,6289 9,9188 4,7360 10,7290 0,9747 1,3932 17,0880 18,0792 0,9920

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Foto: dpa

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