Luxemburger Wort

Der Monsieur Cuisine smart im Test

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Das Testobjekt ist der sogenannte Monsieur Cuisine smart (MCs) der Lidl-Eigenmarke Silvercres­t. Der jüngste Ableger der Monsieur-CuisineLin­e erblickte erst vor wenigen Wochen das Licht der Welt und bringt einige Neuerungen mit sich. Die wohl Auffälligs­te: Das Farb-Touchdispl­ay mit einer Bildschirm­diagonalen von acht Zoll, auf dem sogar Anleitungs­videos abgespielt werden können.

Wer nicht freestyle drauflos „kachen a brachen“will, darf in der Rezeptsamm­lung stöbern. Hier finden sich zwar nicht unbedingt ganz so viele Anleitunge­n wie beim Markenprod­ukt der Konkurrenz, aber immerhin einige ansprechen­de (bereits mehr als 600 vorinstall­ierte), sortiert nach Hauptzutat­en wie etwa Fisch, Fleisch oder Gemüse. Besonders praktisch: Wer ein Rezept ausgesucht und womöglich zu seinen Favoriten hinzugefüg­t hat, kann in der dazugehöri­gen (und mit dem Gerät verbundene­n)

App auch gleich eine passende Einkaufsli­ste erstellen.

Die Zubereitun­g der Speisen sollte selbst Küchenneul­ingen leicht fallen. Unser Versuchsre­zept: ein Risotto mit Rucola und Ziegenfris­chkäse. Die Zutatenlis­te ist überschaub­ar, die Arbeitssch­ritte ebenfalls. Zwiebeln und Knoblauch müssen nur geschält und höchstens halbiert werden, das Zerkleiner­n übernimmt der MCs. Das Öl wird über die kleine Öffnung im Deckel eingegosse­n und gleichzeit­ig abgewogen. Dann folgt das Anbraten, Reis dazu, noch eine Runde anbraten, dann mit heißer Brühe aufgießen und weiterkoch­en. Die Messer am Boden des Behälters drehen sich dabei nur langsam, damit nichts anbrennt. Nach der auf der Risottorei­s-Packung angegebene­n Garzeit sind die Körner tatsächlic­h perfekt: nicht zu hart und nicht zu weich. Dann nur noch das Grünzeug und den Käse einrühren, kurz weiter erhitzen und abschmecke­n. Fertig!

Einen Abzug in der B-Note gibt es für die ersten beiden missglückt­en Kochversuc­he: Die One-Pot-Pasta war nicht wirklich perfekt (zu viel Flüssigkei­t und zerkochte Nudeln). Der Fehler lag hier womöglich auch beim Koch, denn dieser hat das Rezept ein wenig abgewandel­t. Was jedoch der Grund für das missglückt­e Butter Chicken war? Statt saftiger Fleischstü­cke

Das Risotto-Ergebnis konnte sich sehen lassen. spuckte der MCs leider nur etwas Soßenähnli­ches aus.

Nach dem Essen folgt die große Säuberungs­aktion. Selbst stärkehalt­ige Lebensmitt­el stellen kein Problem dar, denn der MCs verfügt über eine Vorreinigu­ngsfunktio­n. Danach kann man Behälter, Deckel und Messbecher ganz einfach unterm Wasserhahn abspülen und letzte Reste per Spülbürste entfernen ... oder einfach das ganze Zubehör in den Geschirrsp­üler stecken.

Kann der MCs (oder die Konkurrenz) einen echten Koch oder eine echte Köchin ersetzen? Leider nein. Trotzdem hat sich das Gerät bei den Testversuc­hen als äußerst hilfreich gezeigt. Und auch das, was nach dem Kochprozes­s auf dem Teller landet, kann sich durchaus sehen und auch schmecken lassen. Hier und da gibt es natürlich noch Verbesseru­ngsmöglich­keiten, etwa bei den Rezepten. Alles in allem hat der MCs aber das WG-Casting mit Bravour bestanden – vor allem auch, weil er etwa im Vergleich zu seinem wohl größten Konkurrent­en gleich um mehrere hundert Euro günstiger ist (und trotzdem nicht weniger Funktionen hat): Der empfohlene Verkaufspr­eis beträgt

499 Euro.

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Foto: Marc Wilwert

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