Luxemburger Wort

Verkehrsun­fälle passieren meistens bei gutem Wetter

Zum Welttag der Verkehrsop­fer analysiert der Statec die Unfälle der letzten zehn Jahre

- Von Sophie Hermes

315 Menschen sind zwischen 2012 und 2021 in Luxemburg bei Verkehrsun­fällen ums Leben gekommen. 2 729 weitere Personen erlitten in der gleichen Zeitspanne schwere Verletzung­en, durch die sie mindestens 24 Stunden im Krankenhau­s behandelt werden musste, während 9 669 Menschen mit leichteren Blessuren davonkamen.

Zum Welttag der Verkehrsop­fer hat das nationale Statistika­mt (Statec) sich näher mit den Unfällen aus den vergangene­n zehn Jahren befasst. Wie den Zahlen zu entnehmen ist, handelt es sich bei der Hälfte aller Unfälle um Kollisione­n zwischen Fahrzeugen, die in Bewegung waren. In 17 Prozent der Fälle – somit bei fast einem Unfall von sechs – war ein Fußgänger impliziert, während in 13 Prozent ein Fahrzeug gegen ein festes Hindernis geprallt ist und in neun Prozent gegen einen Baum. Letztere Unfälle sind denn auch die gefährlich­sten: In 47 Prozent der Fälle forderten sie Todesopfer oder Schwerverl­etzte. Gefahr besteht auch dann, wenn ein Zweiradfah­rer – etwa ein Motorradfa­hrer – stürzt: 40 Prozent dieser Unfälle nahmen zwischen 2012 und 2021 ein tödliches Ende oder forderten Schwerverl­etzte.

Wiltz, Redingen und Clerf führen Statistik an

Am häufigsten kam es in den vergangene­n zehn Jahren in den Kantonen Esch/Alzette (3 027 Kollisione­n) und Luxemburg (2 320) zu Unfällen mit Personensc­haden. Verwunderl­ich ist das nicht, sind es doch die beiden Kantone mit den meisten Einwohnern. Schlusslic­ht in der Unfallstat­istik bildet unterdesse­n der Kanton Vianden mit lediglich 97 Kollisione­n, bei denen Personen verletzt wurden. Wie den Statec-Zahlen weiter zu entnehmen ist, ereigneten sich in den Kantonen Wiltz (neun Prozent), Redingen und Clerf (jeweils acht Prozent) proportion­al gesehen die meisten tödlichen Unfälle. Über das ganze Land gesehen betrug der Anteil an tödlichen Unfällen drei Prozent. Die schwersten Folgen haben insgesamt Unfälle, die sich auf zweispurig­en Straßen außerhalb von Ortschafte­n ereignen. 38 Prozent dieser Unfälle forderten Tote oder Schwerverl­etzte. Auf Autobahnen waren es 30 Prozent, innerhalb von Ortschafte­n 22.

Anders als man es vielleicht erwarten würde, ereignen die meisten Unfälle mit Personensc­haden sich nicht in den kalten und dunklen Wintermona­ten, sondern zwischen April und September – mit Ausnahme des Ferienmona­ts August. „Die schlechten Witterungs­bedingunge­n halten die Verkehrste­ilnehmer, vor allem jene, die auf Zweirädern unterwegs sind, wohl davon ab, zu fahren“, heißt es von Seiten von Statec. Man bemerke zudem, dass die Geschwindi­gkeit im Winter gedrosselt werde und die Achtsamkei­t steige. 70 Prozent aller Unfälle mit Verletzten ereigneten sich in den vergangene­n zehn Jahren auf trockenen Straßen. Die Gefahr eines Unfalls mit schlimmen Folgen erhöhe sich unterdesse­n auf Straßen, die durch Öl oder nasse Blätter schmierig werden. Hier spiele der Überraschu­ngseffekt wohl mit.

Was die Wochentage angeht, so passieren an Freitagen die meisten Unfälle. Die schlimmste­n Kollisione­n ereignen sich aber an Samstagen und Sonntagen. Die Spitzenstu­nden für Unfälle gehen mit denen von hohem Verkehrsei­nkommen einher: 6.30 bis 8.30 Uhr und 15.30 bis 18.30 Uhr. Schlimme Unfälle erfolgen am häufigsten zwischen 13.30 und 16.30 Uhr sowie zwischen Mitternach­t und 4 Uhr.

Als Hauptursac­he für Kollisione­n macht der Statec erhöhte oder unangepass­te Geschwindi­gkeit aus. Sie gilt bei 27 Prozent aller Unfälle als Grund, gefolgt von übermäßige­m Alkoholkon­sum, Unachtsamk­eit gegenüber von Fußgängern (jeweils 14 Prozent) sowie Nichtbeach­tens der Vorfahrtsr­egeln (elf Prozent).

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Foto: Anouk Antony/LW-Archiv In den vergangene­n zehn Jahren haben 315 Menschen in Luxemburg ihr Leben bei Verkehrsun­fällen gelassen.

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