Mietenrechner ermittelt zu niedrige Mieten
Der Mietenrechner des Wohnungsbauministeriums wies einen Fehler auf. Nun wurde das Problem behoben – still und heimlich
Auf der Internetseite des Wohnungsbauministeriums befindet sich ein Rechner zum Berechnen der Mieten, wie sie im geplanten Mietgesetz vorgesehen sind. Doch der Rechner rechnet aufgrund eines Fehlers bei der Wertminderung (Décote) falsche Mieten aus.
Das Ministerium hat den Fehler jetzt behoben – allerdings ist die Information auf der Internetseite derart kurz gefasst und gut versteckt, dass man suchen muss, um sie zu finden.
Unter „Projet de réforme de la législation sur le bail à usage d’habitation revue et complétée“(En savoir plus) wird man fündig. Dort informiert das Ministerium in drei Zeilen über den Fehler beim Berechnen der Décote. Berechnungen mit dem Rechner vor dem 21. November 2022 führen zu einer überhöhten Wertminderung für Immobilien, deren Erwerb zwischen zwei und 15 Jahren nach dem Baujahr erfolgte. Eine überhöhte Décote bedeutet im Umkehrschluss, dass der Rechner zu niedrige Mieten berechnet hat, die Mieten also noch höher sind als ursprünglich angezeigt.
Dazu zwei Beispiele: Eine Immobilie, die 1950 gebaut und 1963 für 40 000 Euro erworben wurde, ergibt laut dem falschen Rechner eine maximale Miete von 2 218 Euro. Die neue Version des Rechners ergibt eine maximale Miete von 2 603 Euro. Eine Immobilie, die 2000 gebaut und 2014 für 450 000 Euro erworben wurde, ergibt laut dem falschen Rechner eine maximale Miete von 1 929 Euro. Laut dem korrigierten Rechner liegt die maximale Miete bei 2 133 Euro.
Wer sich den alten Rechner heruntergeladen hat, sollte ihn durch den neuen ersetzen. Zu finden ist er auf www.logement.lu unter „Projet de réforme de la législation sur le bail à usage d’habitation revue et complétée“(Calculatrice capital investi – en cours de réforme).
Die Änderungen am Gesetzentwurf, die Minister Henri Kox (Déi Gréng) im Oktober eingereicht hat, haben bereits für viel Aufregung gesorgt. Besonders der niedrigere Mietdeckel (3,5 bzw. drei Prozent) und die höheren Koeffizienten zur Neuberechnung des investierten Kapital werden von vielen Seiten kritisiert. Déi Lénk forderten den Minister in einer Motion auf, diese geplanten Änderungen wieder rückgängig zu machen.
Ein Pressekommuniqué zur breiten Aufklärung wurde nicht verschickt.