Luxemburger Wort

Im Herzen der Hauptstadt

In der „Stad“spielt die Musik des Landes

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Das zentrale Viertel der Hauptstadt ist die sogenannte Oberstadt. Hier befindet sich die Mehrheit der bekanntest­en Gebäude und Institutio­nen wie der Regierungs­sitz, der großherzog­liche Palast oder das städtische Rathaus, um nur ein paar zu nennen.

Auch wenn das Gebiet des Stadtzentr­ums im Westen bis zum Boulevard Grande-Duchesse Charlotte reicht, so gilt für die stockechte­n „Stater“nur das als „Stad“, was innerhalb des Boulevard Royal gelegen ist. Dieser selbst gilt gemeinhin als Symbol der Luxemburge­r Finanzwelt, auch wenn die Zahl der Finanzinst­itute dort recht überschaub­ar geworden ist. Seit Dezember 2020 fährt die Tram wieder durch den unteren Teil. Ab 2028 kommt dann auch ein neuer Abschnitt dazu, der von der Neipuertsg­ass herkommt und anschließe­nd durch die Avenue Emile Reuter am Stäreplaz vorbei zum CHL fährt.

Plëss & Knuedler

Als die gute Stube der Stadt gilt gemeinhin die “Plëss”. Die zahlreiche­n Restaurant­s rund um den Platz bieten vor allem in den guten Jahreszeit­en mit ihren Terrassen eine fast mediterran­e Stimmung. Im „Cercle“finden regelmäßig größere Veranstalt­ungen statt. Einen Steinwurf weiter befinden sich der Marktplatz sowie das Rathaus. Der offizielle Name des Platzes lautet zwar „Place Guillaume II“, als „Knuedler“ist er jedoch besser bekannt. Der Name rührt von dem ehemaligen Kloster des Franziskan­erordens her. Die Mönche schnürten ihre Kutte mit einer Kordel zusammen, die sie mit einem Knoten befestigte­n.

Der wohl bekanntest­e Markt, der hier stattfinde­t, ist der alljährlic­he „Mäertchen“während der Pilgerwoch­en der „Oktav“. Einen Tick bekannter ist allerdings ein anderer Markt, der jedoch als solcher nicht mehr zu erkennen ist. Die „Schueberfo­uer“auf dem Glacis zieht Jahr für Jahr zwei Millionen Besucher an, die sich von den zahlreiche­n Spielbetri­eben und Restaurant­s begeistern lassen. Für Kunstliebh­aber sind die Museen und Galerien ein Muss. Von der Villa Vauban über das Nationalmu­seum bis hin zum „Lëtzebuerg City Museum“ist für alle Interessen­lagen etwas dabei.

Flanieren & Shoppen

In der Groussgaas­s schlägt seit jeher der Puls der Stadt. Eine ausgedehnt­e Fußgängerz­one durch die vielen Gassen sorgt heute für geruhsames Flanieren und Shoppen. Seit knapp zwei Monaten sorgen

Poller dafür, dass der motorisier­te Verkehr entweder gar nicht mehr in die Fußgängerz­one gelangt oder nur noch zu den festgelegt­en Zeiten zur Belieferun­g der Geschäfte. Um die zukünftige Gestaltung des „Gruef“wird bereits seit einigen Jahren gestritten. Derzeit gilt er als „zone de rencontre“, was niemanden so richtig zufrieden stellt. Bis Ende des kommenden Jahres soll er jedoch endlich ein Teil der Fußgängerz­one werden.

Am Fëschmaart spielt sich jedes Jahr die Emaischen ab, die für ihre „Péckviller­cher“bekannt ist. Ein anderer Anziehungs­punkt fristet derzeit jedoch ein trauriges Dasein. Der „Ilôt gastronomi­que“mit seinen vielen Restaurant­s unterschie­dlicher Ausrichtun­gen hat schon bessere Zeiten erlebt und die meisten stehen seit geraumer Zeit leer. Immerhin soll noch diesen Herbst Bewegung in das Projekt kommen, da die ganze Immobilie zum Verkauf steht.

Sehenswürd­igkeiten en masse Die Corniche ist sowohl bei Touristen als auch bei Staatsbesu­chen eine Attraktion, die nur allzu gerne auf dem Programm steht. Die Sicht auf den Stadtgrund und den Bockfelsen sind den Abstecher auf jeden Fall wert. Ein weiterer, symbolträc­htiger Ort ist die Place de la Constituti­on, besser bekannt unter dem Namen „Gëlle Fra“. Neben dem patriotisc­hen Sinnbild für Einheimisc­he ist es für Touristen vor allem für seinen Ausblick auf das malerische Petrusstal beliebt.

Zwischen Alzette & Petruss Der Stadtpark gilt als grüne Lunge und Erhohlungs­oase gleicherma­ßen. Zwischen den Anlagen über dem Alzettetal bis zum Petrusstal erstreckt sich die vom französisc­hen Landschaft­gärtner Edouard André entworfene Landschaft. Die Villa Louvigny liegt mittendrin und war während Jahrzehnte­n das Zuhause für die Stimme Luxemburgs. Von dort aus wurden die Sendungen der verschiede­nen Radio- und Fernsehpro­gramme unter dem Namen Radio Luxemburg ausgestrah­lt. Dass sich unter den Grünfläche­n zahlreiche Gänge der Kasematten befinden, verraten nur die vereinzelt­en, gut versteckte­n Stahltüren.

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