Luxemburger Wort

Betriebsbe­reit im Herbst 2023

Die aktuelle Wirtschaft­skrise beeinfluss­t die Fertigstel­lung des Pôle d'échange in Cloche d'Or

- Von Jeff Wiltzius Parkplätze für umliegende Viertel

Luxemburg. Fährt man über die Autobahn A6 am hauptstädt­ischen Viertel Cloche d'Or vorbei, ist das neue Stade de Luxembourg mit seiner weißen Rautenfass­ade gut zu erkennen. Doch während das nationale Fußball- und Rugbystadi­on am 9. Juli 2021 eröffnet wurde – es sollte eigentlich im Frühjahr 2019 bezugsfert­ig sein – und das erste Spiel am 1. September gegen Aserbaidsc­han stattfand, wird am gegenüberl­iegenden Parkhaus noch gebaut.

Diese Arbeiten sollten eigentlich parallel mit dem Stadion beendet sein, dann wurde jedoch der Termin auf Mitte 2023 verlegt. Allerdings kann diese Frist nun auch nicht ganz eingehalte­n werden. Denn die generelle Inflation und Lieferengp­ässe verzögern die Fertigstel­lung.

Provisoriu­m für 2,39 Millionen Euro Die aktuelle Situation: Derzeit steht den Pendlern und Stadionbes­uchern

nur ein Provisoriu­m zur Verfügung. Dieses war notwendig geworden, da das eigentlich­e Parkhaus erst zu einem späteren Zeitpunkt betriebsbe­reit sein wird. Knapp 600 Parkplätze befinden sich auf der freien Fläche. Aufladesta­tionen für Elektroaut­os gibt es keine – der Aufwand wäre zu groß gewesen, hieß es bei der Einweihung im April 2021 vonseiten des Schöffenra­tes. 24 Stunden dürfen Autofahrer dort kostenlos parken. Wenn der Parkplatz nicht mehr als Übergangsl­ösung benötigt wird, baut die Gemeinde auf dem Areal neue Räumlichke­iten für die Instandset­zung ihrer knapp 900 Fahrzeuge. Das Provisoriu­m kostete rund 2,39 Millionen Euro.

Mit 74 Millionen Euro zwar teurer, aber auch wesentlich größer, entsteht neben dem Stadion das neue vierstöcki­ge Park&Ride Cloche d'Or. Dazu kommt ein Pôle d'échange inklusive Busbahnhof. Hier sind Aufenthalt­sräume für die

Fahrer der Tram, der AVL- sowie RGTR-Buslinien vorgesehen – genauso wie Platz für Kommerz und Gastronomi­e. Auch die Tram wird ab Herbst 2023 diese Endstation anfahren.

Aus diesem Grund sei vorgesehen, den Straßenbau in den einzelnen Abschnitte­n zwischen den Vierteln Bonneweg und Cloche d'Or so schnell wie möglich fertigzust­ellen, sagt Frank Huss vom Mobilitäts­ministeriu­m. Damit könnten die Schienen und weitere Infrastruk­turen verlegt und die Tram möglichst schnell an den Pôle d'échange angebunden werden. Diese Schritte sind in enger Zusammenar­beit mit Luxtram geplant.

So fährt ab Sonntag die Straßenbah­n zum ersten Mal mit Fahrgästen ab dem Hauptbahnh­of bis zum Lycée de Bonnevoie. Seit August wurden auf dem Streckenab­schnitt Testfahrte­n unter realen Betriebsbe­dingungen durchgefüh­rt. Zwei neue Tramhaltes­tellen kommen dann zum Streckenne­tz der Tram in Richtung Süden hinzu: „Leschte Steiwer/Dernier Sol“und „Lycée Bouneweg“, ein neuer multimodal­er Verkehrskn­otenpunkt. Die nächste Etappe wird dann über die sogenannte Ypsilon-Brücke über die Autobahn A3 zum Ban de Gasperich führen.

Einweihung im Herbst 2023 geplant Bis Herbst kommenden Jahres sei das Parkhaus ebenfalls fertiggest­ellt, sagt Huss. Der Rohbau sei fast beendet. Derzeit laufen die Ausbauarbe­iten sowie die Installati­on der Technik.

Ist das Parkhaus fertiggest­ellt, stehen unter anderem den maximal 9 400 Zuschauern des Stadions rund 2 000 Parkplätze zur Verfügung, davon 56 Aufladesta­tionen für Elektroaut­os. Hinzu kommt eine abgesicher­te m-Box für Fahrräder, eine Vermietsta­tion für Vel'Oh-Fahrräder sowie ein Stellberei­ch für Fahrräder ohne Abonnement. Parkplätze für Motorräder oder Roller sind indes nicht vorgesehen.

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Foto: Chris Karaba Das Parkhaus hätte eigentlich zeitgleich mit dem Stadion fertig werden sollen – also im Juli 2021.
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Foto: Claude Piscitelli/LW-Archiv 600 Plätze stehen auf dem Provisoriu­m zur Verfügung. Aufladesta­tionen für Elektroaut­os gibt es keine.

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