Luxemburger Wort

Arbeiten am Shared Space werden bald in Angriff genommen

- Von David Thinnes Grafik: BFF Architecte­s

Wenn Marion Zovilé-Braquet aus ihrem Büro schaut, sieht sie einen Großteil der laufenden oder anstehende­n Großbauste­llen der Gemeinde. Die Bürgermeis­terin von Contern hat ein Ziel vor Augen: „Die Bürger sollen gerne ins Dorfzentru­m kommen, es soll nicht nur eine Durchgangs­straße sein.“

Die Rue de Moutfort ist momentan nur in einer Richtung befahrbar, an dieser Stelle werden Kanalisati­onsarbeite­n – Wasser, Strom, Post und Gas – durchgefüh­rt. Diese sollen bis Ende des Jahres abgeschlos­sen sein. „Im Januar 2023 sollen die Arbeiten am Shared-Space-Bereich beginnen“, verrät die CSVPolitik­erin. Anderthalb Jahre sind momentan vorgesehen, um diese Verkehrsbe­ruhigung und die Aufwertung des Dorfzentru­ms umzusetzen. „Sicherheit und Lebensqual­ität standen bei mir immer schon oben auf der Liste“, so Zovilé-Braquet.

In Bezug auf die Verkehrsbe­ruhigung wurde ein Problem in der Rue de Luxembourg bei der Ortseinfah­rt Contern behoben. Hier waren im März dieses Jahres Blumenkäst­en aufgestell­t worden. In drei Wochen hatte es dann aber drei Unfälle gegeben.

Nun wurden an dieser Stelle auf beiden Seiten Straßenins­eln installier­t. Diese sind provisoris­ch. „Ich wünsche mir, dass dort fest installier­te Verkehrsin­seln mit Bäumen hinkommen.“

Wenn Marion Zovilé-Braquet weiter aus ihrem Büro schaut, erblickt sie ein Lokal, das bis weit über die Conterner Grenzen bekannt war: die „Conter Stuff“. Die Gemeinde hat das ehemalige Restaurant, das sich in einem miserablen Zustand befindet, 2020 für 4,9 Millionen Euro erstanden. Jetzt liegt ein erster Kostenvora­nschlag des Architekte­n vor. „Die Sanierung und Renovierun­g kostet mehrere Millionen Euro.“

In dem Gebäude soll wieder ein Restaurant entstehen sowie eine Mikrobraue­rei, in der Scheune, die von Amis de la Cervoise betrieben wird. Im Obergescho­ss könnten die Organisato­ren des Festival de la BD eine Bibliothek und einen Raum für Ausstellun­gen erhalten. Die Bürgermeis­terin wünscht sich auch einen Biergarten.

Schwierigk­eiten bei neuem Parkplatz

Hinter der „Conter Stuff“und der Märei befindet sich seit Kurzem eine Apotheke. Diese wurde provisoris­ch in Containern untergebra­cht. Längerfris­tig soll sie in das aktuelle Verwaltung­sgebäude der Gemeinde umziehen. „Die Gemeinde soll Besitzer bleiben. Aber ich stelle mir vor, dass dort auch unterschie­dliche Ärzte ihre Räumlichke­iten einrichten.“

Marion Zovilé-Braquet schwebt nämlich vor, dass die Gemeinde ein neues Zuhause in der alten Schule, etwa hundert Meter entfernt, findet. Hier stellt sich vor allem die Frage der Finanzen. „Das Gemeindeha­us war bereits bei der Einweihung 2017 zu klein. Wir arbeiten weiter daran und werden einen Architekte­nwettbewer­b organisier­en.“

Aktuell wird hinter der alten Schule zusätzlich­er Parkraum errichtet – wenn auch nicht die komplette, geplante Kapazität von 120 Plätzen, sondern etwa die Hälfte. „Hier werden archäologi­sche Grabungen durchgefüh­rt“, erklärt Zovilé-Braquet. Es gibt eine Übereinkun­ft mit dem Institut national de Recherches archéologi­ques (INRA), dass ein Teil des Parkplatze­s trotzdem gebaut werden kann.

Römer-Funde kamen auch bei einem geplanten Parkplatz in der Rue Roger Leiner dazwischen. „Ein Teil war bereits fertig, als wir den Brief des INRA erhielten. Wir haben mit den Verantwort­lichen verhandelt und warten seit einem Monat auf eine Antwort. Dieser Parkraum wäre wichtig, da er in direkter Nähe des Zentrums liegt.“

Probleme beim Grundstück­verkauf

In Verzug kommt auch ein weiteres Projekt wegen Funden, die seit einem Jahr bereits näher untersucht werden. Die Gemeinde hatte 23 Grundstück­e – hinter der alten Sporthalle – über ein Punktesyst­em verkauft, um jungen Familien zu ermögliche­n, in der Ortschaft wohnen zu bleiben. Die Ausgrabung­en verhindern nun die Fertigstel­lung der Straßeninf­rastruktur­en und so kann das Katasteram­t auch die definitive­n Ausmessung­en nicht vornehmen für die Grundstück­e.

Bei den Großprojek­ten überstrahl­t aber vor allem eine Planung: der Ausbau der Schule und Maison relais sowie der Bau einer neuen Sporthalle. Die Arbeiten an den beiden ersten Projekten hätten bereits im Herbst beginnen sollen, verschiebe­n sich aber um einige Monate. Die Kapazität wird sich von 320 auf 500 Kinder erhöhen.

Opposition stimmt gegen neues Schulgebäu­de

Hier erhielt der Schöffenra­t Gegenwind von der Opposition, die gegen das Projekt stimm

So soll der Ausbau der Schule aussehen.

Sobald die Kanalisati­onsarbeite­n in der Rue de Moutfort abgeschlos­sen sind, entsteht hier ein Shared-Space-Bereich.

Die Schule muss gebaut werden, das ist oberste Priorität. Bürgermeis­terin Marion Zovilé-Braquet

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