Luxemburger Wort

Weinlese am Fuße des Bockfelsen­s

In der Hauptstadt sorgt ein Mikroklima für etwa 250 Kilogramm Trauben, aus denen 200 Flaschen entstehen

- Von David Thinnes

Luxemburg. „Passen Sie auf: Nicht in den Finger schneiden, sonst werden die Trauben noch roter“: Diesen nicht ganz ernst gemeinten Tipp gab es am Montagmorg­en für die Bürgermeis­terin der Hauptstadt und den kompletten Schöffenra­t beim Presseterm­in für den Beginn der Weinlese im Klouschter­gaart.

Das vier Ar große Areal liegt sehr idyllisch gelegen gegenüber der Abtei Neumünster und am Fuße des Bockfelsen­s. Seit 2004 wird dort Wein angepflanz­t: Elbling, Rivaner, Pinot Gris, Pinot Blanc und Auxerrois. Und die Lage ist perfekt für den Wein. „Es herrscht ein gutes Mikroklima und die Sonne steht günstig. Als ich vor einigen Jahren im November hier war, gab es noch keinen Frost – im Gegenteil zur Mosel“, erklärt Winzer Nicolas Ries, der den Wein in seinen Kellereien in Niederdonv­en presst und in Flaschen füllt.

Etwa 200 Flaschen für den Eigengebra­uch

Auch Jean-Paul Schott kann dies bestätigen. „Durch die Felsen bleibt die Wärme länger auf dem Areal. Und es ist auch trockener. 200 Flaschen werden jährlich produziert.

Am Morgen ist die Sonne sofort präsent“, so der Verantwort­liche bei der Stadt Luxemburg für den Weinberg.

So werden jedes Jahr zwischen 250 und 200 Kilogramm Trauben geerntet. Daraus entstehen dann 200 Flaschen. Diese sind allerdings nicht für den Verkauf gedacht. Nicolas Ries erklärt den Grund: „Es gibt auf der Mosel einen Weinbauper­imeter. Außerhalb von diesem Bereich darf man zwar Trauben anbauen, aber diese sind nur für den Eigengebra­uch gedacht und dürfen nicht vermarktet werden.“

Guter Jahrgang des „Wäin vum Bock“

Einen weiteren Unterschie­d zum klassische­n Luxemburge­r Weinbaugeb­iet gibt es noch: der Boden. Ries und Schott erklären die Begebenhei­ten: „Zuerst kommen etwa 30 Zentimeter normaler Boden und dann der Sandboden vom Fels. Die Wurzeln suchen sich ihren Weg und finden immer Wasser.“Während des trockenen Sommers dieses Jahr wurde nämlich nicht gewässert. „Wir ernten die Trauben so, wie die Natur sie uns hinterläss­t“, so Schott, der seit elf Jahren den Weinberg unterhält.

Die beiden Verantwort­lichen verspreche­n auf jeden Fall einen guten Jahrgang des „Wäin vum Bock“. Der trockene Sommer hat seinen Teil dazu beigetrage­n.

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Mehr Bilder und Video www.wort.lu
Fotos: Chris Karaba Der Weinberg liegt idyllisch gegenüber der Abtei Neumünster. Mehr Bilder und Video www.wort.lu
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Wer erntet, muss auch probieren: Bürgermeis­terin Lydie Polfer (l.), Erster Schöffe Serge Wilmes (2.v.) und die Schöffenra­tskollegen Simone Beissel (M.), Maurice Bauer (2.v.r.) und Laurent Mosar (r.).
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Der Weinberg im Klouschter­gaart am Fuß des Bockfelsen­s ist etwa vier Ar groß.
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Jean-Paul Schott ist bei der Stadt Luxemburg Verantwort­licher für den Weinberg.
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