Luxemburger Wort

Die Gazellen vom Howald

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Liebe Sophie, liebe Irina, unsere Leser werden sich jetzt fragen, warum wir über die Zeitung kommunizie­ren, anstatt einfach in der Kaffeeküch­e zu reden, aber ich finde Briefpost romantisch­er. In zwei Tagen gehen wir bei der Coque an den Start, weil wir als „Gazellen vum Howald“beim Business Run mitrennen. Beim Wort „Rennen“zuckt ihr sicher gerade so zusammen wie ich. Die eine von euch hatte beim letzten Training Schmerzen in den Beinen, die andere hat das Gefühl, zu wenig trainiert zu haben. Ihr müsst euch nicht schämen, ich kann euch beruhigen: Mein letztes Training liegt nun schon einige Wochen zurück. Erst hatte ich zu wenig Zeit,

Ich war nass bis zu den Socken, bevor es überhaupt losging.

dann zu viel Aua am Fuß. Am vorvergang­enen Samstag bestritt ich den Moonwalker­Marsch in Vianden. 20 Kilometer durch die Nacht, Licht spendete der Mond. Dabei dachte ich kurz vor dem Start, dass die Veranstalt­er sowieso gleich das Event absagen würden, pünktlich um 19 Uhr schüttete es nämlich wie aus Kannen, es blitzte und donnerte. Die werden uns unmöglich bei diesem Unwetter in den Wald schicken, dachte ich. Sie taten es. Und Sophie dachte gar nicht erst daran, nicht zu gehen. So war ich schon nass bis zu den Socken, bevor ich überhaupt den ersten Schritt machte. Es war eine beschwerli­che Nacht, meine Füße litten in den Bergschuhe­n, besonders bei den Aufstiegen.

Nass wie sie waren, rieben sie sich wund, sodass der fast fünfstündi­ge Marsch zur reinsten Tortur wurde. Als ich um Mitternach­t endlich meine Füße befreien durfte, war sogar das Schuhinner­e rot. Ich trage immer noch Blasenpfla­ster. Vielleicht werden wir am Donnerstag nicht als Gazellen, sondern Schnecken Schlagzeil­en machen. Wir werden Sie, liebe Leser, darüber unterricht­en. Franziska

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