Besondere Spiele
Die Neuzugänge Patrick Schulz und Tommy Wirtz treffen im European-Cup mit Düdelingen auf Spor Toto SC Ankara
Am Samstag und Sonntag treffen im Sportzentrum René Hartmann (Beginn jeweils 19 Uhr) der gastgebende HB Düdelingen und der türkische Club Spor Toto SC Ankara in der ersten Runde des European-Cups aufeinander. Für die Düdelinger Handballer wird es nach der Saison-Ouvertüre in der Meisterschaft bei Meister Esch (25:26) der nächste Härtetest. Es stellt sich die Frage, wie gut das Team von Nikola Malesevic in der Vorbereitung gearbeitet hat.
Zwei Spieler, die vergangene Saison beim deutschen Drittligisten Saarlouis auf der Platte standen, freuen sich besonders auf die Duelle. Für Tommy Wirtz, der nach drei Jahren zu seinem Heimatclub zurückgekehrt ist, als auch für Torwart Patrick Schulz, der gemeinsam mit dem Luxemburger Nationalspieler aus dem Saarland kam, sind es wieder gewohnte (Wirtz) respektive ganz neue Erfahrungen (Schulz) auf internationalem Parkett.
Wir müssen schon am Samstag zeigen, dass wir mehr können. Tommy Wirtz
„Für mich sind es die ersten Europapokalspiele als Handballer, obwohl ich in Hildesheim und Magdeburg in der Bundesliga gespielt habe. Die Vorfreude auf diese Partien ist immens und war seit Tagen deutlich zu spüren“, sagt der 33-jährige Torwart, der in Magdeburg geboren wurde und aufwuchs, bevor er mit 21 Jahren in der ersten deutschen Liga für den aktuellen Meister auflief. Nach der Station beim niedersächsischen Erstligisten Hildesheim ging es nach Leipzig in die dritte Liga.
Schulz monierte zuletzt in Saarlouis einen „gewissen Stillstand. Mit Tommy hatte ich schon länger zusammengespielt, so dass die Anfrage aus Düdelingen kam. Wir haben sehr gute Gespräche geführt und es kam ein Einjahresvertrag mit der Option auf eine weitere Saison zustande. Ich wollte unbedingt international spielen und auch einen Titel gewinnen. Genau das war meine Intension, nach Düdelingen zu gehen“.
Das Umfeld mit den beiden Hallen sowie die Harmonie im Club und in der Mannschaft haben dem 33-Jährigen direkt gefallen. „Die Jungs haben alle richtig hart gearbeitet, um in dieser Saison etwas zu erreichen. Mit den zwei Duellen im Europapokal wollen wir jetzt schnell in den Rhythmus finden, denn in der Meisterschaft geht es danach gleich gegen das Spitzenteam aus Berchem weiter.“
Zu viel Respekt
Weil es in der Vorbereitung explizit rund lief beim HBD, war der Auftritt im ersten Punktspiel in Esch umso enttäuschender. „Es war nicht die Escher Mannschaft aus dem vergangenen Jahr. Vielleicht
hatten wir zu viel Respekt vor diesem Spiel und vor diesem Gegner. Wir haben leichte Fehler gemacht und in den entscheidenden Momenten die Tore verpasst“, erklärt Schulz. Gegen Ankara müsse „jeder von sich noch ein bisschen mehr fordern und richtig Gas geben. Wir wollen den doppelten Heimvorteil nutzen“, sagt der Keeper, der in Esch mit zahlreichen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte.
Fehlstart vermeiden
Schulz habe immer gesagt: Wenn er nach Düdelingen komme, wolle er Meister oder Pokalsieger werden. „Das ist mein großer Wunsch, doch im Europapokal eine Runde weiterzukommen, wäre auch eine Überraschung.“Denn der türkische Club hat „große Qualitäten, vor allem sind die Spieler körperlich stark und individuell top ausgebildet“.
Auch Tommy Wirtz, der in Esch einen Schlag auf die Nase bekam und noch am Donnerstag leicht lädiert der Videoanalyse beiwohnte, ist sich der Schwere der Aufgabe am Wochenende bewusst. „Zunächst müssen wir das Spiel in Esch reflektieren und die richtigen Schlüsse ziehen. Wir wollen mit Herz, Mut und Gehirn spielen und am Ende schauen, ob wir nach dem ersten Match am Samstag eine Chance haben.“
Denn Ankara sei der Favorit. „Das Team spielt einen schnellen und kompakten Handball, ist individuell gut aufgestellt und hat einige Nationalspieler in seinen Reihen. Wir müssen schon am Samstag zeigen, dass wir mehr können. Wir wollen uns auch in der Meisterschaft gegen Berchem bedeutend besser präsentieren, um einen kompletten Fehlstart zu vermeiden“, blickt der 30-jährige Außenspieler bereits voraus.
Personell kann Trainer Nikola Malesevic fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Tommaso Cosanti muss wegen anhaltender Wadenprobleme passen. Fraglich ist auch der Einsatz von Ojie Etute, der in Esch mit dem Fuß umgeknickt war.