Reinigungskraft mit Durchsetzungsvermögen
Valentina und ihre Kollegen sorgen dafür, dass die Toiletten auf der Schueberfouer sauber sind
Luxemburg. Fast jeden, der die Schueberfouer besucht, überkommt irgendwann der Drang, auf die Toilette zu gehen. Vor allem abends bildet sich eine lange Warteschlange vor dem WC-Gebäude. Für die Reinigung der Toiletten sind Mitarbeiter der Gemeinde zuständig, die außerhalb des Events auch auf den öffentlichen Toiletten der Stadt Luxemburg arbeiten. Eine dieser Personen ist die 31-jährige Valentina.
Anderer Rhythmus
Für sie ist der enorme Menschenandrang auf den Toiletten des riesigen Events keine Neuheit. Ihre Arbeit ist es, die WCs in einem sauberen Zustand zu bewahren. „Für unsere Kunden ist es sehr wichtig, dass die Toiletten immer sauber sind“, beschreibt Valentina. Auf der Schueberfouer muss sie bei ihrer Arbeit einem anderen Rhythmus als sonst nachgehen. Alles muss etwas schneller laufen – und sie muss öfter putzen.
Während im Hintergrund die Leute in einer Warteschlange stehen, um auf die Toilette zu gehen, beschreibt die Reinigungskraft ihre Situation: „Die Fouer ist ein anstrengendes Ereignis.“In regelmäßigen Abständen muss sie Seife, Toilettenpapier und Papiertücher auffüllen. Zudem müssen die Toiletten desinfiziert und der Boden gewischt werden. Vor allem, wenn eine Toilette sehr schmutzig ist, muss sich Valentina etwas mehr Zeit dafür nehmen. Allein ist sie dabei nie, denn gearbeitet wird im Duo. Gemeinsam ist die Arbeit nämlich schneller erledigt und die Kunden müssen nicht so lange warten.
Seit zwei Jahren arbeitet Valentina auf den öffentlichen Toiletten der Stadt Luxemburg. Jedoch nicht immer auf den Gleichen. Regelmäßig ändert sich ihr Arbeitsort. Doch sie war nicht immer als Reinigungskraft für die Gemeinde tätig. „Mein vorheriger Beruf hatte mir keinen Spaß mehr gemacht.
Eine Veränderung musste her“, erklärt die 31-Jährige ihre Beweggründe für den Wechsel. Die gelernte Friseurin wollte neue Erfahrungen machen und hat sich somit für den Beruf der Reinigungskraft entschieden.
Stärke, Mut und Freundlichkeit
Neben den handwerklichen Fähigkeiten muss Valentina noch etwas anderes mitbringen: „Man braucht in diesem Beruf definitiv einen starken Charakter“, sagt sie. Vor allem, um den Kunden klarzumachen, dass sie das Sagen hat. „Man muss sich durchsetzen können und dazu braucht man Mut“, erklärt sie.
Auf der Schueberfouer komme es häufig vor, dass die Leute einen Moment warten müssen, weil Valentina kurz durchwischen oder die Toiletten desinfizieren muss. Einige Personen würden dann protestieren.
In einem solchen Moment zeigt sie Stärke und Freundlichkeit. Valentina
erklärt ihre Vorgehensweise: „Wir versuchen dann immer, freundlich zu bleiben und den Leuten die Situation zu erklären.“Wenn sich eine Person nicht wohlfühlt, lässt die Reinigungskraft dieser Person den Vortritt. Auch dabei muss sie den Leuten klarmachen, dass sie in dieser Situation entscheiden darf, was angebracht ist.
Die Dankbarkeit ist groß
Dank der Abschaffung der Freien Nacht hat Valentina in diesem Jahr mehr Energie, um sich durchzusetzen. Durch die paar Stunden Schlaf mehr lässt sich nämlich besser arbeiten. Schließlich ist der Beruf körperlich anstrengend. Davon abgesehen habe sich im Vergleich zu der Zeit, in der sie ihre Arbeitsstelle angetreten ist, aber nicht viel an ihrem Job verändert.
Vor allem bestehe der Großteil der Kunden aus freundlichen und dankbaren Menschen. „Die Meisten bedanken sich sehr oft bei uns“, sagt Valentina mit einem Lächeln im Gesicht. Dies ist auch der Grund, warum ihr das Putzen so Spaß macht. Für die Freundlichkeit ist sie dankbar. „Wenn die Menschen glücklich und dankbar sind, macht man seinen Job gerne“, schwärmt Valentina.
Man braucht in diesem Beruf definitiv einen starken Charakter. Reinigungskraft Valentina