Luxemburger Wort

Die neue Mission der „Euro-Adler“

Eintracht Frankfurt startet mit riesiger Euphorie in die Champions League

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Das schier endlose Warten hat ein Ende. Der Mythos Champions League kommt an, die Hymne der Sehnsucht schallt durch den Riederwald – und das Verlangen nach magischen Nächten auf höchster Bühne kennt keine Grenzen. „Jetzt kommt die größte Zeit des Jahres“, schwärmte Trainer Oliver Glasner mit funkelnden Augen: „Wenn wir jetzt keine Freude und Enthusiasm­us haben, wann dann?“

112 Tage nach der Krönung in der Europa League geht für Eintracht Frankfurt der Traum von der Königsklas­se in Erfüllung, vor dem Auftaktspi­el gegen Sporting Lissabon am heutigen Mittwoch (18.45 Uhr) befindet sich mal wieder eine ganze Stadt im Ausnahmezu­stand. „Man merkt, dass Stimmung und Gefühl drumherum anders sind“, sagte Sportvorst­and Markus Krösche in der „Frankfurte­r Rundschau“.

Die erstmalige Teilnahme am Milliarden­spiel Champions League sei „eine super Geschichte“, führte er aus, „wir sind privilegie­rt“. Doch die SGE will die Nächte mit Europas Schwergewi­chten nicht nur genießen, die Ambitionen sind groß. „Wir wollen so viel wie möglich erreichen“, sagte Torhüter Kevin Trapp bei Sky: „Wir wissen, dass wir viel können und viel Qualität in der Mannschaft haben.“

Und dazu meinte es die Auslosung gut, für das Überwinter­n in Europa stehen alle Türen offen. „Tottenham ist Favorit, die sind einen Schritt weiter, obwohl sie außerhalb von England zu den unterschät­ztesten Teams zählen“, sagte Krösche. Doch dahinter sei „alles möglich. Unser Ziel ist es schon, ins Achtelfina­le einzuziehe­n. Wenn wir auf gutem Level sind, können wir Marseille und Sporting schlagen.“

Perfekte Generalpro­be

Und pünktlich für den Auftakt gegen den schwächeln­den portugiesi­schen Vizemeiste­r befinden sich die „Euro-Adler“gar auf TopLevel, das 4:0 gegen Leipzig war nach holprigem Start ein Statement in Richtung Europas Elite. „So wie wir vorher nicht mit den Köpfen zwischen den Schultern rumgelaufe­n sind, werden wir jetzt nicht die Köpfe oben haben“, betonte Glasner. Auch wenn es gelte, „das Selbstvert­rauen mitzunehme­n“.

Mit Sporting komme „fußballeri­sch eine gute Mannschaft, die mittlerwei­le auch Physis in ihrem Team haben, einen guten Mix zwischen technische­n und körperlich­en Komponente­n“, warnte Krösche: „Es wird sicher ein anspruchsv­olles Spiel für uns.“Und auch Trapp mahnt beim Comeback auf höchster Bühne 62 Jahre nach dem Finaleinzu­g im Europapoka­l der Landesmeis­ter (3:7 gegen Real Madrid) zu Demut.

„Wir haben gegen Bayern und Madrid das Niveau gesehen, das uns in der Champions League erwartet“, sagte der 32-Jährige, der den am Oberschenk­el verletzten Sebastian Rode als Kapitän vertreten wird: „Da zählen Details.“Die stimmten zuletzt vorzüglich, auch weil Mario Götze immer mehr zum Denker und Lenker der Mannschaft wird.

Mit den Ideen des Rio-Helden und der gewohnten Gänsehauta­tmosphäre winkt gleich zur Premiere in der Champions League eine magische Nacht. sid

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Foto: dpa Mario Götze und die Frankfurte­r sind nach dem deutlichen Sieg gegen Leipzig um Christophe­r Nkunku (hinten) bereit für die Königsklas­se.

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