Luxemburger Wort

Asselborn plädiert für Schengen-Beitritt Rumäniens

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Luxemburg. Außenminis­ter Jean Asselborn (LSAP) hat den Besuch seines Amtskolleg­en aus Rumänien, Bogdan Aurescu, genutzt, um sich für den Schengen-Beitritt des BalkanLand­es starkzumac­hen. „Lassen Sie mich daran erinnern, dass Luxemburg für den Beitritt Rumäniens in den Schengen-Raum plädiert“, sagte Asselborn am Rande eines Treffens mit Aurescu gestern. Erst am Mittwoch hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass Rumänien, Kroatien und Bulgarien bereit sind, um dem Schengen-Raum beizutrete­n, der den freien Personenve­rkehr ohne Passkontro­llen innerhalb der Mitgliedsl­änder ermöglicht.

Die drei Staaten hätten bereits wesentlich zum reibungslo­sen Funktionie­ren des Schengen-Raums beigetrage­n, so die Brüsseler Behörde. Alle

drei sind auch schon teilweise an die Schengen-Regeln gebunden, es gibt allerdings noch Kontrollen an ihren Grenzen. Die Brüsseler Behörde sagte, ein erweiterte­r SchengenRa­um würde zu Europas Sicherheit beitragen, etwa durch besseren Grenzschut­z und mehr Kooperatio­n der Polizei.

Im Schengen-Raum gibt es in der Regel keine stationäre­n Personenko­ntrollen an den Grenzen und Schengen-Staaten stellen etwa gemeinsame Visa für Reisende aus. Für die Aufnahme müssen Länder bestimmte Kriterien erfüllen, unter anderem bei der polizeilic­hen Zusammenar­beit und dem Schutz personenbe­zogener Daten. Die bestehende­n Schengen-Mitglieder müssen einem Beitritt einstimmig zustimmen. „Da Rumänien die technische­n Kriterien erfüllt, vertritt Luxemburg die Auffassung, dass es dem Schengen-Raum beitreten darf“, so Jean Asselborn.

Luxemburge­r Soldaten in Rumänien

Eine Abstimmung über den Beitritt soll nun am 8. Dezember stattfinde­n. Der Rat der EU-Staaten hatte bereits im Dezember 2021 befunden, dass Kroatien die Voraussetz­ungen grundsätzl­ich erfüllt. Es gilt als wahrschein­lich, dass Kroatien nun die letzte Hürde nimmt und ab 2023 Mitglied werden kann. Ob die Staaten auch dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien zustimmen werden, ist unklar. So haben insbesonde­re die Niederland­e Vorbehalte. „Ich hoffe, dass die Mitgliedst­aaten diese Entscheidu­ng treffen können“, so Asselborn dazu. Asselborn verkündete auch, dass die Prozeduren eingeleite­t wurden, um den Einsatz eines Kontingent­s der luxemburgi­schen Armee in Rumänien zu billigen. Die luxemburgi­schen Soldaten werden ein fester Bestandtei­l der in Rumänien stationier­ten NATO-Truppen sein. dv/dpa

rungen worden, sagte der Gastgeber, der indonesisc­he Präsident Joko Widodo, der Russland selber noch nicht für das Kriegsgesc­hehen in der Ukraine verurteilt hat.

„Andere Ansichten und unterschie­dliche Bewertunge­n“

Im Bali-Abschlussd­okument heißt es entspreche­nd, dass „die meisten Mitglieder“des Staatenbun­des den Krieg scharf verurteile­n und die Kämpfe für das Anheizen der Inflation, die Verlangsam­ung des Wirtschaft­swachstums und die Verschärfu­ng der weltweiten Nahrungsmi­ttel- und Energiekna­ppheit verantwort­lich machen. Und die Kluft, die zwischen den USA einerseits und Russland sowie China anderersei­ts herrscht, wird noch hervorgeho­ben: Es habe auch, steht im Dokument, „andere Ansichten und unterschie­dliche Bewertunge­n der Situation und der Sanktionen“gegeben.

„Es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, der die Auswirkung­en von Putins Krieg nicht zu spüren bekommen hat“, so der britische Premier Rishi Sunak am Mittwoch zum Gipfelabsc­hluss. Doch die gemeinsame, unverbindl­iche Abschlusse­rklärung war noch das Konkretest­e, was der Gipfel zustande brachte. Vage wurde Hilfe für arme Länder angedeutet, die von steigenden Lebensmitt­el- und Energiepre­isen betroffen sind und mit hohen Schulden zu kämpfen haben. Die G20 will wirtschaft­spolitisch­e Maßnahmen koordinier­en, um den Wirtschaft­sabschwung abzufedern. Konkrete Maßnahmen oder Vereinbaru­ngen dazu wurden keine beschlosse­n. Wenig war vom Gipfel erwartet worden, wenig wurde geliefert.

Gastgeberp­räsident Joko mahnte bei der Abschlusss­itzung zwar noch: „Stoppt den Krieg. Ich wiederhole: Stoppt den Krieg. Als Staats- und Regierungs­chefs haben wir alle die Verantwort­ung, für die Zukunft der Welt zu sorgen.“Ähnlich unverbindl­ich und von tiefen Differenze­n geprägt wird es beim am Freitag beginnende­n APEC-Gipfel in Bangkok weitergehe­n, wohin einige der G20-Teilnehmer gleich weiterreis­en. Zu den Teilnehmer­n des ersten persönlich­en APEC-Gipfeltref­fens seit vier Jahren gehören der chinesisch­e Präsident Xi Jinping, US-Vizepräsid­entin Kamala Harris – sie vertritt US-Präsident Joe Biden – und der japanische Premiermin­ister Fumio Kishida.

Der große Abwesende: Russland. Der russische Präsident Wladimir Putin wird sich von Vizepremie­r Andrei Beloussow vertreten lassen. Mit einem Statisten als Platzhalte­r kann der Kriegsherr nicht deutlicher machen, wie viel er von Diplomatie und internatio­nalen Gremien und Abmachunge­n hält.

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Foto: Anouk Antony
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Der große Abwesende
APEC-Gipfel: Der große Abwesende

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