Früheres „Wort“Gebäude wird zur Obdachlosenunterkunft
Luxemburg. Rund 40 Obdachlose bewohnen aktuell das Foyer Ulysse in Bonneweg. Die Unterkunft der Caritas muss ihre Türen ab kommendem Juli aber für voraussichtlich zwei Jahre schließen. Grund sind Renovierungs- und Umbauarbeiten. Auf der Suche nach einem Ersatzstandort sind die Verantwortlichen nun in Gasperich fündig geworden. Am ehemaligen Hauptsitz des „Luxemburger Wort“könnten die Menschen aus dem Foyer Ulysse demnach ein neues Zuhause für die kommenden beiden Jahre finden.
Auf LW-Nachfrage bestätigt Caritas-Direktor Marc Crochet Gespräche mit Lafayette, welches das Kirchenvermögen verwaltet und somit auch für das Gebäude in Gasperich verantwortlich ist. Zuvor erklärte bereits Weihbischof Léo Wagner bei RTL, dass das Bistum bereit sei, einen Teil des Komplexes zur Verfügung zu stellen: „In Gasperich haben wir noch Kapazitäten und wir sind bereit, diese Menschen dort aufzunehmen.“
Demnach könnte der Teil des Gebäudes, der sich entlang der Rue Christophe Plantin befindet, als vorübergehender Ersatz für das Foyer Ulysse genutzt werden. Der Platz in Gasperich reiche für die Bedürfnisse der Caritas aus, erklärt Crochet.
Am ehemaligen Sitz des „Luxemburger Wort“könnten die Bewohner des Centre Ulysse untergebracht werden.
Bevor es so weit ist, müssten jedoch noch einige Arbeiten durchgeführt werden. So müssen in den ehemaligen Büroräumen Badezimmer mit Duschen eingebaut werden. Auch müssten die Zugänge zum Gebäude sowie die Treppenhäuser so gestaltet werden, dass die Bewegungsströme der einzelnen Nutzer des Bauwerks klar voneinander getrennt sind. Seit Mitte September bewohnen nämlich auch ukrainische Flüchtlinge einen Teil des Komplexes. „Wir bräuchten einen eigenen Zugang über die Rue Christophe Plantin“, erklärt Crochet. Er hofft, dass das Gebäude im kommenden Mai einzugsbereit ist.
Für die Caritas könnte somit eine schwierige Suche nach einem Ersatzstandort zu Ende gehen. Das Gebäude in Bonneweg, in welchem sich die Obdachlosenunterkunft befindet, gehört dem Staat. Dieser hat entschieden, das baufällige Gebäude zu renovieren, die Caritas jedoch bei der Suche nach einer Alternative allein gelassen, wie Crochet bedauert. GlS
kritisiert und ihm „unehrliche Aussagen“vorgeworfen. Bei dem Schlagabtausch fühlte sich Christophe Origer zwischen zwei Stühlen. „Ich will nicht sagen, dass der Bürgermeister alles falsch gemacht hat. Aber mit dem Ton im Gemeinderat konnte ich mich nicht anfreunden. Ich hätte mehr den Konsens gesucht“, meint Origer.
Gestärkt gehen Déi Gréng aus dem Wechselspiel hervor. Ihre Fraktion wächst mit vier Ratsmitgliedern zur größten Kraft heran. Eigentlich könnte die Grünen bei der kommenden Budgetabstimmung einen Misstrauensantrag stellen und versuchen, den CSVLSAP-Schöffenrat zu kippen. Das Kommunalgesetz schiebt dem allerdings einen Riegel vor: Bei einem Budget für das Jahr der Gemeindewahlen ist kein Misstrauensantrag mehr erlaubt.
Appell des Bürgermeisters
Beim Budget wollen sich Déi Gréng mit ihrem gewachsenen Stimmengewicht dennoch einmischen und Forderungen stellen, sagt Carole Zeimetz, Präsidentin der Lokalsektion. Sie freut sich über den Zuwachs für die Fraktion und lobt Christophe Origer als „umgänglichen, gut ausgebildeten und sehr engagierten Gemeindepolitiker“.
Durch den Verlust des entscheidenden Sitzes steckt die CSV-LSAP-Koalition nun in der Bredouille. In den Monaten bis zur Wahl muss Bürgermeister Wengler noch Entscheidungen über die weitere Entwicklung des Campus Gare und das Budget 2023 durch den Gemeinderat bringen.
„Ich hoffe, dass sich die Ratsmitglieder ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern bewusst sind“, sagt Yves Wengler. Für ihn hat sich zwischen den Zeilen die Entscheidung seines ehemaligen Parteikollegen angebahnt. „Es gab zwar keine Streitereien. Es ist uns aber nicht entgangen, dass Christophe Origer in einigen Punkten näher bei der Opposition lag als bei uns.“
Für den frisch gebackenen Grünen-Politiker steht fest, dass er im Juni auf der Liste seiner neuen Partei mit in die Wahlen zieht. Dort wollen Déi Gréng ihre hinzugewonnene Stärke verteidigen. Laut Carole Zeimetz gehen sie mit der Ambition in die Wahlen, stärkste Fraktion zu bleiben und den Bürgermeister zu stellen.
Es wird schwierig CSV-Bürgermeister Yves Wengler