Die Medaille aus Kindertagen
Vor Kurzem fiel mir beim diesjährigen Crosslauf der Lasep in Diekirch ein kleiner Junge auf, der nach seinem erfolgreichen Rennen triumphierend auf eine Dame in einem grün-braunen Poncho losstürmte, um ihr seine Siegermedaille zu zeigen. Eigentlich wollte ich die herzliche Szene im Bild festhalten, aber die Dame winkte ab und schickte den Kleinen nach einer kurzen Umarmung zu seinen Kameraden zurück. Mir schien, als wische sie sich plötzlich Tränen aus den Augen. Dann zog sie unerwartet eine Medaille aus ihrem Rucksack: „Déi huet Dir mir iwwerreecht“, sagte sie zu mir ohne mich anzusehen und verschwand
Es war ein Beleg der Armut in unserer Gesellschaft.
in der Zuschauermenge. Dieser Tage begegnete ich zufällig dem grün-braunen Poncho erneut. Mitten auf dem Samstagsmarkt auf dem Hamilius-Platz bat die Dame mit hingestreckter Hand die Passanten um Geld für ihre hungernden Kinder. Als sie mich erblickte, drehte sie sich um und entfernte sich hastig, wie ich etwas irritiert feststellte. Von den neben mir stehenden Kunden kannte sie keiner und in den Kommentaren konnte ich wenig Sympathie und Anteilnahme für die bettelnden Menschen heraushören, die mittlerweile zum Marktbild gehören und eigentlich ein sichtbarer Beleg der Armut in unserer Gesellschaft sind. Bei mir bleibt aber die Frage offen, wo bei dieser in einem erbarmungswürdigen Poncho gekleideten Unbekannten mit Plastikbecher in der Hand, demütiger Haltung und nach unten gerichtetem Blick das freudige Lachen der ehemaligen stolzen Cross-Siegerin geblieben ist. Hoffentlich bleibt ihr in ihrer derzeitig sicherlich schwierigen Lebensphase die vielleicht vor 20 oder mehr Jahren gewonnene Medaille, ein an sich „wertloses“Stück Metall, als „wertvoller“Trost an glückliche Kindertage in Erinnerung. Charlot
men, sind Streicher und Frankard indes gänzlich überzeugt. Das lokale Radio bringe Menschen zusammen, leiste einen Beitrag zum Medienpluralismus und unterstütze den lokalen Handel, so die beiden DLLR-Vertreter.
Auch die Förderung des Ehrenamts zählen beide zu den Säulen der lokalen Radiosender, auch wenn es teilweise Probleme gebe, neue Mitglieder anzuwerben. „Wir sind aktuell gut aufgestellt, finden neue Mitglieder aber nicht mehr so einfach“, erklärt Claude Frankard hierzu. „Wir haben damit ähnliche Probleme wie andere Vereinigungen“, ergänzt Streicher.
Um das Ehrenamt zu fördern, kann er sich beispielsweise eine stärkere Zusammenarbeit mit Schulen vorstellen. So könnten Schüler an Radio-Werkstätten teilnehmen, sagt der Präsident des DLLR, der sich insgesamt eine bessere Medienerziehung in den Schulen vorstellt, an der sich die lokalen Radiosender beteiligen könnten.
Frankard berichtet in dieser Hinsicht bereits von einem Projekt, bei welchem am Gymnasium ein Wahlfach angeboten wird, in dessen Rahmen Schüler an der Produktion von Radioinhalten mitmischen können. „Im vergangenen Jahr nahmen sechs Schüler am Programm teil, in diesem Jahr sind es bereits zwölf“, zeigt sich der Sekretär erfreut.
Handeln statt reden
Die beiden DLLR-Vertreter sind insgesamt recht zuversichtlich, was die Zukunft der lokalen Radiosender betrifft, wünschen sich jedoch eine stärkere Unterstützung seitens der Regierung, vor allem, was die Unterstützung beim Umstieg auf das digitale Radio anbelangt. „Es wird Zeit, dass gehandelt wird, und nicht nur geredet. Reden machen wir schon hinter dem Mikro an der Antenne“, scherzt Claude Frankard.