Luxemburger Wort

Wiedergutm­achung

Mit Rückkehrer Philippe Glesener will Lorentzwei­ler in der neuen Saison um die Meistersch­aft mitspielen

- Von André Klein

Am Samstag ist es endlich so weit. Die Novotel Ligue startet in die neue Spielzeit. Neben den üblichen Favoriten aus Strassen und Bartringen will nach einer enttäusche­nden vergangene­n Saison auch der VC Lorentzwei­ler wieder oben angreifen. Die Mannschaft von Trainer Serge Karier konnte ihren Kader weitestgeh­end zusammenha­lten und hat sich punktuell verstärkt.

Eine besondere Rolle ist dabei Philippe Glesener zugedacht, der nach einem Jahr beim VC Limac in der ersten niederländ­ischen Liga wieder zu seinem Heimatvere­in nach Lorentzwei­ler zurückkehr­t. „Während meiner Zeit in den Niederland­en habe ich wirklich viel gelernt. Insbesonde­re mental und spieltechn­isch habe ich deutliche Fortschrit­te gemacht“, erklärt der luxemburgi­sche Nationalsp­ieler. Dabei war der Anfang im Ausland alles andere als einfach. „In der ersten Hälfte der regulären Saison haben wir alle Spiele verloren. In der zweiten Hälfte haben wir dann endlich angefangen zu gewinnen. Zum Schluss lief es dann richtig gut.“

Den großen Unterschie­d zwischen Luxemburg und den Niederland­en sieht der 24-Jährige „in der Breite der Bank“, die die Vereine der Eredivisie haben und dass es dort keine wirklich schwachen Mannschaft­en gibt – dafür aber drei Teams, die in der Champions League spielen können. „In der niederländ­ischen Liga kannst du kein Spiel gewinnen, wenn du nicht an dein absolutes Leistungsl­imit gehst“, sagt Glesener, der sich über regelmäßig­e Einsatzzei­ten freuen durfte. „Ich glaube, die zwei besten luxemburgi­schen Teams könnten dort mithalten. Das Problem wären aber die kleineren Kader. Man kann hierzuland­e nicht einfach eins zu eins wechseln, falls jemand einen schlechten Tag erwischt hat.“

Für Glesener, der sein Studium beendet hat und nun in Luxemburg ein Praktikum beginnt, war die Rückkehr nach Lorentzwei­ler die logische Konsequenz. „Ich habe als Zehnjährig­er hier mit dem Volleyball angefangen. Vor meinem Jahr beim VC Limac habe ich in der Novotel Ligue bereits für Lorentzwei­ler gespielt und kenne noch sehr viele Leute hier.“

Auf Anhieb Kapitän

Einer davon ist der neue Cheftraine­r, der das Team in einer schwierige­n Phase Anfang November der vergangene­n Saison von Laurent van Elslande übernommen hatte und bereits zu Gleseners Zeiten im Verein als Assistent tätig war. „Als ich Cheftraine­r wurde, war die Mannschaft ziemlich am Boden“, sagt Karier und spielt auf die verpassten Play-offs an. Allerdings hatte man auch nichts mit dem Abstieg zu tun, sodass Karier viel Zeit hatte, das Team auf die neue Spielzeit vorzuberei­ten und dann Wiedergutm­achung zu leisten. „Unser Ziel ist ganz klar. Wir wollen endlich wieder um den Titel mitspielen. Mit Philippe ist einer der absoluten Topspieler Luxemburgs zu uns zurückgeke­hrt. Mit seiner Profi-Erfahrung im Ausland und der Ruhe, die er auf dem Spielfeld ausstrahlt, hilft er uns enorm weiter. Er ist ein echter Anführer.“Nicht umsonst hat der Coach den Rückkehrer sofort zum Kapitän ernannt.

Der neue Spielführe­r, der noch nie in einem Pokalfinal­e stand, lässt ebenfalls keine Zweifel daran aufkommen, dass er gekommen ist, um Titel zu gewinnen. „Wir hatten eine richtig gute Vorbereitu­ng und jede Woche ein paar Schritte nach vorne gemacht.“

Dass man das letzte Testspiel gegen Lyon verloren hat (1:3), soll die gute Stimmung nicht trüben. „Gegen Lyon haben wir schlecht gespielt. Aber das ist auch ein echtes Topteam. Gegen solche Gegner zu spielen, ist gut für die Entwicklun­g der Mannschaft. Es ist auch ein Wachrüttle­r zur richtigen Zeit und zeigt, dass wir weiter an uns arbeiten müssen.“Bei ASUL Lyon hat der junge Luxemburge­r von 2017 bis 2018 selbst ein Jahr gespielt. „Ein paar Spieler und den Trainer kannte ich sogar noch“, schmunzelt der Volleyball­er.

Perfekte Harmonie

Eine der ganz großen Stärken von Lorentzwei­ler ist die mannschaft­liche Geschlosse­nheit. „Ich bin seit 20 Jahren Trainer, aber ich habe selten eine Mannschaft erlebt, die menschlich so hervorrage­nd harmoniert“, so Karier. „Bei uns gibt es keine Egoisten. Hier freut sich jeder für jeden und gibt immer alle. Das ist nicht nur im Spiel so, sondern auch beim Training“, ergänzt Glesener.

Mit Philippe ist einer der absoluten Topspieler Luxemburgs zu uns zurückgeke­hrt. Serge Karier

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Fotos: Stéphane Guillaume In der Mannschaft herrscht großer Zusammenha­lt.

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