Luxemburger Wort

In diesen unsicheren Zeiten werden Entscheidu­ngen gebraucht, kein Wahlkampf ohne Ende.

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dem Großherzog eine Grundlage dafür gäbe, Neuwahlen auszuschre­iben, wäre im Übrigen eine Maßnahme der elementare­n politische­n Ehrlichkei­t. Diese Regierung ist fertig. Sie hatte nach eigenen Angaben verschiede­ner ihrer wesentlich­en Akteure und Unterstütz­er schon kein Projekt, als sie 2018 wider Erwarten im Amt bestätigt wurde, und die Krisen der vergangene­n Jahre haben alle Substanz aus ihr herausgesa­ugt.

Das Land braucht einen politische­n Neustart, und zwar am besten so, dass nicht mehr Zeit mit Wahlkampf und politische­m Gezanke verloren geht, als unbedingt nötig. Wenn die Regierung also um Ostern zurückträt­e, um eine Chamberwah­l am 11. Juni zu ermögliche­n, dann wäre das ein Akt der staatsbürg­erlichen und staatsmänn­ischen Verantwort­ung.

Eine Verdichtun­g des Wahlkalend­ers auf einen „Superwahlt­ag“2023 wäre für uns alle das Beste. Weder institutio­nelle noch technische, noch politisch vernünftig­e Gründe stehen diesem Ansinnen im Weg. Gemeinderä­te und Chamber nächstes Jahr am selben Tag zu wählen, würde einen konzentrie­rten Wahlkampf erlauben, in dem die politisch interessie­rten Menschen sowohl für ihre Gemeinde wie für die nationale Wahl alle nötigen Entscheidu­ngshilfen bekommen können, ohne dass wir dafür mehr als ein halbes Jahr brauchen.

Jene Kandidaten, die am selben Tag sowohl für ein kommunales wie für ein Parlaments­mandat kandidiere­n, müssen den Wählern erklären, was sie im Fall einer doppelten Wahl tun werden, das eine, das andere, oder beides. Schlimmer ist es nicht, und es war im Übrigen noch immer so, auch wenn die Wahlen getrennt stattfinde­n. Noch gibt es kein Verbot der Doppelmand­ate, und es wird vor der nächsten Wahl auch keines geben.

Superwahlt­ag 11. Juni. Damit das Land durchatmen und weitermach­en kann. In diesen unsicheren Zeiten werden Entscheidu­ngen gebraucht, kein Wahlkampf ohne Ende.

*Der Autor ist Sprecher und Spitzenkan­didat von Fokus.

 ?? Foto: Marc Wilwert ?? Der Autor plädiert dafür, am 11. Juni 2023 sowohl ein neues Parlament als auch neue Gemeinderä­te zu wählen.
Foto: Marc Wilwert Der Autor plädiert dafür, am 11. Juni 2023 sowohl ein neues Parlament als auch neue Gemeinderä­te zu wählen.

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