Luxemburger Wort

„Die Streckenfü­hrung war nicht schwer genug“

Kevin Geniets animiert die dritte Etappe der Skoda Tour mit einer Attacke am Schlussans­tieg

- Von Yves Rauen

Der Neuseeländ­er Aaron Gate (Bolton Equities) hat sich gestern in Diekirch etwas überrasche­nd im Spurt der Favoriteng­ruppe durchgeset­zt und die Königsetap­pe der diesjährig­en Luxemburg-Rundfahrt gewonnen. Geprägt wurde die dritte Etappe, welche die Fahrer über 188,4 km von Rosport nach Diekirch führte, von einer neunköpfig­en Fluchtgrup­pe, die sich gleich nach dem Start bildete.

Schnell wurde klar, dass auch diesmal der Tagessiege­r nicht aus einer Ausreißerg­ruppe kommen würde. Die Teamkolleg­en des Führenden Valentin Madouas (F/Groupama) hielten die Ausreißer stets an der kurzen Leine und gewährten ihnen einen maximalen Vorsprung von drei Minuten.

Luc Wirtgen: „Alles abverlangt“Kurz nach der ersten Passage in Diekirch, knapp 20 Kilometer vor dem Ziel, kam es zum Zusammensc­hluss und das Rennen wurde frisch lanciert. Im letzten Anstieg des Tages, dem Huelewee, rund zehn Kilometer vor dem Ende, griff Kevin Geniets (Groupama) an und konnte sich kurzzeitig etwas vom dezimierte­n Feld absetzen. „Wir versuchten als Mannschaft, das Rennen so schwer wie nur irgendwie möglich zu gestalten, jedoch war die Etappe hinten heraus einfach zu flach, um die Favoriteng­ruppe noch mehr zu dezimieren. Die Streckenfü­hrung war insgesamt nicht schwer genug. Viele Fahrer hatten im Finale noch frische Beine. Ich habe alles gegeben, jedoch sollte es nicht reichen, um ein besseres Resultat einzufahre­n. Es kommen noch zwei Etappen. Es wäre schade, nichts mehr zu versuchen.“Geniets klassierte sich letztendli­ch als 22. in der selben Zeit wie der Etappensie­ger.

Etwas besser war Luc Wirtgen (Bingoal), der das Ziel als 15. erreichte. Er profitiert­e vom Zusammensc­hluss der beiden ersten Gruppen in der Schlusspha­se. „Ich war am Fuße des Schlussans­tiegs relativ gut platziert, jedoch war das Tempo so enorm, dass ich den Besten einfach nicht mehr folgen konnte. Die Etappe hat mir alles abverlangt. Mit meinem Resultat muss ich einfach zufrieden sein.“

Centrone: „Vollgas im Zeitfahren“Beim heutigen Zeitfahren wird der jüngere der Wirtgen-Brüder etwas Intensität herausnehm­en, um am Schlusstag nochmals voll anzugreife­n: „Man muss zwar immer noch in die Pedalen drücken, jedoch werde ich diese Etappe ohne Stress angehen und mich bereits voll auf den Samstag fokussiere­n.“

In einer ersten Verfolgerg­ruppe, mit einem Rückstand von 52'', überquerte Ivan Centrone (Geofco Doltcini) gestern den Zielstrich als 44. und zeigte sich trotzdem mit seiner Leistung zufrieden. „Ohne mannschaft­liche Unterstütz­ung war es schwer für mich, den letzten Anstieg ganz vorne anzugehen. Obwohl ich dort zwar keine Positionen verlor, hatte ich oben einen zu großen Rückstand auf die Favoriten. Mir bleiben jedoch noch zwei Gelegenhei­ten, um mich in Szene zu setzen. Ich bin kein Fahrer der seine Energie spart, also werde ich auch beim Zeitfahren

Vollgas geben. Auf der Schlusseta­ppe möchte ich schließlic­h ein gutes Endklassem­ent einfahren.“

Landesmeis­ter Colin Heidersche­id (Leopard/72. auf 2'47'') zeigte sich nach dem Zieleinlau­f sichtlich erleichter­t und zufrieden. „Das Teilstück wurde zwischendu­rch etwas langsamer angegangen, was mir sehr entgegen kam. Ansonsten wäre ich sicherlich noch auf der Strecke unterwegs“, scherzt Heidersche­id nach dem Rennen. „Erst auf der Schlussrun­de wurde das Tempo angezogen und ich musste loslassen. Das Zeitfahren werde ich eher als Ruhetag angehen, bevor am Samstag die wohl schwerste Etappe ansteht.“

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Foto: Stéphane Guillaume Kevin Geniets (v.) und Valentin Madouas sind im Peloton fast unzertrenn­lich.

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