„Man sollte Bauperimeter erweitern“
Pim Knaff (DP) über seine erste Legislaturperiode als Abgeordneter
Der 56-jährige Anwalt Pim Knaff (DP) trat 2000 in den Escher Gemeinderat ein. Seit 2017 ist er Kulturschöffe. 2004 nahm er erstmals an den Nationalwahlen teil, verpasste den Einzug ins Parlament aber stets. Sein erstes nationalpolitisches Mandat trat er im Februar 2020 an. Seine Themen sind die Kultur und die Justiz. läuft, dass jederzeit neue Probleme auftreten können und man flexibel und pragmatisch bleiben muss. Die Krisen, die wir erleben, zeigen, dass nichts garantiert ist und man wachsam bleiben muss, was den Erhalt der Rechte betrifft.
Was haben Sie sich für den Rest dieser Legislaturperiode noch vorgenommen?
Uns bleibt noch ein Jahr, um die restlichen Projekte durchs Parlament zu bringen. Ein sehr wichtiges Projekt ist das Jugendstrafrecht. Dieses Projekt ist längst überfällig und muss dringend verabschiedet werden. Jugendschutz und Jugendstrafrecht werden strikt getrennt. Das ist sehr wichtig für die Jugendlichen, besonders für die Ausübung ihrer Rechte.
Was verbirgt sich in Ihrem Abgeordnetenpult im Kammerplenum?
Dort liegen die Parlamentsverordnung, eine Computertastatur und manchmal auch Süßigkeiten: zuckerlose Fruchtgummi-Hasen.
Gibt es eine Entscheidung aus ihrer politischen Karriere, die Sie bereuen
Mir fiel auf Anhieb nichts ein, von dem ich sage, dass ich es bereue. Es gab Dinge, an denen ich persönlich gezweifelt und sie am Ende aus Parteiräson dennoch mitgetragen habe, wobei sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass die Entscheidung richtig war. Es war also eher umgekehrt: Ich habe Entscheidungen mitgetragen, obwohl ich nicht zu 100 Prozent überzeugt war, und am Ende war das die richtige Entscheidung. Ich war zum Beispiel nicht von der Kandidatur von Esch zur Kulturhauptstadt überzeugt. Es war aber der richtige Schritt. Ein anderes Beispiel sind die Baumhäuser, die wir auf dem Escher Gaalgebierg errichtet haben. Das sind aber kommunalpolitische Entscheidungen. Auf nationaler Ebene bin ich noch nicht lange genug dabei.
Man müsste an mehreren Stellen, zum Beispiel in der Verlängerung der Städte, den Bauperimeter erweitern – unter der Bedingung natürlich, dass dort auch gebaut wird. Man könnte dort ökologisches Bauen verordnen. Das würde für ein wenig Entlastung sorgen.
Ich wäre gerne bei der Vereidigung von Barack Obama als USPräsident dabei gewesen. Ich dachte damals, die USA hätten einen Schritt nach vorne gemacht und sich zu einem reiferen Land entwickelt, was sich allerdings meines Erachtens im Nachhinein nicht bestätigt hat. Aber ich fand es sehr bedeutsam, dass das Land einem Afroamerikaner die politische Verantwortung übertragen hat. Das war nicht selbstredend. Ich fand das damals sehr bewegend.
Welches Buch empfehlen Sie als Sommerlektüre?
„Nothing is permanent“, ein Kulturbuch, das wir herausgegeben haben im Zusammenhang mit dem Escher Skulpturen-Rundweg. Es ist eine spannende Sommerlektüre mit Fotos und interessanten Informationen.
Welche Serie oder welchen Film würden Sie für verregnete Tage empfehlen?
„House of cards“, eine Serie über spannende politische Intrigen. Es geht um einen Congressman, der Minister werden sollte, doch daraus wurde nichts. Da hat er zusammen mit seiner Ehefrau einen perfiden Plan erdacht, um den Präsidenten, der ihn nicht als Minister wollte, aus dem Weg zu räumen.
Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Zeit außerhalb des Parlaments?
Ich verbringe sehr viel Zeit in meiner Kanzlei, in der Escher Gemeinde, im Fitnessstudio und sehr gerne auch im Restaurant.
Werden Sie 2023 erneut bei den Parlamentswahlen kandidieren?
Ja, das werde ich tun.