Rue Gellé: Falsche Prioritäten des Schöffenrats
Dieser Sommer hat mit seinen langen heißen Phasen gezeigt, dass wir in unseren Vierteln dringend mehr Grünflächen und weniger Flächenversiegelung brauchen. In Bonneweg, einem der am dichtesten besiedelten Viertel der Stadt, passiert allerdings gerade das Gegenteil! Vor der Schule Jean-Baptiste Gellé werden Hecken und Grünfläche entfernt, um dort einen Plastikbelag mit Spielmöglichkeiten zu erschaffen. Den Schulhof aufzuwerten wäre hingegen bitter notwendig gewesen.
Mit dem Zwei-Millionen-Projekt des DP-CSV Schöffenrates wird auch die Verkehrssicherheit der Kinder und Fahrradfahrer nicht verbessert. Statt den Durchgangsverkehr durch bauliche Maßnahmen zu unterbinden und eine sichere Fahrradinfrastruktur zu schaffen, bleibt es bei der gefährlichen Alibi-Fahrradstraße.
Sollen unsere Kinder in einer Stadt aufwachsen, wo Fahrzeuge statt Menschen Vorrang haben und die letzten Grünflächen auch noch weggenommen werden? Oder sollten die Prioritäten nicht neu gedacht werden, um unser aller Lebensqualität zu verbessern und unseren Kindern zu zeigen, dass eine Stadt auch die Menschen in den Mittelpunkt stellen kann?
Statt zusammen mit den Bürgern eine lebenswerte Stadt zu entwerfen und umzusetzen, werden die Resultate der unprofessionellen Bürgerbeteiligung ignoriert und der Schöffenrat geht mit dem Kopf durch die Wand. Nachdem die Stadtverantwortlichen bereits in der Avenue Pasteur auf Limpertsberg an den Bedürfnissen der Bürger vorbeigeplant haben, passiert dies nun auch in der rue Gellé in Bonneweg! Statt wertvolle Zeit zu verlieren, brauchen wir jetzt mutige Lösungen, die auch in Zeiten des Klimawandels mehr Lebensqualität in unseren Vierteln ermöglicht. In Anbetracht der heutigen Lage betreffend Klimawandel und sanfter Mobilität, hoffe ich, dass die aktuellen Pläne vom Schöffenrat überarbeitet werden.
Nicolas Back, Luxemburg-Bonneweg