350 Jahre im Dienst an den Nächsten
Aachen/Luxemburg. Apollonia Radermecher – das ist der Name, mit dem alles begann. Denn sie war es, die sich 1622 gemeinsam mit einigen gleichgesinnten Frauen dazu entschied, die Versorgung der Armen und Kranken in der Stadt Aachen zu übernehmen. Aus diesem Engagement entstand 1626 in Aachen der Orden der Elisabethinnen – der sich in der Folge auch nach Luxemburg ausdehnte.
Die hiesige Gemeinschaft feiert daher parallel zum 400. Jubiläum in Deutschland ihr 350-jähriges Bestehen. Denn auch in Luxemburg war die Not damals groß, die Pest und Kriege machten eine Versorgung der Notleidenden notwendig. „Die Leute suchten nach Lösungen, um den Armen, Leidenden und Kranken zu helfen. An ihrer Spitze Marie de Zorn, die auf dem Votivaltar ihren Entschluss niederlegte, ihr Vermögen einzusetzen, um in dieser Not zu helfen“, erzählt Schwester Claudine Draut (72).
Zahlreiche Einrichtungen
Da Marie de Zorn auf der Suche nach Krankenschwestern für Luxemburg war und es in Aachen einen großen Zuwachs an Schwestern gab, wurden 1671 drei von ihnen ins Großherzogtum gesandt. „Am 6. Juli 1672 unterschrieben die Stiftung Zorn und das Johanneshospital im Stadtgrund ein Dekret, dass die Schwestern in diesem Hospital wohnen und Kranke aufnehmen konnten“, so Schwester Claudine. Ihren ersten Gottesdienst feierten die Schwestern dann am 25. Juli 1672. Im Anschluss, so die Ordensfrau, hätten die Frauen die kirchliche Anerkennung ihrer religiösen Genossenschaft gesucht und sich „Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth“genannt.
Neben dem Krankenhaus kamen im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Einrichtungen dazu, unter anderem ein Haus für Waisenkinder, eine Taubstummenanstalt, eine
Schule für blinde sowie eine Einrichtung für geistig behinderte Menschen.
Nicht zu früh eintreten
In der Blütezeit des Ordens, so Schwester Claudine, seien es in den 1950er-Jahren etwa 700 Schwestern in Luxemburg gewesen. Heute bleiben 61, von denen 32 in Altenheimen wohnen. Der Altersdurchschnitt liege mittlerweile bei 84 Jahren.
„Heute ist das soziale Engagement der Menschen eher projektbezogen, man will sich nicht mehr lebenslänglich verpflichten, das passt nicht mehr in den Zeitgeist“, meint Schwester Claudine. Dennoch glaubt sie, dass die Jugend weiterhin viele Fragen auch zum Glauben hat. Der Gedanke, in eine Kongregation einzutreten, sei aber für