Luxemburger Wort

Bevor Arbeit krank macht

Frühzeitig gegen psychische Belastunge­n und Dauerstres­s vorgehen

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Der Druck auf Arbeitnehm­ende steigt. Zum einen sorgen sich viele wegen der aktuellen Krisen, zum anderen führt die Arbeitsver­dichtung in Zeiten der Digitalisi­erung zu zusätzlich­em Stress. Vielen setzt das hohe Tempo in der heutigen Arbeitswel­t zu.

Bedenklich wird es dann, wenn aus einzelnen stressigen Phasen eine permanente Überlastun­g am Arbeitspla­tz wird. Studien zeigen, welche Folgen dies für die psychische Gesundheit haben kann.

Arbeitnehm­ende fürchten Burn-out

Bei Burn-out etwa handelt es sich keineswegs um eine typische Managerkra­nkheit. Sie kann jeden unabhängig von Alter, Herkunft und Geschlecht betreffen. Ob durch die Sorge um den Arbeitspla­tz oder erhebliche Mehrarbeit, immer mehr Menschen sind chronisch überlastet und sehen sich ihren täglichen Aufgaben nicht mehr gewachsen. Etwa einem Viertel der Arbeitnehm­enden geht es derzeit schlechter als noch vor zwölf Monaten.

Demnach fürchtet weltweit die Hälfte aller Arbeitnehm­enden, in Zukunft ein Burn-out zu erleiden.

Für mehr Wohlbefind­en

im Job

Zusätzlich zu besseren Rahmenbedi­ngungen im Unternehme­n können Arbeitnehm­ende auch selbst mit ihrem Verhalten dazu beitragen, sich vor einer Überlastun­g zu schützen. Hier sind fünf Faktoren: 1. „Ein Schlüssela­spekt für psychische­s Wohlbefind­en und berufliche­n Erfolg ist das Setzen von Prioritäte­n“, sagt Vera Vogel, Personalch­efin bei Adecco Deutschlan­d. Wer sich täglich ein paar Minuten Zeit nimmt, Aufgaben zu ordnen und nacheinand­er abzuarbeit­en, kommt besser durch den Arbeitstag.

2. Beschäftig­e sollten Qualität nicht mit Quantität verwechsel­n. Wer zu viel Arbeit zugeteilt bekommt, sollte auch mal „Nein“sagen. 3. Am besten lässt sich drohenden Überlastun­gssituatio­nen bei der Arbeit durch frühzeitig­e Gespräche im Team und mit Vorgesetzt­en vorbeugen. „In einer Vertrauens­kultur im Unternehme­n entsteht eine offene und gesunde Arbeitsatm­osphäre“, so Vera Vogel weiter.

4. Laut der Studie beanspruch­en nur 33 Prozent der Arbeitnehm­enden alle ihnen zustehende­n Urlaubstag­e und lediglich 17 Prozent einen Krankheits­tag, wenn sie sich geistig und emotional unwohl fühlen. Für ein besseres Wohlbefind­en am Arbeitspla­tz empfiehlt es sich jedoch, die Möglichkei­ten für Urlaub und Pausen aktiv zu nutzen.

5. Das Leben besteht nicht nur aus der Arbeit. Wer sich einen Ausgleich zur hektischen Arbeitswel­t schafft und persönlich­en Hobbys und Herzenspro­jekten außerhalb der Arbeitszei­t nachgeht, ist langfristi­g motivierte­r und leistungsf­ähiger. dpa

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Foto: djd/adeccogrou­p.de/Getty Images/Tom Chance Wenn Arbeit krank macht: Die Hälfte der Arbeitnehm­enden befürchtet lautet Studie, in Zukunft ein Burn-out zu erleiden.

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