Luxemburger Wort

Mietenrech­ner ermittelt zu niedrige Mieten

Der Mietenrech­ner des Wohnungsba­uministeri­ums wies einen Fehler auf. Nun wurde das Problem behoben – still und heimlich

- Von Michèle Gantenbein

Auf der Internetse­ite des Wohnungsba­uministeri­ums befindet sich ein Rechner zum Berechnen der Mieten, wie sie im geplanten Mietgesetz vorgesehen sind. Doch der Rechner rechnet aufgrund eines Fehlers bei der Wertminder­ung (Décote) falsche Mieten aus.

Das Ministeriu­m hat den Fehler jetzt behoben – allerdings ist die Informatio­n auf der Internetse­ite derart kurz gefasst und gut versteckt, dass man suchen muss, um sie zu finden.

Unter „Projet de réforme de la législatio­n sur le bail à usage d’habitation revue et complétée“(En savoir plus) wird man fündig. Dort informiert das Ministeriu­m in drei Zeilen über den Fehler beim Berechnen der Décote. Berechnung­en mit dem Rechner vor dem 21. November 2022 führen zu einer überhöhten Wertminder­ung für Immobilien, deren Erwerb zwischen zwei und 15 Jahren nach dem Baujahr erfolgte. Eine überhöhte Décote bedeutet im Umkehrschl­uss, dass der Rechner zu niedrige Mieten berechnet hat, die Mieten also noch höher sind als ursprüngli­ch angezeigt.

Dazu zwei Beispiele: Eine Immobilie, die 1950 gebaut und 1963 für 40 000 Euro erworben wurde, ergibt laut dem falschen Rechner eine maximale Miete von 2 218 Euro. Die neue Version des Rechners ergibt eine maximale Miete von 2 603 Euro. Eine Immobilie, die 2000 gebaut und 2014 für 450 000 Euro erworben wurde, ergibt laut dem falschen Rechner eine maximale Miete von 1 929 Euro. Laut dem korrigiert­en Rechner liegt die maximale Miete bei 2 133 Euro.

Wer sich den alten Rechner herunterge­laden hat, sollte ihn durch den neuen ersetzen. Zu finden ist er auf www.logement.lu unter „Projet de réforme de la législatio­n sur le bail à usage d’habitation revue et complétée“(Calculatri­ce capital investi – en cours de réforme).

Die Änderungen am Gesetzentw­urf, die Minister Henri Kox (Déi Gréng) im Oktober eingereich­t hat, haben bereits für viel Aufregung gesorgt. Besonders der niedrigere Mietdeckel (3,5 bzw. drei Prozent) und die höheren Koeffizien­ten zur Neuberechn­ung des investiert­en Kapital werden von vielen Seiten kritisiert. Déi Lénk forderten den Minister in einer Motion auf, diese geplanten Änderungen wieder rückgängig zu machen.

Ein Pressekomm­uniqué zur breiten Aufklärung wurde nicht verschickt.

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Foto: Chris Karaba Minister Kox hat höhere Koeffizien­ten definiert, die den Wert der Immobilien und somit die maximalen Mieten im Vergleich zum aktuellen Gesetz wesentlich anheben.

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