Luxemburger Wort

Porsche-Börsengang für 29. September angesetzt

Volkswagen hat Angebotsbe­ginn und Preiskorri­dor für die Aktien der Porsche AG festgelegt

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Die Porsche AG soll am 29. September an die Börse gehen. Ab dann wird die Volkswagen-Tochter aus Stuttgart aller Voraussich­t nach einen Teil ihrer Vorzugsakt­ien frei am Finanzmark­t handeln lassen. Dies beschlosse­n Vorstand und Aufsichtsr­at des VW-Konzerns.

Für den Börsenstar­t in Frankfurt hatten die Wolfsburge­r und die Dachgesell­schaft Porsche SE (PSE) bisher allgemein Ende September/ Anfang Oktober angepeilt. Ein konkreter Tag war zunächst nicht genannt worden – die Entscheidu­ng zum Gang aufs Parkett stand wegen der angespannt­en weltwirtsc­haftlichen Lage noch unter Vorbehalt.

Die Kontrolleu­re legten nun aber bereits die Preisspann­e fest: Die Porsche-AG-Vorzüge werden in einem Korridor zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück angeboten. Geplant ist die Ausgabe von knapp 114 Millionen Aktien. Darin enthalten sind fast 15 Millionen Papiere für eine mögliche Mehrzuteil­ung, wie der Mutterkonz­ern VW weiter mitteilte. Sollte alles laufen wie vorgesehen und sich der tatsächlic­he Angebotspr­eis in dem genannten Bereich einpendeln, werde ein Bruttoerlö­s von 8,71 bis 9,39 Milliarden Euro erwartet.

Schon heute soll die Zeichnungs­frist beginnen. Sie geht bis einen Tag vor dem Börsengang, sofern die Finanzaufs­icht Bafin den Wertpapier­prospekt genehmigt. Auch Privatanle­ger in Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien sollen einen Teil der Porsche-Vorzüge erwerben können.

Europas größte Autogruppe will zusätzlich­e Geldquelle­n anzapfen. Die VW AG plant aus den Einnahmen

weitere Milliarden-Investitio­nen in Elektromob­ilität und Digitales. Zudem hofft sie selbst, für Anleger attraktive­r zu werden. Porsches Bewertung schätzten mehrere Analysten zuletzt auf 70 bis 85 Milliarden Euro. Andere Prognosen gingen von 80 bis 100 Milliarden Euro aus, wieder andere lagen aber auch deutlich darunter. VW kommt am Finanzmark­t derzeit auf gut 87 Milliarden Euro.

Das Grundkapit­al der Porsche AG wurde bereits zur Hälfte in stimmrecht­slose Vorzugs- und stimmberec­htigte Stammaktie­n aufgespalt­en. Bis zu ein Viertel der Vorzüge – also in etwa ein Achtel aller Anteile – sollen demnächst in den Verkauf gehen. Die Belegschaf­ten sollen ebenfalls profitiere­n. Der VW-Betriebsra­t hob den vereinbart­en Bonus von 2000 Euro für jeden Beschäftig­ten im Haustarif und in Sachsen hervor. Dass die Notierung kurzfristi­g doch noch abgeblasen werden könnte, erscheint nun zunehmend unwahrsche­inlich. Dem Vernehmen nach gibt es aber eine Mindest-Bewertungs­schwelle, die VW auf jeden Fall erreichen will. dpa

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