Marktleute, Ritter und edle Maiden
Mittelalter live beim Butschebuerger Buergfest
Düdelingen. Dass der Himmel ausgerechnet zum Auftakt des Mittelalterfestes im Düdelinger Stadtteil Budersberg seine Schleusen öffnete, war weder nach dem Geschmack der Veranstalter noch der Gäste. Trotzdem trug man es mit Fassung, auch wenn der Besucherrekord, der 2019 mit 20 000 zahlenden Gästen aufgestellt worden war, in diesem Jahr nicht geknackt wurde.
Diesmal wurde ein Jubiläum gefeiert, denn 2002, also vor genau 20 Jahren, tauchte der Stadtteil am Fuße des Johannisbergs erstmals in längst vergangene Tage ein. Was damals, organisiert vom Interessenverein Budersberg mit der Unterstützung der Stadt Düdelingen, als Dorfmarkt begann, hat sich inzwischen zum größten Mittelalterfest in der Großregion entwickelt. Sein guter Ruf zieht längst nicht mehr nur Besucher aus dem Inland, sondern auch aus dem Ausland an.
Zwei Jahre Pause
Nach zwei Jahren Corona-Pause stand einem Eintauchen ins Mittelalter nichts mehr im Weg. Im
Viele Besucher waren in historischem Gewand auf den Budersberg gekommen.
In sorgfältiger Handarbeit stellt Madlin mittelalterliche Haarspangen und Gewandschließen her.
Mittelpunkt des zweitägigen Festes stand der große Mittelaltermarkt. Und der war mit über 90 Ständen gut besetzt. Die Kundschaft wurde nicht enttäuscht, denn wie immer waren die angebotenen Waren von allererster Güte.
Auch sonst ging es in den mit Rittern, edlen Maiden und gemeinem Volk gefüllten und strohbedeckten Gassen recht mittelalterlich zu. Für die Unterhaltung der Gäste sorgten Barden, Gaukler und Spielleute mit ihrer passenden und oft deftigen Musik. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten ein Ritterturnier und das abendliche Tavernenspiel. Passend zum Fest war der Mittagstisch gedeckt. Zu Wildschwein vom Spieß und Flammkuchen wurden Met und Drachenblut gereicht.
Auch wenn der Regen den Auftakt eintrübte, so war das Fazit des Festes dennoch nicht negativ. „Ich bin nicht unzufrieden und werde auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder dabei sein“, erklärte ein Händler, der jedes Mal eine Anreise von mehreren hundert Kilometern auf sich nimmt, um seine Waren anzubieten.
Bogenschießen vom galoppierenden Pferd aus: Die Zuschauer waren begeistert vom mittelalterlichen Reitturnier.
Der „Hässliche Hans“zauberte so manchem Besucher ein Lächeln ins Gesicht.