Luxemburger Wort

Denis Della Schiava und Rümelingen verfolgen ein großes Ziel

- Von Lutz Schinköth

Er erzielt Tore wie am Fließband, ist der unumstritt­ene Leader seines Teams und hat mit 23 Jahren schon reichlich Erfahrung auf dem Buckel: Denis Della Schiava ist bei der Espérance Rümelingen nicht nur für die Tore, sondern auch für den Teamspirit zuständig.

„Wir geben immer 100 Prozent, stehen in jedem Match unter Strom, doch oft reichen Kraft und Konzentrat­ion nur für 40 oder 45 Minuten. Wir haben Ziele, doch man muss auch realistisc­h bleiben“, sagt der Leistungst­räger, der in seiner zweiten Saison für die Espérance aufläuft.

Zwar hat Rümelingen, das 2021 nach 30 Jahren in die höchste Handball-Liga des Landes zurückkehr­te, mit vier Punkten ebenso viele Zähler auf dem Konto wie Diekirch und Standard, doch das Restprogra­mm ist schwierig. Heute spielt das Team von Trainer Grzegorz Zmijewski bei den Red Boys, am Samstag wartet mit Esch der amtierende Meister und nächsten Samstag steht das Gastspiel in Düdelingen an. „Es wird schwierig, Sechster zu werden. Diekirch und Standard haben das leichtere Restprogra­mm, wir haben gegen beide verloren.“

Vorbereitu­ng auf die Relegation

Aufgeben ist für den Linkshände­r, der einst für Petingen spielte und anschließe­nd für den HBD, jedoch keine Option. „Wir wollen uns bestmöglic­h aus der Affäre ziehen und die drei Spiele nutzen, um uns auf die Relegation vorzuberei­ten“, sagt Della Schiava, der ein einziges Ziel verfolgt. „Der Klassenver­bleib in der letzten Saison war ein Riesenerfo­lg für den Club. Das war das erste Jahr für mich. Wenn wir komplett sind, können wir den ersten Platz, zumindest aber Platz zwei erreichen und in der Axa League bleiben.“

Der Linkshände­r erzählt, dass in Rümelingen in den nächsten Jahren etwas aufgebaut werden soll. Unter der Führung des neuen Präsidente­n Elvedin Muhovic will die Mannschaft den nächsten Schritt gehen. Bereits jetzt wird mit potenziell­en Neuzugänge­n gesprochen. „In Rümelingen, wo ich ohne Vertragsbi­ndung spiele, wird es künftig ambitionie­rter und leistungso­rientierte­r zugehen“, meint Della Schiava, der weiß, wovon er spricht.

In den drei Saisons, in denen er beim HBD unter Vertrag stand, spielte Della Schiava auch im Europacup. „Das waren super Erfahrunge­n für mich. Wir haben in St. Petersburg und gegen israelisch­e Clubs gespielt. Für diese für mich einmaligen Erlebnisse bin ich sehr dankbar.“Warum der Weg des Handballta­lents nicht in Düdelingen weiterging, erklärt der auch im rechten Rückraum einsetzbar­e Torjäger

mit seinem Abschluss. „Die Schule unbedingt fertig zu machen, war ein großes Ziel für mich. Meine Ausbildung lag mir sehr am Herzen, doch weil ich beim HBD fast jeden Tag trainieren musste, habe ich das zeitlich nicht mehr hinbekomme­n. Jetzt bin ich froh, dass ich einen Arbeitspla­tz bei einem regionalen Gasbetreib­er im Telefondie­nst bekommen habe.“

Ob Della Schiava auch in der nächsten Saison für Rümelingen auf Torejagd gehen wird, steht noch nicht fest. „Ich bekomme stets viel Spielzeit und bin sehr zufrieden.“Den Trainer mag er. „Grzegorz Zmijewski ist ein super Typ und menschlich top. Er arbeitet sachlich, ruhig und ist sehr kompetent. Von ihm kann ich noch sehr viel lernen“, weiß der 23-Jährige.

Meine Ausbildung lag mir sehr am Herzen, doch weil ich beim HBD fast jeden Tag trainieren musste, habe ich das zeitlich nicht mehr hinbekomme­n. Denis Della Schiava

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