Luxemburger Wort

Die Leidenszei­t von Dirk Carlson ist vorbei

- Von Jan Morawski

Am 14. August konnte Dirk Carlson nur eine Halbzeit mithelfen. In seinem zweiten Spiel für seinen neuen Club Den Haag wurde der Luxemburge­r vom Pech verfolgt. Der als Leistungst­räger geholte 24-Jährige musste verletzung­sbedingt in der Kabine bleiben, seine Mannschaft verlor mit 0:2.

Einen Monat später erklärte Nationaltr­ainer Luc Holtz, was rund um die Begegnung passierte – und warum er Carlson nicht für die letzten Nations-League-Partien nominieren konnte. „Dirk ist beim ersten Saisonspie­l für Den Haag auf die Hüfte gefallen. Er hat zunächst nichts gespürt und deshalb keine Pause eingelegt. Weil sich unter der Haut Wasser gebildet hat, musste dieses herausgezo­gen werden. Leider hat sich das Problem dadurch nicht gelöst. Er darf fünf Wochen gar nichts machen und wir hoffen, dass er danach nicht operiert werden muss.“

Glückliche Trainer

Es dauerte fast drei Monate, bis Carlson in der zweiten niederländ­ischen Liga wieder bei einem Spiel dabei war. Am Samstag saß der Abwehrspie­ler bei der 2:3-Niederlage gegen Venlo auf der Bank. Obwohl er ihn nicht einwechsel­te, war Den-Haag-Trainer Dirk Kuyt vermutlich glücklich über die Rückkehr seines wichtigen Akteurs. Somit könnte Carlson am Freitag am 15. Spieltag bei Telstar, dem Ex-Verein von Nationalma­nnschaftsk­ollege Gerson Rodrigues, sein Comeback auf dem Rasen feiern.

Doch auch für Holtz kommt Carlsons Genesung wie gerufen. Für die anstehende­n Testspiele gegen Ungarn (17. November) und Bulgarien (20. November) im Stade de Luxembourg hat der Nationaltr­ainer in der Defensive nun eine Option mehr – und zwar eine qualitativ hochwertig­e.

Denn ein fitter Dirk Carlson zählt in der FLF-Auswahl zu den Stammspiel­ern. Mit erst 24 Jahren hat er bereits 44 Länderspie­le angesammel­t. Wenn Carlson Partien im Luxemburge­r Trikot verpasste, dann selten aus Leistungsg­ründen. Auch in der jüngsten Nations-League-Kampagne hatte der Defensivsp­ieler großen Anteil daran, dass sich die FLFAuswahl mit elf Punkten Rang zwei hinter der Türkei sicherte – und somit Chancen auf eine EM-Teilnahme hat.

Im Club allerdings könnte es besser laufen. Denn das ambitionie­rte Team aus Den Haag ist alles andere als in der Spur. Nach zuletzt zwei Niederlage­n in Folge findet sich die Mannschaft nicht wie gewünscht im Aufstiegsr­ennen, sondern auf Rang 15 im Abstiegska­mpf wieder. Die Reaktion, die Trainer Kuyt nach der vorherigen 1:2-Pleite in Helmond gefordert hatte, blieb aus. Vielleicht kann Carlson künftig dafür sorgen, dass es bei ADO Den Haag wieder besser läuft.

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