Warten auf den Umbau
Für die Place de la Constitution liegen Pläne vor – nur die Verantwortlichen sind sich nicht einig
Luxemburg. „Eine Neugestaltung, die auf sich warten lässt“schrieb das „Luxemburg Wort“Anfang Januar dieses Jahres über die Umbaupläne für einen der bekanntesten Plätze der Hauptstadt, die Place de la Constitution mit der Gëlle Fra. Nun ist bekannt, wer den Architektenwettbewerb gewonnen hat – dennoch scheint der Beginn der Arbeiten noch in weiter Ferne zu liegen.
Denn die Diskussionen zwischen den involvierten Parteien, Stadt Luxemburg und Ministerium für öffentliche Bauten, gehen weiter. Hier geht es einerseits um die Bäume, die auf dem Platz entfernt werden sollen. „Wir sind dagegen, dass die alten Bäume verschwinden sollen“, erklärt Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) auf LW-Nachfrage.
Aus dem Architektenbüro Christian Bauer&Associés Architectes, die zusammen mit Latz+Partner, INCA IngenieursConseils und architecturaLLighting den ersten Platz belegt haben, heißt es, dass der Wettbewerb abgeschlossen ist, aber durchaus
Der geplante Aufzug ins Petrusstal. über Details gesprochen werden kann und vorgesehen ist, neue Bäume zu pflanzen. Sascha Reinert, geschäftsführender Gesellschafter von Christian Bauer&Associés Architectes, wünscht sich indes, dass „der Austausch mit allen Beteiligten und zusammen mit den Architekten jetzt ernsthaft gestartet wird“.
Aufzug ins Petrusstal
Auch François Bausch, Minister für öffentliche Bauten, betont, dass im aktuellen Stadium des Projekts über alles geredet werden kann. Er wünscht sich einen schönen Platz, der sich in ein Gesamtbild einfügt, das sich von der Place d'Armes bis zur Place de la Constitution zieht – eine Zone de rencontre, wie der Grünenpolitiker es nennt.
Bereits beschlossene Sache war, dass der Platz autofrei wird. Über diesen Punkt wird nicht diskutiert – dann eher eventuell beim Lift, der ebenfalls seit Beginn der Planungen so vorgesehen war.
In den Plänen der siegreichen Architektenbüros ist zu sehen, dass der Lift nicht vertikal durch den Fels ins Petrusstal fährt, sondern in einem „schiefen“Verlauf. Dieser Aufzug würde in einer Art Grotte im Petrusstal ankommen. Dazwischen liegt aber noch ein weiterer Ausgang zu einer Terrasse. Der Zugang an der Place de la Constitution soll zur Straße, dem Boulevard Roosevelt, hin liegen – und nicht, wie ursprünglich geplant, an der Spitze des Platzes.
Lydie Polfer sieht bei diesem Punkt vor allem ein Problem: „Der Staat will sich nicht an den Kosten für den Bau des Liftes beteiligen. Das geht nicht.“
Kioske und Radpiste
Der Standort als Balkon über dem Tal soll in den Mittelpunkt gestellt werden. Auf dem Platz selbst sind in den Plänen zwei neue Kioske vorgesehen. Am Fuße der Gëlle
Fra ist ein sogenannter Miroir d'eau geplant. Zudem ist eine weitläufige Sitzbank auf einer Seite des Platzes vorgesehen.
Auf den Plänen ist weiter zur Seite des Boulevard Roosevelt hin auch eine bidirektionale Fahrradpiste zu sehen. Diese ist ebenfalls seit 2019 im Gespräch.
Das Projekt hat viel Diskussi-onspotenzial. Bis zu den Gemeindewahlen im kommenden Jahr ist es zwar noch eine Weile, aber dann auch wieder nicht ...
Wir sind dagegen, dass die alten Bäume verschwinden sollen. Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP)