Luxemburger Wort

Das lange Warten an der Bahnschran­ke hat bald ein Ende

In Lorentzwei­ler steht die Umgehungss­traße kurz vor der Fertigstel­lung. Das Projekt hat eine lange Vorgeschic­hte

- Von Frank Weyrich

Eine schier unendliche Geschichte geht nach langen Wirren einem guten Ende entgegen. Die Umgehungss­traße zwischen dem sogenannte­n „Jegen-Kreisel“und der Straße nach Hünsdorf steht kurz vor der Fertigstel­lung. Damit verschwind­et endlich die Bahnschran­ke, die in der Vergangenh­eit für zahlreiche Wartezeite­n gesorgt hat.

Die neue Straße führt unter den Gleisen durch und stellt an den Tennisfeld­ern vorbei in einer geschwunge­nen Linie den Anschluss an die Straße nach Hünsdorf her. Ihre Gesamtläng­e beträgt 675 Meter. Der verbleiben­de Teil der bisherigen Straße bis zur Bahnstreck­e wird dann zur Sackgasse. Schlüssels­telle der Umgehung ist die Unterführu­ng, die Anfang November 2022 in Position gebracht worden war.

Für die aktive Mobilität ist bei dem OA 575, wie die Unterführu­ng in der Terminolog­ie der Straßenbau­verwaltung heißt, ebenfalls gesorgt. Eine Brücke über die Unterführu­ng stellt die Durchgängi­gkeit des Fahrradweg­es PC 15 (Piste cyclable) zwischen Lorentzwei­ler und Prettingen her.

Und schließlic­h gibt es noch einen separaten Radweg unter der Eisenbahn durch, der parallel zur Autofahrba­hn verläuft. Das Projekt selbst hat derweil schon eine lange Vorgeschic­hte. Eine erste Schätzung der Straßenbau­verwaltung aus dem Jahr 2017 ging von einer Eröffnung im zweiten Halbjahr 2018 aus. Dieser Termin verschob sich jedoch ein Jahr später, als es hieß, die Arbeiten an der Umgehungss­traße würden Anfang 2019 ausgeschri­eben und die Inbetriebn­ahme wäre für Ende 2021 vorgesehen.

Verzögerun­gen en masse

Doch weil die Straße durch ein Gebiet führt, das als hochwasser­gefährdet gilt, bestand das Wasserwirt­schaftsamt darauf, in dem betroffene­n Gebiet für Kompensati­onsmaßnahm­en zum Überschwem­mungsschut­z

zu sorgen. Die Suche nach einer zufriedens­tellenden Lösung zog sich aber in die Länge. Erst als in rund einem Kilometer Entfernung, zwischen einem ehemaligen Schweinest­all und einem Weiher gleich unterhalb des Autobahnvi­adukts eine passende Fläche gefunden wurde, konnte die Genehmigun­g ihren Gang nehmen.

Am Ende erfolgte die Eröffnung der Ausschreib­ung am 6. Juni 2020. Der Baubeginn war zu dem Zeitpunkt für September vorgesehen. Doch es gab immer noch ein Hindernis. Weil sich das Kompensati­onsgelände teilweise auf dem Gebiet der Gemeinde Lintgen befindet, musste der dortige Gemeindera­t zuerst sein Einverstän­dnis geben. Dies erfolgte während der Sitzung vom 30. September.

Schließlic­h war es Ende November 2020 so weit, als die ersten Bagger anrückten. Ein knappes Jahr später, am Wochenende von Allerheili­gen 2021, wurde die 18 Meter lange vorgeferti­gte Betonhülle der Bahnunterf­ührung in Position gebracht.

Und nun, wiederum ein gutes Jahr später, sind die Bauarbeite­n fast abgeschlos­sen. Sogar das Gelände der Kompensier­ung ist ausgehoben. Der ursprüngli­che Mutterbode­n ist auch schon wieder zum größten Teil verteilt, sodass einer Eröffnung der Straße zum geplanten Zeitpunkt Ende dieses Jahres nichts mehr im Wege steht.

Oder doch? Ralph Di Marco, Pressespre­cher der Ponts et Chaussées erklärt auf Nachfrage, wann die Straße für den Verkehr freigegebe­n wird: „Normalerwe­ise spätestens Ende Februar. Die Lieferung der Pumpstatio­n hat aufgrund der aktuellen internatio­nalen Lage Verspätung bekommen. Die Pumpstatio­n ist jedoch wichtig, um zu garantiere­n, dass kein Wasser in das Bauwerk läuft.“Nach all den Jahren Warten, kommt es auf die paar Monate dann auch nicht mehr an.

Normalerwe­ise soll die Straße spätestens Ende Februar freigegebe­n werden. Ralph Di Marco, Pressespre­cher der Ponts et Chaussées

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Fotos: Frank Weyrich Ab Februar kehrt in die viel befahrene Straße Ruhe ein, weil sie zur Sackgasse wird.
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Die Unterführu­ng benötigt noch eine Pumpe, bevor sie eröffnet werden kann.

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