Luxemburger Wort

Verspätung­en und Ausfälle: Das Schicksal der Bahnpendle­r

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Ettelbrück. „De Regionalex­press a Richtung Lëtzebuerg iwwert Pafendall-Kierchbier­g huet wéinst technesche Problemer un der Infrastruk­tur zu Ettelbréck eng virausiich­tlech Verspéidun­g vu 45 Minuten.“: Mit dieser Mitteilung fing der Tag in den vergangene­n Wochen für viele Bahnpendle­r an.

Alleine seit dem 10. November sind an mindestens sieben Tagen in den morgendlic­hen Spitzenstu­nden Züge ausgefalle­n oder hatten mit kräftigen Verspätung­en zu kämpfen. Das „Luxemburge­r Wort“hat sich an einem Wochentag morgens in Mersch und in Ettelbrück umgesehen, als dies erneut der Fall war. Verspätung­en bis zu einer Stunde wurden schon vor sieben Uhr angezeigt.

Lucien K. kommt gerade auf den Bahnsteig, ist gehetzt und äußert sich zu den täglichen Zuständen: „Es ist katastroph­al. Nicht nur, dass die Züge regelmäßig zu spät dran sind oder ausfallen, auch die Kapazitäte­n sind zu gering. Das führt dann immer wieder zu Gedränge.“Einige Meter weiter kann Nico K. nur noch den Kopf schütteln: „Bei der CFL geht gar nichts. Quasi jeden Tag gibt es Probleme. Und die Züge, die übrig bleiben, sind viel zu kurz. Es ist schon komisch, dass sie keine Lösung finden.“Auch Paula F. kennt das Thema. Sie nimmt jeden

Solche Nachrichte­n sind immer häufiger zu sehen.

Morgen den Zug, um zur Arbeit zu fahren. In ihrer Aussage klingt Resignatio­n mit: „Es ist kein Verlass auf die Züge, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Mit den Bussen ist es nicht besser.“

Doch nicht nur Berufspend­ler bevölkern den Bahnsteig. Auch viele Schüler warten darauf, ihre Schule zu erreichen. Mike W. nimmt tagtäglich die Bahn, um zur Schule zu fahren: „Die Züge haben häufig Verspätung, wenn sie überhaupt fahren und dann sind sie gerammelt voll und es gibt nicht mal Sitzplätze. Glückliche­rweise sind in meiner Schule sämtliche Schüler, die mit dem öffentlich­en Transport unterwegs sind, entschuldi­gt, wenn sie zu spät kommen.“

Währenddes­sen ist der CFLGeneral­direktor Marc Wengler bei RTL zu hören: „An zu Ettelbréck ass e ganzt neit, modernt, digitaalt Stellwierk opgaangen. Do hätt een d'Kannerkran­kheeten awer elo am Grëff.“Dass es tatsächlic­h an dem neuen Zugbeeinfl­ussungssys­tem hängt, bestätigen vor Ort auch einige CFL-Mitarbeite­r. Eine Anfrage bei der CFL, damit ein Verantwort­licher Details beziehungs­weise Lösungsans­ätze zu den Schwierigk­eiten geben kann und was dagegen getan wird, wurde dem LW „aus Zeitmangel“nicht gewährt. Damit bleibt nur zu hoffen, dass die Aussage des Generaldir­ektors auch eintritt. fwa

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Foto: Frank Weyrich

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