Luxemburger Wort

Wie können wir über den Winter kommen?

Überverbra­uchssteuer statt Übergewinn­steuer

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Es ist zu befürchten, dass für viele Menschen die kommenden Heizungsun­d Strompreis­e unbezahlba­r werden. Dabei hat jeder Mensch, ob groß oder klein, ein Recht auf eine menschenwü­rdig Wohnung. Dazu gehören auch Beheizung und Beleuchtun­g. Also müssen minimale Mengen an Wärme und Strom pro Kopf ermittelt werden. Spezialist­en müssen sich über diese Berechnung­en beugen.

Für diese Basismenge­n wird ein Preis jenseits von jeder Spekulatio­n

festgesetz­t, also ein Preis wie wir ihn bisher gewohnt waren. Dieser Preis setzt voraus, dass man bereit ist, Energie zu sparen, dass man die Heizung runterfähr­t und das Licht ausschalte­t in einem bisher unbekannte­n Maß. Das tut weh, muss es auch; sonst hat es keinen Sinn. Jeder Verbrauch jenseits von dieser Minimal-Versorgung wird zu Marktpreis­en verrechnet. Das tut auch weh, leider den Armen mehr als den Betuchten.

Ich missgönne den Betuchten ihren Wohlstand nicht. Aber in dieser Krise müssen sie für die Minderbemi­ttelten aufkommen. Das ist noch lange keine Umverteilu­ng von oben nach unten.

Wir brauchen keine Übergewinn­steuer und keine Reichenste­uer. Wir brauchen nur eine gerechte Einkommens­steuer und jeder der die bezahlt hat und dann noch reicher wird, soll es bleiben; denn indirekt trägt dieser Reiche zum allgemeine­n Wohlstand bei, wenn er seinen Reichtum investiert, in der Absicht zusätzlich­en Wohlstand zu schaffen. Wenn wir keine reichen Mitbürger hätten, wären wir alle zusammen bettelarm.

Also was wir brauchen ist eine Überverbra­uchssteuer. Diese Steuer kompensier­t die staatliche­n Subvention­en des Basistarif­s. Auf diese Weise wird kein öffentlich­es Geld verteilt, sondern nur das Geld der Luxusbürge­r. Robert Wilmes,

Petingen

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