Luxemburger Wort

„Ich kann mir vorstellen, nach Luxemburg zu ziehen“

Mattias Skjelmose verteidigt den Spitzenpla­tz bei der Luxemburg-Rundfahrt und genießt den Erfolg

- Von Yves Rauen und Joe Geimer

So wie die Auftakteta­ppe endete auch die Schlusseta­ppe der 82. Landesrund­fahrt: mit einem Erfolg des Franzosen Valentin Madouas (Groupama), diesmal im Sprint einer vierköpfig­en Spitzengru­ppe mit allen Kandidaten auf den Gesamtsieg.

Der 21-jährige Mattias Skjelmose (Trek) verteidigt­e seine Leaderposi­tion letztendli­ch in einem bis auf die letzten Meter spannenden Finale. Er sprintete auf Rang zwei. Kevin Geniets (Groupama) beendete die Etappe zeitgleich auf dem vierten Rang hinter Kévin Vauquelin (F/Arkéa), der den Sprung ins Gelbe Trikot denkbar knapp verpasste. Der Etappensie­g hätte dem Franzosen gereicht.

„Als ich bemerkte, dass ich auf den letzten Metern im Endspurt zwar hinter Madouas aber vor Vauquelin lag, wusste ich, dass es zum Gesamtsieg reicht“, schilderte der überglückl­iche Gewinner der Luxemburg-Rundfahrt die letzten Meter der fünften Etappe.

Als Träger des Leadertrik­ots musste Skjelmose ordentlich auf die Zähne beißen. „In der letzten Abfahrt war es ein harter Kampf um die vorderen Plätze. Ich musste alles geben, um optimal platziert zu bleiben. Wäre ich zwei Positionen weiter hinten gewesen, hätte ich es womöglich nicht mit den Besten über den Pabeierbie­rg geschafft und der Gesamtsieg wäre wohl in weite Ferne gerückt“, erzählt der ehemalige Fahrer des Leopard-Teams, der ganz besonders viel Gefallen am Großherzog­tum gefunden hat: „Ich kann mir vorstellen, in naher Zukunft nach Luxemburg zu ziehen.“

Madouas: „Mehr als zufrieden“Gestern brach er zur WM nach Australien auf: „Eine bessere Vorbereitu­ng auf die Welttitelk­ämpfe kann man eigentlich nicht haben. Dieser Erfolg gibt mir einen zusätzlich­en Motivation­sschub. Ich bin einfach nur super glücklich. Dies ist ein großer Tag für mich. Die Skoda Tour ist ein wichtiges Rennen.“

Der junge Däne, der am Freitag mit dem Sieg beim Zeitfahren in Remich die Führung übernommen hatte, sieht sich noch am Anfang seiner Entwicklun­g und hofft auf weitere Erfolge. „Ich habe nach dem Giro d'Italia einen großen Schritt nach vorne gemacht und hoffe, dass es in Zukunft so weitergeht. Ich möchte eines Tages eine Grand Tour gewinnen“, setzt sich der vom ortskundig­en Kim Andersen zum Gesamtsieg geführte Däne hohe Ziele.

Wegen seines zweiten Tageserfol­gs zeigte sich Madouas nicht zu sehr enttäuscht, dass er das Leadertrik­ot am Schlusstag nicht zurückerob­ern konnte. „Wir wurden vom stärksten Fahrer im Peloton geschlagen. Er fuhr am konstantes­ten und wir konnten ihn im Finale nicht destabilis­ieren. Wegen des nicht zu vernachläs­sigen Windes machte es keinen Sinn, früh zu attackiere­n. Wir wollten deswegen abwarten und eher einen Tageserfol­g einfahren. Wir setzten alles auf eine Karte und wurden mit dem ersten und dem vierten Rang auf der Schlusseta­ppe sowie dem dritten und fünften Platz im Endklassem­ent belohnt. Mit dieser Leistung können wir als Team mehr als zufrieden sein.“

Ries: „Es hat nicht viel gefehlt“Michel Ries (Arkéa) versuchte alles, um seinen Kapitän Vauquelin bestmöglic­h zu platzieren und ihm im Schlussans­tieg ins Gelbe Trikot zu verhelfen. Am Ende sollte es jedoch um wenige Meter nicht reichen. „Es ist schade, dass unsere Bemühungen nicht mit dem Gesamtsieg belohnt wurden. Es hat nicht viel gefehlt. Wir haben alles gegeben und können mit unserem Abschneide­n zufrieden sein.“

Die Leistungen, die Ries während der Skoda Tour zeigte, stimmen den Luxemburge­r positiv für die kommenden Aufgaben. „Nach einem Sommer, der nicht so nach Plan verlief, motiviert mich dieses Abschneide­n, um weiter hart zu trainieren. Jetzt kommen drei Rennen in Italien, mit der LombardeiR­undfahrt (8. Oktober) als Höhepunkt.“

Für Colin Heidersche­id (Leopard) ging die fünftägige Rundfahrt mit einem 88. Rang zu Ende. „Ich bin zufrieden, das Rennen überhaupt beendet zu haben. Vor allem, da meine Vorbereitu­ng auf die Luxemburg-Rundfahrt krankheits­bedingt nicht optimal verlief. Ich erhoffte mir, auf der Schlusseta­ppe ein besseres Resultat einzufahre­n, jedoch wollten die Beine nicht mehr hergeben.“Für den Luxemburge­r Meister gibt es keine Verschnauf­pause. Bereits gestern ist er zur Weltmeiste­rschaft nach Australien gereist.

 ?? Foto: Serge Waldbillig / Skoda Tour ?? Mattias Skjelmose feiert seine ersten beiden Profisiege bei der Skoda Tour.
Foto: Serge Waldbillig / Skoda Tour Mattias Skjelmose feiert seine ersten beiden Profisiege bei der Skoda Tour.

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