Google hüllt sich weiter in Schweigen
Ob der Konzern in Luxemburg bauen will, bleibt offen
Die Antwort kommt schnell, ist dafür aber dementsprechend kurz. „Von unserer Seite gibt’s nichts zu berichten. Einen schönen Tag noch“, so die Antwort von Google auf die Frage, wie es denn mit dem geplanten Bau des Datenzentrums in Bissen aussieht.
Etwas umfangreicher, aber ähnlich unkonkret war in diesen Tagen auch die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CSV, die sich ebenfalls auf den aktuellen Sachstand des Google-Projekts in Luxemburg bezieht. „Der Regierung liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten würden, dass Googles Ziel, ein Datenzentrum in Bissen zu errichten, infrage gestellt würde“, teilt Wirtschaftsminister Franz Fayot mit.
Investitionen an anderen Standorten Weltweit betreibt Google derzeit 23 Datenzentren, davon 14 in den USA und weitere sechs in Europa, von denen allein zwei in den Niederlanden und ein weiteres in Belgien stehen. Laut Google wurden somit im Benelux-Raum seit 2007 mehr als vier Milliarden US-Dollar investiert.
Ob mit Luxemburg ein weiterer Benelux-Staat in Angriff genommen wird, ist bislang noch Googles Geheimnis. Fakt ist aber, dass seit Ankündigung des geplanten Projekts in Bissen vor mehr als fünf Jahren das zweite Datenzentrum in den Niederlanden gebaut und an den beiden anderen Standorten große Investitionen in Erweiterungen
Ob Google sein Datenzentrum in Bissen noch bauen will, ist unklar.
getätigt wurden. Solche Ausbaumaßnahmen haben für große Unternehmen den Vorteil, dass das öffentliche Interesse und damit auch der Widerstand geringer ist als bei einer Neuansiedlung.
Die juristischen Schritte, die das Mouvement Ecoligique gegen Googles Pläne in Luxemburg eingeleitet hat, könnten vor diesem Hintergrund dazu geführt haben, dass der Konzern seine EuropaStrategie überarbeitet hat. Fayot hatte dies bereits vor einem halben Jahr in der Abgeordnetenkammer angedeutet.
Bevor Google tätig werden kann, muss zunächst eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt werden. Bislang ist das laut Fayot noch nicht erfolgt. Der Wirtschaftsminister weist aber darauf hin, „dass die Stellungnahme der zuständigen Behörde für einen Zeitraum von fünf Jahren gilt“. he