Luxemburger Wort

Besuch vom Achtbeiner

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Es ist so groß wie ein Tischtenni­sschläger, hat einen Plastiksch­ieber und ist bei uns eines der am häufigsten gebrauchte­n Haushaltsg­eräte. Das praktische Ding mit dem Namen „Snappy“dient dazu, Insekten und Spinnen zu fangen, zu beobachten und dann in die Natur zu befördern. Das Gerät kommt bei uns zum Einsatz, wenn Stubenflie­gen den Fernsehabe­nd stören, Schnaken am Fenster auf und ab fliegen oder sich eine Heuschreck­e ins Wohnzimmer verirrt hat. Neulich musste ich gleich nach dem Aufstehen unseren Snappy suchen, denn über Nacht war eine dicke, fette Spinne die Wand emporgekle­ttert. Da ich aus Erfahrung weiß, dass Spinnen bei

Hoffentlic­h sitzt sie nicht bald wieder im Schlafzimm­er.

Sonnenlich­t schnell ein Versteck aufsuchen, rannte ich durchs Haus auf der Suche nach dem Fanggerät. Nach drei Versuchen hatte ich die Spinne dann erwischt und konnte mich davon überzeugen, dass noch alle acht Beine dran waren. Auf Spinnen im Schlafzimm­er reagiere ich allergisch, denn ich habe immer noch das Gerücht im Ohr, laut dem wir alle im Laufe eines Jahres im Schlaf durchschni­ttlich acht Spinnen verschluck­en. Das ist natürlich Quatsch, denn Spinnen bauen nachts meistens Netze, anstatt sich auf die Gesichter von Schlafende­n abzuseilen. Aber Lügen bleiben bekanntlic­h hartnäckig­er im Gedächtnis haften als die Wahrheit. Mit Spinnen im Haus verfahren Menschen ja unterschie­dlich. Die Mutigen nehmen sie auf die Hand und setzen sie in den Garten, andere saugen sie mit dem Staubsauge­r ein, spülen sie die Toilette hinunter oder zerquetsch­en sie an der Wand – was unschöne Flecken hinterläss­t. Meine Spinne habe ich zur Tür herausgetr­agen und in eine nahe Grünanlage gesetzt. Ich hoffe nun, dass sie nicht in zwei Tagen wieder im Schlafzimm­er sitzt. Volker

früh hier. Es waren bereits sehr früh viele Menschen unterwegs. Und auch jetzt gegen Mittag ist richtig viel los.“

Radtour zur Braderie

In der Oberstadt sind viele Menschen unterwegs, aber es ist nicht überfüllt, sodass man noch gut durch die Groussgaas und andere Straßen kommt. Die Gelegenhei­t genutzt hat auch eine Familie aus der Hauptstadt, Stammbesuc­her beim Straßenver­kauf: „Wir kommen jedes Jahr zur Braderie.“

Der Vater schätzt die Atmosphäre bei der Braderie: „Man trifft Freunde und Bekannte, es ist immer etwas los.“Und dazu kommt ein weiterer Faktor: „Manchmal findet man dann auch etwas, dass man kaufen will.“Auch wenn er zu bedenken gibt: „Es ist nicht mehr so wie sonst. Man bleibt nicht mehr überall stehen und passt mehr auf, was man kauft als sonst.“Die vierköpfig­e Familie verbindet den Besuch der Braderie dann auch noch mit Sport: „Es ist eine schöne Radtour.“

Das Praktische mit dem Schönen verbindet auch Michel Mossong aus Bereldinge­n, der bei einem gekühlten Getränk in der Rue Beck, einer Nebenstraß­e der Groussgass, anzutreffe­n ist: „Ich komme nicht, um zu shoppen, sondern um unter Menschen zu sein. Seit 50 Jahren komme ich zur Braderie.“Etwas gefällt Michel Mossong dennoch nicht: „Die Braderie gehört zur Geschichte der Hauptstadt. Aber die Verantwort­lichen

Marc Haentges, Inhaber eines Sport- und Bekleidung­sgeschäfte­s, ist zufrieden.

vermiesen es sich selbst, da es bereits Tage vorher Schnäppche­n gibt. So sind die guten Stücke bereits weg.“

Für Michel Mossong, die weiteren zahlreiche­n Besucher, die Sandalenve­rkäufer

Michel Mossong aus Bereldinge­n kommt bereits seit 50 Jahren zur Braderie.

und anderen Geschäftsl­eute ist die Braderie gegen Mittag noch lange nicht beendet. Und vielleicht macht der ein oder andere zum Abschluss noch einen Abstecher auf die Fouer.

Ich komme nicht, um zu shoppen, sondern um unter Menschen zu sein. Michel Mossong aus Bereldinge­n

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