Die ersten Bewohner sind eingezogen
Fast 200 Betten für Schutzsuchende stehen im ehemaligen Gebäude des „Luxemburger Wort“zur Verfügung
Luxemburg. Seit Montag haben 19 Asylbewerber im ehemaligen Gebäude des „Luxemburger Wort“in Gasperich ein neues Zuhause gefunden. Geführt wird die Unterkunft durch die Caritas. Sie bietet insgesamt 197 Menschen als temporäre Lösung Zuflucht.
Am Freitag kamen Außenminister Jean Asselborn (LSAP) und Kardinal Jean-Claude Hollerich in der renovierten Unterkunft für Schutzsuchende zusammen. Im Beisein der Vertreter der Gesellschaft Lafayette SA, Besitzer des Gebäudes, sowie Yves Piron, Direktor des Office national de l’accueil, fand die offizielle Eröffnung statt.
Warten auf einen Spielplatz
Mehrere Monate lang wurde renoviert und gewerkelt, um das ehemalige Bürogebäude bewohnbar zu gestalten. Die Zimmer sind nun mit Hochbetten ausgestattet und bieten alleinstehenden Frauen und Männern, sowie mehrköpfigen Familien ein temporäres Zuhause.
Sanitäranlagen mussten zusätzlich ausgebaut und aufgestockt werden. Auch soll in Zukunft ein
Spielplatz auf dem Gelände den Kindern zumindest ein wenig Ablenkung bieten. Gegessen wird in der ehemaligen Kantine des „Luxemburger Wort“. Die Möglichkeit, selbst zu kochen, besteht bislang durch fehlendes Inventar noch nicht. Deswegen wird das Essen, angepasst an die Esskulturen der jeweiligen Schutzsuchenden, vorgekocht und vor Ort serviert.
Zu wenig Betten
Momentan stehen Schutzsuchenden in Luxemburg 54 Strukturen mit insgesamt 4 466 Betten zur Unterbringung zur Verfügung. Allerdings überschreitet die Zahl der Asylbewerber jene der verfügbaren Betten, was ein Problem bei der Unterbringung darstellt. Jean Asselborn ergänzte, dass die Europäische Union sich in einem täglichen Kampf befände, bei dem es mittlerweile schwierig geworden sei, Verbündete unter den 27 Ländern ausfindig zu machen.
Kardinal Hollerich verwies darauf, dass die Hilfsbereitschaft den sozialen Neid verstärke. Dabei sei es gerade jetzt von großer Bedeutung, den Menschen mit Herzlichkeit und Menschlichkeit entgegenzutreten.